Auf die Bühne gesegelt kam dann auch die mittlere Garde, die da oben alles ordentlich durcheinanderwirbelte. Danach ein kurzer Szenenwechsel und schon wurde die Tanzfläche zum Klassenzimmer. Hier gingen dann Jonas, Hans, Maria, Nathalie und Samira zur Schule und erklärten ihrem Lehrer, "Herrn Lang", wie die Welt funktioniert.
Sie wussten wohin die Frau bei einem Mann greift (natürlich in die Brieftasche) und warum Dorferneuerung nicht gleich Dorferneuerung ist. Ihr Unterricht in Geografie und Menschenkunde führte irgendwie auch auf die Reeperbahn nach Hamburg und nach Rothenkirchen.
Sie hatte alles gegeben, die Showtanzgruppe, die nur einen Mann in ihrer Mitte duldet, bevor dann ein großes Fettnäpfchen aufgestellt wurde in das Thomas Lang und Hans Dieter Kropp stolperten. Bei den beiden war Spanien plötzlich nicht mehr so wirklich im Süden und alle Kombifahrer fahren schwarze Autos und tragen Hut. Und wer was auf sich hält, der hat "ein tschechisches Zimmemaala, das einem zur Händ geht."
Tausend und eine Nacht, in der tausend und ein Traum Wirklichkeit werden: Die orientalische Tanzgruppe mit der amtierenden "Prinzin" brachte den Orient und vor allem viele schwingende Hüften in den Saal. Platz machten die aber nur einem "krass bösen Wolf", der in einem lebenden Puppentheater hinter seinem "voll schönen Rotkäppchen" her war. Das nämlich war zu Hause rausgeschmissen worden und wollte nun zur Großmutter ziehen.
Irgendwie kam dann auch ein Jäger ins Spiel, der mit der Großmutter verbandelt war. Warum sonst hätte er sie als "Haserl, Mauserl oder Schneckla" bezeichnen sollen?
Kommt einer mit stoischer Miene in den Saal und erzählt, wie er mit einer Krankenschwester unter dem Arzneischrank gelandet ist. Und der mindestens 20 Menschen gefragt hatte, wo er wohnt, aber "kanne hots gewusst." Es war Konrad Späth, der "jo werkli" verkündete, warum er zum Frühstück zwei Bismarckheringe mit einem Liter Milch runtergespült habe. "Milch is gsund. Obe des hom die Bismarckhering nije gewusst."
Später am Abend meinte dann in einem Sketch Andre Lang zu Yvonne Bätz: Du bist mein bester Freund, meine Seelenverwandte, die Mutter meiner Kinder, meine Ehepartnerin, meine Geliebte und mein früher Tod. Sie trieb ihn in den Wahnsinn und er konnte einfach nichts richtig machen. Ein Beispiel: "Ich soll me wos ze essn bestell, wos du vielleicht nochet eventuell, des wasta obe nuch nije, obe für den Foll, desta wos essn tust, mougst."
Die letzte Bütt bestieg an diesem Abend Hans Dieter Kropp. Der fand, dass früher alles besser war und er regte sich richtig auf. Zum Beispiel über vegetarische Tierschützer, die den Tieren das Futter wegfressen. "Und warum gehen Kinder heute nicht mehr in den Wald? Weil kein W-Lan drin ist." Und er erklärte den Unterschied zwischen Bachelor und Bätschler und was denn "ein Christbaum aus Bodenhaltung" genau ist.
Vor dem großen Finale rockte nochmal die Showtanzgruppe mit dem "Tanz der Vampire" die Bühne. Eine große Ehre wurde zudem Daniela Heinlein und Thomas Lang zuteil: Sie haben den Sessionsorden des Fastnachtverbandes Franken erhalten.