Geografisch gesehen, befinde sich Weißenbrunn in einer gewissen zentralen Lage, stellt er fest. Der Weg zu den Autobahnen und den nächsten Kreisstädten ist nicht weit. Das Vereinsleben und das Ehrenamt werden gelebt und gepflegt.
Bohl, der selbst in vielen Vereinen, wie der Kirchweihgesellschaft mit dabei ist und sich ehrenamtlich engagiert - sei es im Kindergarten oder bei den Schwimmbadfreunden - weiß, dass es oft die kleinen Dinge sind, die mit einer Anerkennung des Ehrenamts verbunden sind und für einen Verein von Nutzen sein können.
Ein Anliegen ist für ihn der regelmäßige Kontakt zu den heimischen Gewerbetreibenden und Unternehmen. Es gehe darum, auszuloten, wo der Schuh drückt. Bohl spricht weiter von einer Haushaltsstabilisierung und davon, dass viele Großprojekte wie das Gemeindeentwicklungskonzept, Dorferneuerungen, Straßen, Kanal, Wasser die Gemeinde fordern und langfristig binden werden.
Synergien sieht er durch verstärkte Kooperationen mit den Nachbargemeinden. Speziell beim Wasser will er eventuelle Partnerschaften prüfen. Derzeit bezieht Weißenbrunn noch aus eigenen Brunnen ihr Wasser. Mit 3,24 Euro pro Kubikmeter zahlen die Weißenbrunner mit die höchsten Wasserpreise im Landkreis. Vielleicht könnten Kooperationen mit anderen Kommunen oder Wasserzweckverbänden den Preis abfedern.
Den Ausbau von erneuerbaren Energien hält Bohl aus Klimaschutzgründen und wegen der Versorgungssicherheit für notwendig. Im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes seien alle Beteiligten gefordert, einen Beitrag zu leisten.
Er selbst habe schon vor Jahren auf seinem Anwesen Photovoltaikanlagen auf Dächern angebracht, um die eigene Stromversorgung sicherzustellen. Die restliche Energie werde ins Netz eingespeist. Mit einer Aktion "Ein Baum für jeden Neubürger", will er der Nachwuchs von frühester Kindheit ran an die Natur führen.
Rückenwind von Familie
Als Gemeinderat und zweiter Bürgermeister hat Bohl mittlerweile kommunalpolitische Erfahrungen sammeln können. Dadurch, aber auch in seiner Funktion als zweifacher Familienvater und durch den Kindergarten erlebe er hautnah, welche Dinge für die Bürger von Bedeutung sind.
Befürchtungen dahingehend, dass unter dem Bürgermeisterjob das Familienleben leiden könnte, hat Bohl nicht. Schon bisher sei er oft unterwegs, in Vereinen und als zweiter Bürgermeister im Einsatz. Er sei dankbar, dass ihm seine Familie den dafür erforderlichen Rückhalt gebe. "Das weiß ich zu schätzen. Ohne dem ginge es gar nicht!"
Nun hofft Bohl, dass ihm die Weißenbrunner ihr Vertrauen schenken. Mit 43 Jahren im Berufsleben noch einmal neu durchzustarten und dabei seine Heimat gestalten zu dürfen, "was gibt es da Schöneres?"