Markus Wachter (CSU/FWG) fragte nach den Kosten für Teuschnitz. Die Stadt muss die gleiche Summe wie den Schülerbeförderungsbetrag des Jahres 2019 entrichten. Michael Hebentanz (FW) befürchtete längere Wartezeiten bei den Rufbussen in Stoßzeiten. Man müsse hier, so Riedel, die Abrufquote abwarten.
Stefan Raab (CSU/FWG) und Tina Löffler (FW) erkundigten sich hinsichtlich Nachtlinien. "Diese wurden bereits eingestellt", antwortete Riedel. Man werde neue Angebote schaffen; weg von starren, nicht bedarfsgerechten Discobussen. Mögliche Alternativen wären beispielsweise eine Ausweitung der Rufbuszeiten oder 50-50 Taxis.
Umstieg macht noch Sorgen
Bürgermeister Frank Jakob (FW) zeigte sich dem Landkreis dankbar für die hohe Investition und appellierte, das Angebot zu testen. Wichtig war ihm, dass der Werksverkehr wie bisher bestehen bleibt. Hier verschiebt sich der Fahrplan lediglich um drei Minuten. Die Umstellung für die Schüler erachtete er als problemlos. Sorgen bereiteten ihm dagegen die älteren Leute evtl. mit einem Rollator, wenn diese in Pressig vom Bus aussteigen, sich am Automat ein Ticket lösen und anschließend auf dem nicht seniorengerechten Bahnhof in den Zug nach Kronach einsteigen sollen. Hier werde es Nachbesserungen bedürfen.
830 Meter neue Straße
Geschäftsführerin Christina Kleylein-Doppel vom Büro HTS stellte die Pläne für die Ortsverbindungsstraße Wickendorf vor. Der Bau erfolge nach dem gleichen Schema wie die 2019 gebaute Gemeindeverbindungsstraße Wickendorf zur Kreisstraße KC 17. Der 830 Meter lange Straßenabschnitt vom Ortsende Wickendorf bis kurz nach der Einfahrt zur Kläranlage erhält eine asphaltierte Breite von 5,5 Meter sowie jeweils 1,25 Meter Bankett links und rechts der Straße. Vom Grundprinzip ändere sich an der Trasse nicht viel, zumal es sich auch zum Teil um Landschaftsschutz-Gebiet handele und es daher entsprechende Auflagen der Naturschutzbehörde gebe.
Gleiches gelte auch für den neuen, zwei Meter breiten Fußweg, der ebenfalls gefördert werde. Hier ist Frostschutz vorgesehen. Eine Asphaltierung wäre möglich; sei jedoch nicht förderfähig und daher von der Stadt alleine zu entrichten. Aufgrund der schwierigen Verhältnisse rechnet man mit reinen Baukosten von 1,13 Millionen Euro. Der Antrag für eine Förderung mit 90 Prozent wurde genehmigt. Es besteht auch eine Zusage der Regierung einer Anteilsförderung, sollten die Kosten steigen. Voraussetzung für die Förderung ist ein Baubeginn noch in diesem Jahr. Hierzu zählen auch Rodungsarbeiten.
Bäume müssen weg
"Alle Bäume an der Straße müssen weg", erläuterte sie. Entsprechende Ausgleichspflanzungen seien geplant und müssten vorgenommen werden. Markus Wachter (CSU/FWG) erkundigte sich nach der Möglichkeit eines Fahrradwegs, zumal der Landkreis sein Fahrradnetz ausbauen möchte. Hierfür reiche die Anzahl der Fahrradfahrer nicht, entgegnete die Planerin. Auch würde eine Breite von zwei Metern für einen offiziellen Geh- und Radweg nicht ausreichen, mehr Breite wohl von der Naturschutzbehörde nicht bewilligt. Die drei- bis viermonatige Bauzeit erfolgt unter Vollsperrung; die Umleitung über die andere Verbindungsstraße.
