Das Fürther Komikerduo Volker Heißmann und Martin Rassau begeistert das Publikum in der Festhalle.
Seit vielen Jahren sind sie in Sachen Humor der fränkische Exportschlager: das Kabarettisten-Duo Volker Heißmann und Martin Rassau von der Comödie Fürth. Am Mittwoch kreuzten sie mit ihrem aktuellen Programm "Wenn der Vorhang zwei Mal fällt" im oberen Frankenwald auf. Die Festhalle in Tettau war schon kurz nach dem Bekanntwerden ihres Auftritts ausverkauft.
Gut zwei Stunden lang bliesen die beiden mit ihrem herrlichen "Gschmarri" zum Angriff auf die Lachmuskeln der 500 Besucher. Bestens hatten die grandiosen Komiker das Publikum nicht nur im Griff, sondern banden es auch mit ein in ihre Absurditäten und Verrücktheiten.
Allerdings hatten es die Tettauer nicht verdient, dass wegen der unaufgeräumten Bühne über ihre Festhalle derart gelästert wurde, dass diese angeblich das nächste Jahr nicht mehr erlebt. Und tatsächlich das Bühnenbild ließ zu wünschen übrig. "Man merkt eben, dass ab Tettau ein neues Bundesland beginnt. Aber wenn man eben nichts anderes kennt, dann ist die Halle schon in Ordnung", so die Komödianten. Doch keine Sorge, dies gehörte zum Programm.
Zu Beginn kam Volker Heißmann mit einem Rollkoffer von hinten durch den Saal marschiert und erklärte, dass er sich mit der Ankunftszeit vertan hat und die Veranstaltung erst später beginne. Schließlich werde ja auch noch sein Kumpel Martin Rassau vermisst. Wie dieser später erklärte, sei er mit dem Zug in Coburg angekommen und von da aus weiter nach Erfurt gereist, um von dort mit dem Taxi nach Tettau zu gelangen. Heißmann hatte anfangs zu einem Smalltalk mit den Fans angesetzt. Da zwei Stühle vorne frei geblieben waren - "Ja, ja, wer sitzt bei uns schon gern in der ersten Reihe" -, vermutete er, dass es das Ehepaar gewesen sein könnte, das er bei der Herfahrt als über die Straße eilende Wildsäue deutete.
Schon "etwas länger jung"
Als er das thüringische Judenbach erreicht hatte, dachte er, da kann kein Ort mehr kommen. Doch zehn Kilometer weiter habe er die Metropole Tettau erreicht, von deren Umkreis ab 50 Kilometer sich viele Sehenswürdigkeiten auftun. Lob hatte er für die Weltstadt Rothenkirchen parat: "Kennst du hier einen Scherbel, kennst du alle Einwohner." Lob auch für die vorne im Saal sitzenden, jungen hübschen Frauen: "Okay, einige sind schon etwas länger jung".
Im weiteren Verlauf riss sein Mitstreiter Martin Rassau, der sich zunächst in ein viel zu enges Sakko gezwängt hatte, mit dem Hintern wieder ein, was Heißmann aufgebaut hatte. "Hat der wieder das mit den jungen hübschen Frauen erwähnt? Ich sag dem immer: Geh endlich zum Optiker." Rassau war es auch, der wusste, dass der Bruder des Glasherstellers Carl-August Heinz ein Ketschup-Unternehmer sei. Für ihn, Rassau, sei deshalb unverständlich, dass bei zwei derartig großen Gewerbesteuerzahlern der Ort Tettau nicht besser aussehe.
Heißmann wiederum nannte Tettau den Diamant am Rennsteig. Doch gleich die Kehrtwende: "Wenn die Russen kommen sollten, kann es nicht gefährlich werden, denn die finden Tettau nicht." Ein Thema war, dass die Promis ihre Kinder immer nach dem Ort nennen müssen, in dem sie gezeugt wurden: Die heißen dann zum Beispiel Paris oder Diego. Wenn man das in Tettau machen würde, hätte jedes dritte Kind den Namen "HinterderFesthalle".