Der Gemeinderat Pressig stimmt mehrheitlich einer Vereinbarung mit dem Landkreis Kronach über den Beitritt zu dessen Nahverkehrskonzept zu.
Das Nahverkehrskonzept des Landkreises Kronach wurde vor der Abstimmung im Gemeinderat ausführlich von Bürgermeister Hans Pietz (FW) vorgestellt, und dieser bat um Zustimmung dazu.
Gegenwind kam jedoch von Michael Pütterich der dem Konzept skeptisch gegenüberstand und die Gefahr sah, dass es gar nicht genug Bus-Bewerber geben werde. Vor allem der Schülerverkehr könne "in der Luft hängen", wenn man die Verträge kündigt. "Wir stehen im Schulverband in der Verantwortung", sagte Pütterich. Für ihn sei das, was vorliegt, kein Konzept. Es berge ein Risiko, und er habe große Bedenken.
Martin Welscher sah dies so: "Wir sollen heute einem Papier zustimmen, in dem nichts steht! Die kleinen Dörfer bleiben auf der Strecke." Welscher verweigerte "eine Zustimmung ins Blaue", weil diese Vorstellungen von einem öffentlichen Personennahverkehr auch nicht finanzierbar seien.
Bürgermeister Pietz, Kreis- und Gemeinderat Reinhold Heinlein (CSU) und Dritter Bürgermeister Klaus Dressel (CSU) verteidigten hingegen das vorgelegte Nahverkehrskonzept als schlüssig. Heinlein meinte: "Hier wurde nichts blauäugig geplant, sondern Kreisräte, Landrat und Bürgermeister haben sich in intensiven Gesprächen und unter Hinzuziehung einer Fachfirma beraten lassen und mehrfach das Konzept diskutiert, mit dem Entschluss, ab 2020 damit zu starten."
Eine Frage des Vertrauens
Klaus Dressel ergänzte, man solle dem Landrat und den politisch Verantwortlichen so viel Vertrauen entgegenbringen. Es sei ein "Nahverkehrskonzept mit Charme" ausgearbeitet worden, dem man zustimmen sollte.
Schließlich wurde mehrheitlich folgender Beschluss gefasst: Der Markt Pressig beabsichtigt, gemeinsam mit dem Landkreis Kronach ein Modellprojekt zur Optimierung des Schülerverkehrs zum Schuljahresbeginn 2020/2021 einzuführen, um durch die Organisation des gesamten Schülerverkehrs aus einer Hand die Qualität der Schülerbeförderung zu steigern und die Weiterentwicklung des Schülerverkehrs im Zeichen des demografischen Wandels nachhaltig finanzierbar neu aufzustellen. Zum gesamten Schülerverkehr gehören alle Beförderungsaufgaben, die der Schulverband Pressig auch bisher bereits geregelt hat. Der Schülerverkehr kann aber nur ins neue Modellprojekt überführt werden, wenn dort alle Schülerbeförderungsaufgaben geregelt werden. Die Übergabe nur einzelner Schülerbeförderungsaufgaben ins Modellprojekt und der Verbleib von Restverkehr beim Schulaufwandsträger ist nicht möglich. Der Gemeinderat beauftragt die Verwaltung, hierfür die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Dies umfasst insbesondere die Kündigung beziehungsweise Begrenzung der laufenden Verträge zur Schülerbeförderung mit den jeweiligen Verkehrsunternehmen sowie die Verhandlung und den Abschluss eines entsprechenden Vertrages beziehungsweise einer entsprechenden Zweckvereinbarung oder mehrerer entsprechender Verträge oder mehrerer entsprechender Zweckvereinbarungen, um die Mobilitätszentrale des Landkreises Kronach mit der Organisation und Abwicklung der Schülerverkehre aller Kommunen/Schulverbände zu beauftragen.
Rathaussanierung geht voran
Die Rathaussanierung macht Fortschritte, auch wenn es nach Aussage von Kämmerer Heinrich Grebner doch immer wieder wegen zu hoher Auslastung der Handwerker zu Verzögerungen kommt. Das Obergeschoss sei so gut wie fertig. Grebner stellte das bauliche Konzept für das Erdgeschoss vor. An der Büro-Anordnung von Einwohnermeldeamt, Kasse, Kämmerei usw. werde sich nichts wesentlich ändern. Es werde ein behindertengerechtes WC dazukommen und ein barrierefreier Zugang vom Lift aus entstehen.