Corona-Fall: Pfarrer Detlef Pötzl nimmt Stellung zur Kindergarten-Schließung
Der katholische Kindergarten "St. Anna" Teuschnitz bleibt bis zum 29. Juli geschlossen, nachdem ein Kind zunächst "schwach positiv" getestet wurde, während der zweite Test negativ ausfiel. Aufgrund einiger Irritationen in der Bevölkerung, hatte Bürgermeister Jakob Pfarrer Detlef Pötzl zur Stadtratssitzung für ein "Statement aus erster Hand" eingeladen.
"Die Sache ist verständlicherweise ein Aufregerthema; die Telefone stehen nicht still", erklärte der Pfarrer. Dabei sei der Anlass gar nicht so dramatisch, wie von einigen gedacht bzw. dargestellt. Festzustellen sei, dass das Krisenmanagement der Einrichtung gut funktioniere. Der in der vergangenen Woche vorgenommene Corona-Test eines Kiga-Kindes sei nicht angeordnet gewesen, sondern von den Eltern selbst veranlasst worden, nachdem diesen etwas "seltsam" vorgekommen sei. Die Pressemitteilung eines "schwach positiven" Befundes klinge komisch. Es sei wohl so, dass die Messmethoden die Anzahl der Viren unterschieden hinsichtlich eines akuten bzw. sich womöglich im Anflug befindlichen Falls. Dies wisse er jedoch nicht so genau.
Am Donnerstagabend sei man zunächst über den "positiven" Test informiert worden. Nach einem Gespräch mit dem Gesundheitsamt habe man bereits am Freitag die Bienen-Gruppe vom Kindergartenbetrieb ausgeschlossen. Die Eltern wurden zeitnah informiert. Der vom Gesundheitsamt angeordnete zweite Test sei negativ gewesen.
Eine Vorsichtsmaßnahme
In der aktuellen Situation, in der man alles unternehme, um einen Hotspot zu vermeiden, hielt das Gesundheitsamt mit dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit Rücksprache und folgte schließlich dessen Empfehlung einer Schließung bis zum 29. Juli - als Vorsichtsmaßnahme, unabhängig davon, ob es weitere Fälle gibt oder nicht. Diese Info sei Samstagfrüh eingetroffen. Am Samstag habe man versucht, alle Kiga-Eltern zu erreichen.
"Die Kinder müssen alle in Quarantäne, die Eltern und Erzieherinnen nicht", verdeutlichte der Pfarrer. Die Kinder sollten alle getestet werden. Da einige Eltern sehr schnell gewesen seien, hätten an dem Tag der Sitzung bereits Tests stattgefunden. Die Ergebnisse können zwei Tage dauern, seien für den Kiga-Betrieb aber nicht so ausschlaggebend, da die Schließung definitiv bis zum 29. Juli erfolge.
Am Tag nach der Sitzung soll das Team einen Planungstag machen. Es gebe viel zu desinfizieren. Danach werde man einige bitten, in Urlaub zu gehen. "Die Situation ist für alle nicht befriedigend", räumte Pötzl ein. Dass die Gesundheitsämter so rigoros agierten, wolle er damit aber in keinster Weise in Frage stellen.
Zweite Bürgermeisterin Karin Bayer (SPD) fragte, ob die Erzieherinnen getestet werden. Eine Anordnung habe es, so der Pfarrer, nicht gegeben. Sie seien aber alle freiwillig "negativ" getestet worden. Michael Hebentanz (FW) erkundigte sich, ob die Sommerferien im August wie geplant beibehalten werden. Man werde, antwortete Pötzl, in den drei Wochen Sommerferien eine Ferienbetreuung einrichten und nach Bedarf ausweiten.
"Für die Situation kann niemand etwas", verdeutlichte der Bürgermeister. Die Viruserkrankung könne jeden von uns zu jeder Zeit treffen, trotz aller Vorsichtsmaßnahmen. Ein herzliches Vergelt's Gott sprach er der Leiterin Ulla Förtsch und ihrem Team aus. Was diese aktuell leisteten, davor könne man nur den Hut ziehen.