Elektrofahrzeuge genießen viele Vorteile. Sie dürfen auf Busspuren fahren und kostenlos parken. Das Gesetz gilt bis Ende 2026. Die ersten E-Nummernschilder wurden am Dienstag im Landratsamt Kronach vergeben. Die Sparkasse rüstete ihre BMW i3 auf die neuen Kennzeichen um.
Sie gleiten lautlos dahin, haben Beschleunigungswerte, die einen in den Sitz ziehen und nach der Fahrt lässt man nicht etwa Benzin oder Diesel in den Tank laufen, sondern schließt sie ans Stromnetz an, um die Batterien aufzuladen. Die Rede ist von Elektromobilen. Seit Dienstag dürfen die mit dem Buchstaben-Zusatz E auf dem Nummernschild herumfahren, angelehnt an das H für Oldtimer.
Im Gegensatz zu den historischen Gefährten, die mehr oder weniger laut dahintuckern, haben die E-Mobile traumhafte Abgaswerte, wenn man von "Abgas" überhaupt reden kann. Wenn es mit Batteriestrom fährt, produziert das E-Auto der Sparkasse gar keine direkten Abgase. Nur wenn der Strom nicht mehr bis zur Steckdose reicht, schaltet sich ein benzinbetriebener Generator zu, der den "Saft" für den kraftvollen 125-KW-Elektromotor liefert.
Die leisen Flitzer
Das erste Nummernschild mit einem E überreichte Landrat Oswald Marr (SPD) am Dienstag an die Sparkasse - für einen BMW i3 mit Kronacher Kennzeichen. Den leisen Flitzer nutzt die Sparkasse für Kundenbesuche und sonstige Dienstfahrten ihrer Mitarbeiter. Auch in der Hauptstelle in Kulmbach wird ein baugleiches Fahrzeug eingesetzt. Aufgetankt werden die E-Autos nach jeder Fahrt an den Sparkassen-Hauptstellen. Das wird in Zukunft für die Elektroautofahrer sogar kostenlos sein. Parken und aufladen und die Kosten pro gefahrenem Kilometer noch weiter senken, lautet die Devise.
Aber es gibt noch weitere Vorteile für die E-Autos: Nach dem fast noch druckfrischen "Gesetz zur Bevorrechtigung der Verwendung elektrisch betriebener Fahrzeuge", kurz Elektromobilitätsgesetz (EmoG), dürfen sie auch auf Busspuren fahren, wenn ein entsprechendes Schild (Auto mit Stromkabel) dies erlaubt. Außerdem ist das Parken kostenlos, wogegen aber die Städte Einwände haben. Das EmoG-Gesetz gilt bis Ende 2026.
Landrat Marr freute sich bei der Übergabe des ersten E-Kennzeichens, dass die Sparkasse eine Vorbildaufgabe übernehme, um auf das Erreichen der Klimaziele hinzuweisen. Der Landrat schwärmte nach einer Probefahrt vom kleinen BMW mit Elektroantrieb.
Die Ausgabe des E-Kennzeichens im Landratsamt ist erst seit Dienstag möglich. Es besteht jedoch keine Pflicht, auf den E-Zusatz im Nummernschild umzustellen. Das E macht bei der Parkraumüberwachung Sinn, weil die Politesse sofort sieht, dass es sich um ein Elektrofahrzeug handelt, das kostenlos parken kann.
Zulassungen mit Elektroantrieb
Im Kreis Kronach gibt es 23 reine Elektrofahrzeuge. Daneben sind 48 Hybrid-Benzin-Elektro-Fahrzeuge und zwei Hybrid-Diesel-Fahrzeuge zugelassen. Auch fünf Hybrid-Benzin-Elektroautos mit extern aufladbarer Batterie fahren im Kreis Kronach herum. Diese Fahrzeuge können E-Kennzeichen erhalten.