Annalena Nickol und Lena Schulz absolvieren den Bundesfreiwilligendienst an der Grundschule Stockheim. Die Erfahrungen sind überaus positiv.
An der Grundschule (GS) Stockheim wirken zwei erfolgreiche Abiturientinnen als Unterstützer im Unterrichtsalltag mit und ernten großes Lob. Nach Meinung aller Beteiligten ist die Einführung von Bundesfreiwilligendienst (BFD) eine sehr segensreiche und sinnvolle Einrichtung.
An der Grundschule und in der Gemeinde Stockheim arbeitet man in diesem Schuljahr zum zweiten Mal hintereinander mit zwei jungen Damen zusammen, die den BFD absolvieren. Bürgermeister Rainer Detsch spricht von einer "beispielhaften Win-win-Strategie", bei der es nur Sieger gebe. Detsch informiert, dass der BFD von der Bundesregierung als Reaktion auf die Aussetzung der Wehrpflicht 2011 und damit auch des Zivildienstes geschaffen wurde. Er soll die bestehenden Freiwilligendienste "Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) und "Freiwilliges Ökologisches Jahr" (FÖJ) ergänzen und das bürgerschaftliche Engagement fördern.
Seit Beginn des Schuljahres im September engagieren sich Annalena Nickol aus Neukenroth und Lena Schulz aus Steinbach am Wald an der GS Stockheim als sogenannte Bufdis. Rathauschef Detsch erkundigte sich persönlich über den Verlauf der Maßnahme, an der sich die Gemeinde Stockheim auch finanziell beteilige. Rektorin Astrid Kestel wie auch die Klassenleiterin einer ersten Klasse an der GS, Ruth Birkner, zeigen sich glücklich, ja nach Worten von Ruth Birkner "regelrecht begeistert".
"Insbesondere der neue ,LehrplanPLUS' stellt komplexe Anforderungen in Bezug an die Organisation von Unterricht. Die Lehrkraft muss stets individuelle Kompetenzen und Lernbedürfnisse der Kinder im Blick haben und somit vielfältige Formen der inneren Differenzierung bei der Unterrichtsplanung berücksichtigen", geht die erfahrene Lehrerin ins Detail und macht ihrem Herzen Luft. "Will man diesem Anspruch gerecht werden, ergibt sich die Notwendigkeit von mehr Personal im Klassenzimmer zwangsläufig", sagt sie. Genau deshalb können Bundesfreiwilligendienstleistende in der Schule einen wertvollen Beitrag leisten. Sinnvoll eingesetzt, übernehmen sie Aufgaben, die die Lehrkraft entlasten und auch den Schülern zugutekommen.
Die Klassenlehrerin zeigt sich sehr dankbar über die Unterstützung im Schulalltag. Insbesondere bei Schulanfängern ist jede helfende Hand willkommen. So erstellen die Bufdis Lehr- und Lernmaterialien oder übernehmen organisatorische Aufgaben. "Ich weiß ihr Engagement sehr zu schätzen", sagt Ruth Birkner voller Freude. Und damit spricht sie auch der Rektorin Astrid Kestel aus dem Herzen. Schließlich kämpft sie seit drei Jahren darum, an der GS Stockheim Bufdis zur Unterstützung zu erhalten und nach dem erfolgreichen Start im Schuljahr 2017/2018 folgt nun ein weiteres im Schuljahr 2018 bis 2019.
Beide Bufdis haben dieses Jahr ihr Abitur absolviert. Annalena Nickol hat selbst einmal die GS Stockheim besucht. Ihre Aufgaben in der ersten Klasse gefallen ihr sehr gut. Viel Freude macht ihr, beim Kochen für das Mittagessen der Schüler der Offenen Ganztagsschule (OGTS) zu helfen. Beide Bufdis helfen abwechselnd Bettina Kaim bei Zubereitung und Ausgabe des Essens. Insgesamt sind 40 Kinder in der OGTS, 32 Kinder werden in zwei gebundenen Ganztagsklassen unterrichtet.
Lena Schulz nutzt das Bufdi- Jahr zur Berufsorientierung. Für die GS Stockheim entschied sie sich, weil sie von einer Freundin, die vergangenes Jahr hier ihr Bufdi- Jahr machte, nur positives Feedback bekam. Der tägliche Umgang mit den Grundschülern macht ihr generell viel Spaß. Trotz gewisser Struktur und Regelmäßigkeit finden beide Bufdis den Schuldienst äußerst spannend und abwechslungsreich. Jeder Tag bringe neue Herausforderungen und halte neue Tätigkeiten bereit.