Die Arbeitnehmer im Kreis Kronach verdienen rund 14,5 Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt. Dafür muss an einigen Stellen weniger Geld ausgegeben werden als anderswo.
Wer im Kreis Kronach arbeitet, verdient einer Statistik der Bundesagentur für Arbeit zufolge im Monat durchschnittlich 2745 Euro brutto. Damit liegt der Landkreis rund 14,5 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt von 3209 Euro. "Von solchen Zahlen darf man sich nicht irritieren lassen", sagt Matthias Klar, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg mit Blick auf die Statistik zum Bruttoverdienst. Zwar seien die Gehälter im Kreis Kronach geringer als in anderen Regionen, dem müsse man aber die niedrigeren Lebenshaltungskosten und die höhere Lebensqualität entgegenhalten.
"Man darf das Plus der Region nicht verkennen", sagt Klar. Zum Beispiel seien die Mieten und auch die Grundstückspreise niedriger. "In München kann sich heutzutage ein Normalverdiener kein Haus mehr leisten, während etwa im Raum Kronach Häuser noch vergleichsweise erschwinglich sind." In der Großstadt könne es sein, dass man eine Stunde zur Arbeit pendeln muss, fährt Klar fort, während man hier eigentlich alles relativ schnell erreiche.
Ähnlich wie Klar äußert sich auch Hans Rebhan, Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach: "Das Einkommen muss man immer in Zusammenhang mit den Lebenshaltungskosten sehen. In München oder Frankfurt kann man zweifellos mehr verdienen als in Kronach. Allerdings ist das Leben dort auch deutlich teurer."
Realeinkommen in Oberfranken
Wolfgang Schmitt, der Vorsitzende des Verdi-Ortsvereins Kronach, schlägt in die gleiche Kerbe: Wenn man in München 1000 Euro verdiene, sei es schwierig über die Runden zu kommen, während man im Landkreis mit 1000 Euro noch einigermaßen leben könne. Für Mieten, Lebensmittel oder zum Beispiel auch den Besuch einer Gaststätte müsse einfach weniger Geld ausgegeben werden.
Was die Lebenshaltungskosten betrifft, gebe es zu den regionalen Unterschieden "vergleichsweise wenig harte Fakten", berichtet Rebhan. 2009 habe das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung eine Pilotstudie durchgeführt. Die Lebenshaltungskosten im Landkreis Kronach lagen damals 24 Prozent unter dem Bundesdurchschnitt.
"Nach meiner Einschätzung hat Kronach seitdem gewonnen, denken Sie nur an die Mietpreisexplosion in unseren Großstädten", sagt Rebhan. Dass in der Region unter dem Strich mehr übrig bleibt, bestätige auch der Sozialbericht des Bayerischen Arbeitsministeriums: "Oberfranken hat das höchste verfügbare Realeinkommen aller bayerischen Regierungsbezirke."
In Kronach gibt es ja auch nix wo man was ausgeben kann! Und warum sollte man im zweitkleinsten Landkreis, vor allem ohne Autobahnanbindung, auch mehr für Wohnraum zahlen?!
Die 14,5 % könnten mir als Alleinverdiener und meiner jungen Familie extrem helfen...!
Ein Witz ist das doch!