Zum Jubiläum gratulierte auch der Vorsitzende des Traditionsvereins Thüringer Schieferbergbau Lehesten, Helmut Färber. Dieser hob die durch das Museum erfolgende touristische Belebung des Rennsteigs hervor.
In humorvoller wie tiefgründiger Art und Weise stellte der Bezirksheimatpfleger Günter Dippold die Bedeutung des Museum sowie die Verdienste der dahinter stehenden Menschen heraus. "Mit 450 qm Ausstellungsfläche kann das Museum zeigen, was es hat", würdigte er.
Menschen hinter dem Museum
Die spektakuläre Rettung eines stanniolgeschmückten Schiefergiebels aus Zeyern aus dem Jahr 1673 zeige, dass das Erreichte laufend erweitert werde. In Sachen Technik sei das Neueste gerade gut genug. Noch wichtiger als mediale Hilfen seien aber die Menschen hinter dem Museum. Viele Freiwillige hauchten dem Museum Leben ein. Herausstellen müsse er die Geologisch-Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft (GHAG) als ideelle und geistige Trägerin.
Bei der Feier wurde die neue Sonderausstellung "Schiefer - Ein Wort mit vielen Facetten" eröffnet, in die GHAG-Mitglied Martin Weber einführte. Bilder und Exponate stellen die ganze Vielfalt von Schiefer dar - in einer beeindruckenden Verbindung von Alt und Neu. Dass man mit Schiefer auch neue Wege gehen kann, zeigt beispielsweise eine Musterkollektion der Firma Heinz Glas mit auf Flakon aufgetragenen feinsten Schieferplatten.
"Schiefer ist unsere Geschichte, unsere Heimat", appellierte Manja Hünlein. Leider werde in unserer Region Schiefer manchmal zu sehr als Relikt der Vergangenheit betrachtet, während anderenorts "richtig geile" neue Schiefer-Häuser entstünden.
Schiefermuseum ist mit modernen Medien Vorreiter in ganz Bayern
Als erstes nichtstaatliches Museum in Bayern verfügt das Schiefertafelmuseum über eine eigene App. Damit können sich alle Besucher ab sofort vom Smartphone oder Tablet führen lassen. Im Rahmen des Jubiläums wurde das neue Angebot vorgestellt.
Anfang 2018 war Museumsleiterin Manja Hünlein durch einen Newsletter der Landesstelle für nichtstaatliche Museen im Bayern auf das Angebot einer in Baukasten-Form individuell zusammenstellbaren App aufmerksam geworden. "Ich fand das spannend und habe unser Museum gleich angemeldet", erinnerte sie sich zurück. Nunmehr - rund ein Jahr später - habe man eine eigene App.
Die App "Ich führe durchs Museum" zeige als multimedialer Rundgang 18 Stationen auf drei Stockwerke. Es handelt sich um eine Führung für Einzelpersonen. Die App kann man sich auf das eigene Smartphone laden. Darüber hinaus kann im Museum ein Tablet ausgeliehen werden, auf dem sie vorinstalliert ist. Hier steht auch ein WLAN-Hotspot zur Verfügung. Die Nutzung über iPhone wird, so Projektleiterin Wiltrud Gerstner, in wenigen Wochen möglich sein.
Die Texte wurden von Hünlein geschrieben und vom professionellen Sprecher Holger Lappe eingesprochen - ein gebürtiger Kronacher, der nunmehr in München beheimatet ist. Dass Ludwigsstadt als ehrenamtlich geführtes Haus als erstes eine App veröffentlicht, sei, so Gerstner, eine Riesen-Leistung.
Das Projekt wird von der Bayerischen Sparkassen-Stiftung gesponsert. Diese war bei der Feier unter anderem durch den Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Kulmbach-Kronach, Klaus-Jürgen Scherr, vertreten sowie durch die Stiftungsbeauftragte Daniela Krüger und Ingo Krüger, geschäftsführender Vorstand der Bayerischen Sparkassenstiftung. "Sie sind hochinnovativ und damit einigen großen Museen voraus", betonte Ingo Krüger, eine solch "hippe" App gerne zu fördern.