Der Freizeitsee in Windheim ist im Sommer eine beliebte Anlaufstelle für Jung und Alt. Jetzt gibt es Überlegungen, die Anlage aufzuwerten.
Das Konzept, wie der Freizeitsee künftig aussehen könnte, steht bereits. Einen entsprechenden Beschluss hat der Kreistag bereits gefasst. Neben dem Landkreis als Eigentümer des Sees will auch Anlieger Hans Schirmer, der die Hütte am See betreibt, in die Anlage investieren und den See dadurch insgesamt attraktiver gestalten. Nicht zuletzt geht es darum, den See einer ganzjährigen Nutzungsmöglichkeit zuzuführen.
Wie Landschaftsarchitekt Raimund Böhringer von der ideenFinden GmbH erklärte, sei bereits im Juni 2016 eine Konzeptstudie erstellt worden. Dabei wurden das Umfeld und die Zielgruppen ins Visier genommen. "Es ist ein Projekt von überregionaler Bedeutung", bei der es auch um die regionale Vernetzung von touristischen Sehenswürdigkeiten geht. Geplant sind nun vom Landkreis unter anderem das Anlegen eines Nichtschwimmerbereichs mit Spielmöglichkeiten, die Erweiterung der Liegewiese, die Anschaffung von Sonnenliegen, die Installation von Sanitäranlagen und eventuell eine Saunalandschaft. Aufgrund der Lage des Freizeitsees will man bei der Architektur auf eine Holzbauweise mit skandinavischem Flair achten. Das ganze Areal soll demnach mit mehr Licht durchflutet werden.
Auch sollen mehr Parkplätze geschaffen werden, um - besonders an heißen Sommertagen - die oft an der vorbeiführenden Straße parkenden Autos wegzubringen und damit nicht zuletzt die Verkehrssicherheit im Bereich des Freizeitsees zu erhöhen. "Es sind Ideen", betont Böhringer zum jetzigen Planungsstand. Er spricht davon, dass man mit der Regierung von Oberfranken wegen möglicher Fördermöglichkeiten in Verbindung stehe. Durchaus könne er sich Zuschüsse im Rahmen der Richtlinien zur Förderungen von sogenannten öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen (RÖFE) vorstellen. Laut Kreiskämmerer Günther Daum werden derzeit die Grundlagen eines Förderantrags für das Projekt erarbeitet. Aktuell lägen allerdings weder ein Durchführungsbeschluss noch Kostenberechnungen oder eine schriftliche Förderzusage vor, sagt er.
Privatinvestor Hans Schirmer sitzt seit nunmehr über 30 Jahren mit im Boot. Bereits vor einigen Jahren hat er mit dem Bau einer Seeterrasse und einer Minigolfanlage die Attraktivität des Freizeitsees gesteigert. Jetzt will er unter anderem Erdhöhlen, in denen man übernachten kann, bauen. Letztere könne man sich wie Zimmer im Steilhang vorstellen. Insgesamt 28 Betten sollen darin Platz finden. Außerdem soll die bereits bestehende Hütte ausgebaut werden, so dass auch größere Reisegruppen darin unterkommen können.
Die Realisierung der Maßnahmen rund um den Freizeitsee wäre "ein großer Baustein für unsere Region", so Steinbachs Bürgermeister Thomas Löffler (CSU). Wie er erklärte, will sich MdL Jürgen Baumgärtner (CSU) um eine Privatförderung kümmern. Dieser zeigt sich begeistert vom Projekt. Dankbar ist er gegenüber dem privaten Investor. Wie er erklärte, liege der übliche Fördersatz in Bayern für Gastronomie- und Tourismusprojekte bei etwa 20 Prozent. Das sei aber nicht ausreichend für eine Aussicht auf Gewinnmaximierung. Deshalb bemühe er sich um eine Sonderförderung.
Seit Jahren wird der fehlende Kanalanschluss im Bereich des Sees diskutiert. Aber auch hier zeichnet sich eine Lösung ab. Der Vorsitzende der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO), Heinz Köhler, berichtet, dass der Zweckverband in der zweiten Hälfte des Jahres 2018 beziehungsweise Anfang 2019 neue Wasserleitungen vom Rennsteig aus nach Windheim bauen will. Im Zuge dieser Baumaßnahmen könnte auch der Freizeitsee an das Kanalnetz mit angeschlossen werden. Gerade im Hinblick auf die angedachten Maßnahmen sei ein Anschluss notwendig. Bisher befinde man sich noch in der Planungsphase. Wer die Kosten für den etwa 300 000 Euro teuren Kanalanschluss übernimmt, steht allerdings noch nicht fest. Köhler geht aber davon aus, dass diese zwischen Landkreis und Investor aufgeteilt werden. Auch die Gemeinde wolle sich wohl mit rund zehn Prozent beteiligen.
Information:
Der Freizeitsee wurde zwischen 1984 und 1986 gebaut. Er ist maximal 270 Meter lang und 100 Meter breit. Der See hat ein Fassungsvermögen von rund 35 000 Kubikmetern Wasser.
Bildunterschriften: Der Freizeitsee soll aufgewertet werden.
Veronika Schadeck