Zifferblätter der Tettauer Turmuhr sind einmalig

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Tiere und Pflanzen sind an den Zifferblättern an der Ost- und Nordseite des Glockenturms zu sehen. Foto: Friedwald Schedel
Tiere und Pflanzen sind an den Zifferblättern an der Ost- und Nordseite des Glockenturms zu sehen.  Foto: Friedwald Schedel
Die Schöpfungsuhr mit Pflanzen und Jahreszeiten an der Nordseite Foto: Friedwald Schedel
Die Schöpfungsuhr mit Pflanzen und Jahreszeiten an der Nordseite  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Universum und die Elemente sind an der Westseite dargestellt. Foto: Friedwald Schedel
Das Universum und die Elemente sind an der Westseite dargestellt.  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Tierwelt im Wasser, in der Luft und auf der Erde an der Ostseite Foto: Friedwald Schedel
Die Tierwelt im Wasser, in der Luft und auf der Erde an der Ostseite  Foto: Friedwald Schedel
 
Der Mensch, die Kirche und die Sakramente an der Südseite Foto: Friedwald Schedel
Der Mensch, die Kirche und die Sakramente an der Südseite  Foto: Friedwald Schedel
 
Dieses Bild aus dem Weihejahr 1955 zeigt, dass die Christkönigskirche ursprünglich keine Turmuhren hatte. Foto: Archiv
Dieses Bild aus dem Weihejahr 1955 zeigt, dass die Christkönigskirche ursprünglich keine Turmuhren hatte.  Foto: Archiv
 
Die Süd- und die Ostseite des Glockenturms Foto: Friedwald Schedel
Die Süd- und die Ostseite des Glockenturms  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Süd- und die Ostseite des Glockenturms Foto: Friedwald Schedel
Die Süd- und die Ostseite des Glockenturms  Foto: Friedwald Schedel
 
Eines der Uhrwerke und eine der fünf Glocken Foto: Friedwald Schedel
Eines der Uhrwerke und eine der fünf Glocken  Foto: Friedwald Schedel
 
Blick durch die Lamellen des Glockenturms Foto: Friedwald Schedel
Blick durch die Lamellen des Glockenturms  Foto: Friedwald Schedel
 
Blick durch die Lamellen des Glockenturms Foto: Friedwald Schedel
Blick durch die Lamellen des Glockenturms  Foto: Friedwald Schedel
 
Blick durch die Lamellen des Glockenturms Foto: Friedwald Schedel
Blick durch die Lamellen des Glockenturms  Foto: Friedwald Schedel
 
Blick durch die Lamellen des Glockenturms Foto: Friedwald Schedel
Blick durch die Lamellen des Glockenturms  Foto: Friedwald Schedel
 
Eines der Uhrwerke und das Schlagwerk für die Viertelstunden Foto: Friedwald Schedel
Eines der Uhrwerke und das Schlagwerk für die Viertelstunden  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Schlagwerk für die Stunden an der großen Glocke Foto: Friedwald Schedel
Das Schlagwerk für die Stunden an der großen Glocke  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Schlagwerk für die Stunden an der großen Glocke Foto: Friedwald Schedel
Das Schlagwerk für die Stunden an der großen Glocke  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Schlagwerk für die Viertelstunden Foto: Friedwald Schedel
Das Schlagwerk für die Viertelstunden  Foto: Friedwald Schedel
 
Karl Rothlauf zeigt auf die Ostseite des Kirchturms mit den Darstellungen der Tiere. Foto: Friedwald Schedel
Karl Rothlauf zeigt auf die Ostseite des Kirchturms mit den Darstellungen der Tiere.  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Schlagwerk für die Stunden an der großen Glocke Foto: Friedwald Schedel
Das Schlagwerk für die Stunden an der großen Glocke  Foto: Friedwald Schedel
 
Das Glasmosaik mit Christkönig aus dem Jahr 1955 wurde restauriert. Foto: Friedwald Schedel
Das Glasmosaik mit Christkönig aus dem Jahr 1955 wurde restauriert.  Foto: Friedwald Schedel
 
Glasmosaik aus dem Jahr 1982 in der Vorhalle Foto: Friedwald Schedel
Glasmosaik aus dem Jahr 1982 in der Vorhalle  Foto: Friedwald Schedel
 
Glasmosaik aus dem Jahr 1982 in der Vorhalle Foto: Friedwald Schedel
Glasmosaik aus dem Jahr 1982 in der Vorhalle  Foto: Friedwald Schedel
 
Glasmosaik aus dem Jahr 1982 in der Vorhalle Foto: Friedwald Schedel
Glasmosaik aus dem Jahr 1982 in der Vorhalle  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Südseite des Turms Foto: Friedwald Schedel
Die Südseite des Turms  Foto: Friedwald Schedel
 
Urheberhinweis für das Glasmosaik im Altarraum Foto: Friedwald Schedel
Urheberhinweis für das Glasmosaik im Altarraum  Foto: Friedwald Schedel
 
Die West- und die Südseite des Turms Foto: Friedwald Schedel
Die West- und die Südseite des Turms  Foto: Friedwald Schedel
 
Die Westseite Foto: Friedwald Schedel
Die Westseite  Foto: Friedwald Schedel
 
Die West- und die Südseite des Turms Foto: Friedwald Schedel
Die West- und die Südseite des Turms  Foto: Friedwald Schedel
 

An der Christkönigskirche in Tettau ist die Schöpfungsgeschichte dargestellt. Die Bürger haben dabei tatkräftig mitgewirkt. Der ehemalige Pfarrer Goldmann hatte die Idee, nicht alltägliche Kirchturmuhren anzubringen. Die 1982 geweihten Uhren wurden neu vergoldet. Wir zeigen eine Bilderstrecke.

