Der Herztag, von der Helios Frankenwaldklinik in Kooperation mit der Deutschen Herzstiftung veranstaltet, stieß auf großes Interesse. Dialoge zwischen Ärzten und Patienten und offenen Diskussionen standen im Vordergrund.
Ziele des Aktiontags sind vor allem Informationen über die Herzfunktion und über Störungen die auftreten können, weiterzugeben, aber auch Diagnose- und Behandlungsmethoden vorzustellen, um durch diese Informationen den Patienten auch die Angst vor einer Untersuchung, zu nehmen. Denn moderne technische Geräte verhelfen in vielen Fällen dazu, schwere Operationen zu vermeiden.
Gefährliches Vorhofflimmern Weit mehr als 100 Besucher bekundeten ihr Interesse an Vorträgen. Sie konnten viel Informationen über Neuheiten von Diagnose- und Therapieverfahren, aber auch über die Entwicklung moderner technischer Geräte in Anwendung mit Therapieverfahren erfahren.
In Deutschland leiden 1,8 Millionen Menschen unter Vorhofflimmern als vorübergehende oder dauerhafte Herzrhythmusstörung. Wegen einer Herzrhythmusstörung müssen 400 000 Menschen ins Krankenhaus. Jedes Jahr verursacht Vorhofflimmern rund 30 000 Schlaganfälle. Aber auch 80 000 Menschen erleiden den plötzlichen Herztod.
Der Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin I, Internist und Kardiologe Helge Simon, nahm sich vier Stunden Zeit, um alle Fragen der Besucher beantworten zu können. Dabei ging er auch auf so manch ganz persönliches Herz-Problem der Fragesteller im Auditorium ein.
Der Chefarzt sprach über Ursachen und Arten von Herzrhythmusstörungen. Wie sie diagnostiziert werden, erörterte Oberarzt Reiner Hoffmann und welche Therapiemöglichkeiten bei Herzrhythmusstörungen angewendet werden könne, ergänzte Oberarzt Abed Sallam.
Die Vorbeugung von Vorhofflimmern, Schlaganfall und Demenz war ebenso Thema wie die Frage, was die Katheterbehandlung leisten kann. Erfolge und Risiken zeigte Helge Simon auf.
2013 wurden rund 3500 Patienten in der Abteilung Innere Medizin behandelt. Die Kardiologie ist dabei der Schwerpunkt. Dieses Jahr werden laut Geschäftsführer Florian Aschbrenner, etwa 3700 Behandlungsfälle erwartet.
Chefarzt Helge Simon informierte, dass die Klinik mit modernster Technik ausgestattet ist und ein kardiologisches Funktionslabor mit Zwei-Ebenen- Herzkathetermessplatz und Elektrophysiologieeinheit und dreidimensionalem Kartierungsverfahren betreibt.
Alle nicht-invasiven und invasiven Diagnostik- und Behandlungsformen, einschließlich elektrophysiologischer Untersuchungen und Ablationstherapien (zum Beispiel Katheterablation bei Herzrhythmusstörungen) werden angeboten.
Herzkatheter-Notdienst Zur Behandlung akuter Herzinfarkte besteht ein 24-Stunden-Herzkatheter-Notdienst. Patienten, bei denen aufgrund von Rhythmusstörungen wie zum Beispiel Vorhofflimmern eine risikobelastete und schlecht steuerbare Gerinnungshemmung notwendig wäre, können neuerdings mit einem gering invasiven Verfahren vor Schlaganfällen geschützt werden.
Landrat Oswald Marr freute sich, dass der Herztag auch unter Regie von Helios in der Frankenwaldklinik fortgeführt wird. Aus eigener Erfahrung wisse er, dass man sich sicherer fühle, wenn man sehr viel über seine Krankheit wisse und ein Weg der Prävention beziehungsweise auch zur Diagnose und Therapie ist erfolgreicher, wenn man Vertrauen in Arzt und Klinik habe, so der Landrat.
Kronachs Zweite Bürgermeisterin Angela Hofmann hob es als sehr positiv hervor, dass in der Helios Frankenwaldklinik zu dem großen Leistungsspektrum der Patient als Ganzes gesehen werde und mit der Einführung der Geriatrie ein wichtiger Schritt getan worden sei. Und die neueste Entwicklung sei die Einrichtung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung, auch dies ein wichtiger Schritt, worüber sich Stadt und Landkreis freuen könnten.