Kontoauszüge: So lange solltest du sie aufbewahren, um Probleme zu vermeiden

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Wie lange muss man Kontoauszüge aufbewahren?
Gehören Kontoauszüge zu den Dokumenten, die eine gewisse Zeit lang aufbewahrt werden müssen? Symbolbild: Ruediger Kottmann/www.polizei-beratung.de
Eine Person betrachtet Kontoauszüge. - In 338 Fällen hob der angeklagte Betreuer in einem Zeitraum von 2011 bis 2015  teils hohe Summen von den Konten seiner Klienten ab. Symbolbild: Ruediger Kottmann/www.polizei-beratung.de
Kontoauszüge aufbewahren: Wie lange muss man die Unterlagen behalten?
Kontoauszüge digital im Online-Banking oder ausgedruckt in Papierform: Wie lange solltest du sie aufbewahren?
Aufbewahrungsfrist für Kontoauszüge
Sina Schuldt/dpa

Kontoauszüge gehören zu den Dokumenten, die eine gewisse Zeit lang aufbewahrt werden sollten. Diese Dauer wird empfohlen.

  • Kontoauszüge sammeln: Das ist die empfohlene Aufbewahrungsdauer
  • Empfehlungen und Ausnahmen: Das sind die Sonderfälle
  • Besser vorbereitet: Verlass dich nicht aufs Online-Banking

Wie lange bewahrst du deine Kontoauszüge auf? Egal, ob du sie digital erhältst oder sie dir am Kontoauszugsdrucker in der Bank holst, es stellt sich stets die Frage: Wie lange sollten Kontoauszüge aufbewahrt werden? Zwar gibt es für Privatpersonen keine gesetzlich verbindliche Pflicht, Kontoauszüge für eine bestimmte Dauer aufzubewahren – dennoch lohnt sich ein Blick auf die bewährte Praxis. 

Das ist die empfohlene Aufbewahrungsdauer für Kontoauszüge

Für Privatpersonen gilt keine gesetzliche Aufbewahrungspflicht für Kontoauszüge, das können zahlreiche Finanzinstitute und Finanzratgeber bestätigen. Der Grundsatz dabei lautet aber: Bewahre deine Kontoauszüge drei bis vier Jahre lang auf. 

Hintergrund ist, dass das Finanzamt zu einer Steuererklärung theoretisch noch bis zu diesem Zeitraum rückwirkend Nachweise verlangen kann. Auch wenn du in einen juristischen Streitfall, zum Beispiel wegen der Miete, mit Versicherungen oder bei Lastschriften, geraten solltest, ist es gut, Nachweise zu haben, die einen realistischen Zeitraum abdecken.

Im Online-Banking ist es möglich, auch auf einen längeren Zeitraum zurückzugreifen. Theoretisch kann auch die Bank nach bestimmten Transaktionen suchen. Sie hält alte Kontoauszüge technisch länger vor. Das ist allerdings mit Kosten verbunden. Wenn du dir dagegen einen Bankordner pro Jahr anlegst und dort deine Kontoauszüge ablegst, hast du im Fall der Fälle alles parat. 

Ausnahmen und Sonderfälle

In der Regel werden drei bis vier Jahre Aufbewahrungsdauer empfohlen, in Ausnahmen ist allerdings ein längeres Aufbewahren besser. Das betrifft Einkünfte über einer bestimmten Höhe. Hast du als Privatperson Einkünfte aus nicht selbstständiger Tätigkeit, Kapitalvermögen oder Vermietung über 500.000 Euro im Jahr, dann empfiehlt die Sparkasse eine Aufbewahrung der Kontoauszüge von sechs Jahren.

Bist du selbstständig und hast ein Geschäftskonto, müssen die Kontoauszüge mindestens zehn Jahre aufbewahrt werden. Dahinter stehen gesetzliche Buchführungs- und Steuerpflichten. 

Banken haben nur begrenzte Archivzeiten vorgesehen, weswegen du dich bei einer längeren Aufbewahrungszeit deiner Kontoauszüge nicht auf das Online-Banking verlassen solltest. Außerdem können Nachbestellungen kostenpflichtig sein. Es wird empfohlen, wichtige Unterlagen zusätzlich lokal auf einer Festplatte zu sichern oder auszudrucken. Solltest du deine Kontoauszüge irgendwann einmal entsorgen, ist es wichtig, vertrauliche Informationen zuverlässig zu vernichten und Papier zu schreddern.