Manchmal ist es ganz gut, ein bisschen länger zu warten. Über ein Vierteljahrhundert, von der Weihe im Jahr 1955 bis zum 11. Juli 1982, hatte die Christkönigskirche in Tettau keine Turmuhren, für eine katholische Kirche eher ungewöhnlich. Das, was dann als Zeitzeiger angebracht wurde, dürfte in weitem Umkreis ein Alleinstellungsmerkmal besitzen.

Die Turmuhren des Tettauer Gotteshauses sind ein Eyecatcher. Darauf ist Kirchenpfleger Karl Rothlauf ein bisschen stolz. Bei der Renovierung der denkmalgeschützten Kirche wurden heuer auch die Symbole an den Zifferblättern und die Zeiger neu vergoldet und leuchten in der Herbstsonne. Im Zuge der Renovierung wurde der alte Antrieb der Turmuhren, der im Laufe der Jahrzehnte verschlissen war, ausgetauscht und durch Einzelantriebe ersetzt.


Der Pfarrer hat die Idee

Der Kirchenpfleger blickt zurück.
Auf die Idee, ganz besondere Turmuhren anzubringen, kam der ehemalige Pfarrer Reinhold Goldmann, ein nicht unumstrittener Geistlicher, aber ein Gottesmann mit Charisma und Visionen. Und die setzte Goldmann um, nicht nur beim Neubau der Buchbacher Kirche St. Laurentius, auch bei der Christkönigskirche in Tettau. Beide Gotteshäuser beeindrucken durch ihre Glasmosaiken, die die Innenräume in ein mystisches Licht tauchen, und die besonders gestalteten Turmuhren mit Symbolen als Zeigern und bei der Stundeneinteilung.


Die Tettauer sägen

Peppi Neubauer aus Pressig hat die Tettauer Turmuhren entworfen, in die Tat umgesetzt wurde das zum Großteil von den Tettauern selbst. Karl Rothlauf erinnert sich: "Mein Schwiegervater hat sich extra eine Deku piersäge angeschafft, um die filigranen Zeichnungen in Messingblech zu schneiden. Die Symbole wurden schließlich vergoldet."

Als heuer die Sanierung des unter Denkmalschutz stehenden, 60 Jahre alten Gotteshauses anstand, entschloss man sich, die Symbole der Turmuhren und die Zeiger neu vergolden zu lassen. Man braucht schon ein gutes Auge oder ein Fernglas, um die Symbole zu erkennen. Aber dann wird man entlohnt. Diese Turmuhren suchen Ihresgleichen. Pfarrer Goldmann hat sich für jede Himmelsrichtung etwas Besonderes ausgedacht, die Schöpfungsgeschichte in allen Einzelheiten dargestellt. Angefangen vom Universum und den Erdteilen, über die Tier- und Pflanzenwelt bis zum Menschen und der Kirche selbst.

Kirchenpfleger Rothlauf hat den Ablaufplan der Turmuhrenweihe von 11. Juli 1982 aufgehoben. Pfarrer Goldmann hat nichts dem Zufall überlassen, jede auch noch so nebensächliche Kleinigkeit festgeschrieben, Regie bis ins kleinste Detail. Jeder der Protagonisten und Mitwirkenden der Uhrenweihe wusste, wann er was zu tun oder zu sprechen hatte.


Die Symbole der Turmuhr

Dreifaltigkeit Alle vier Zifferblättern ziert bei der 12 die Dreifaltigkeit Gottes.

Zeiger Die Uhrzeiger sind einzigartig: Feuer, Blumen, Tiere und Schlüssel.

Westseite Ziffern 1 bis 11: Sonne, Mond, Sterne, die Elemente Luft, Feuer, Wasser und Erde (bestehend aus den Kontinenten Afrika, Amerika, Asien Australien und Europa)

Nordseite Es sind bei den Ziffern 1 bis 11 Pflanzen dargestellt, die auch für die vier Jahreszeiten stehen.

Ostseite Tiere im Wasser, in der Luft und auf der Erde prägen die Ziffern 1 bis 11.

Südseite Auf der Schöpfungsuhr sind Mensch, Kirche und Sakramente dargestellt. Ziffern 1 bis 11: Mensch, Bibel, Taufkleid, Eheringe und Kreuz, Brotvermehrung, Kelch und Hostie (Priesterweihe), Dornenkrone, dreifache Papstkrone, Credo, Blasiussegen, betende Hände.