Neue Orgel bietet Klangvielfalt

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Domkapitular Thomas Teuchgräber weihte die neue Orgel. Foto: Heike Schülein
Domkapitular Thomas Teuchgräber weihte die neue Orgel. Foto: Heike Schülein
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Die Pfarrei St. Ägidius Lahm feierte Kirchweih und Erntedank. Beim Festgottesdienst am Sonntagnachmittag wurde auch die neue digitale Kirchen-Orgel eingeweiht.

Als der letzte Ton am Ende des Festgottesdienstes verstummt war, gab es in der Pfarrkirche Lahm herzlichen Beifall. Die neue digitale Orgel, gespielt von Hans Pittroff, hatte ihre Einweihung bravourös gemeistert.

Über Jahrzehnte hinweg erfüllte die 1961 angeschaffte Pfeifen-Orgel die schöne alte Barockpfarrkirche von St. Ägidius Lahm mit ihrem wunderbaren Klang. Zuletzt jedoch nagte deutlich der Zahn der Zeit an der "Königin der Instrumente", sodass diese hin und wieder auch einmal - aufgrund ihres Alters beziehungsweise Abnutz-Erscheinungen - ihren Dienst versagte. Aus diesem Grund beschloss die Kirchenverwaltung eine Neuanschaffung. Das Gremium entschied sich für eine Orgel mit digitaler Klangerzeugung, bei der sich die Lautsprecher hinter den alten Orgelpfeifen befinden.

St. Ägidius - eine der ältesten Pfarreien im Frankenwald - gehört damit zu den bisher ganz wenigen Kirchengemeinden im weiteren Umkreis, die über eine solch hochmoderne Orgel verfügen.

Beim neuen Instrument handelt es sich um den Typ Ecclesia 250 des niederländischen Kirchenorgel-Herstellers Johannus. Das Instrument hat zwei Manuale, Klaviaturen mit Druckpunkt, ein 30-töniges Pedal, 34 Register und vier wählbare Intonationen. Ein Vorteil ist beispielsweise ihre Unempfindlich gegenüber Hitze, Kälte, Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeit; sie kostet nur einen Bruchteil einer Pfeifen-Orgel und sie verfügt über eine Selbstspiel-Einrichtung. Die digitale Orgel strahlt ihre Töne durch ein Mehrkanal-Verstärkersystem ab. Die Lautsprecher sind im Gehäuse der alten Orgel hinter den Prospektpfeifen angebracht.

Der Klang kommt also wie bei der alten Orgel aus dem Gehäuse der Pfeifen-Orgel. Für den Hörer besteht somit kaum ein Unterschied im Klang, was auch die Kirchenbesucher am Sonntagnachmittag bestätigten.

Eingangs der - von ihm gemeinsam mit Pfarrer Sven Raube zelebrierten - Heiligen Messe weihte Domkapitular Thomas Teuchgräber die Orgel ein. Der Pfarrer dankte er für die Neuanschaffung als Investition in die Glaubensfreude. Die klangliche Vielfalt der neuen Orgel solle uns - ebenso wie Erntedank - auch für anderen Reichtum, wie dem der Schöpfung Gottes empfänglicher machen. "Glocken und Orgeln sind festliche und schöne Ausdrucksmittel und auch wesentliche Bestandteile unseres Glaubens", zeigte sich der Pfarrer sicher. Der Jubel der Töne drücke das aus, was die Kirche zu verkündigen habe, aber nicht leicht in Worte zu fassen sei.

Jeder ist ein Ton in Gottes Melodie

Zeitgleich zum Gottesdienst fand eine Kinderkirche mit den Jungen und Mädchen aus Lahm und Hesselbach statt, in der sich diese - anlässlich der Orgelweihe - mit dem Thema Musik und Instrumente beschäftigten. Nach der Predigt stießen die Kinder mit ihren Betreuerinnen - den Frauen des Teams "Kinderkirche" - zum Gottesdienst hinzu und erzählten, was sie zuvor gehört und gelernt hatten - resultierend in der Erkenntnis, dass jeder von uns "ein Ton in Gottes Melodie" sei.

Im Anschluss spielte der Musikverein Hesselbach unter Leitung von Georg Schönmüller ein Standkonzert vor dem Jugendheim, in dem der Pfarrgemeinderat für das leibliche Wohl sorgte.