Investitionen für den ÖPNV: Neue Busse für das Kronacher Mobilitätskonzept

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Der Geschäftsführer der Martin Regionalbus GmbH und die Prokuristin Claudia Wicklein haben in den letzten Wochen viele Herausforderungen bewältigt. Foto: Veronika Schadeck
Der Geschäftsführer der Martin Regionalbus GmbH und die Prokuristin Claudia Wicklein haben in den letzten Wochen viele Herausforderungen bewältigt.  Foto: Veronika Schadeck

Das Mobilitätskonzept im Landkreis schreitet voran. In gut zwei Wochen rollen die ersten Busse dann im neuen Fahrplan.

Am 1. August startet das neue Nahverkehrskonzept. Drei Unternehmen werden für eine deutlich bessere Mobilität im Landkreis sorgen. Es wird entlang von vier Hauptlinien Busfahrten im Stundentakt geben. Die Orte, die nicht an einer dieser Routen liegen, werden über ein Rufbussystem angeschlossen.

"Dann geht die Arbeit richtig los", so der Geschäftsführer von der Martin-Regionalbus GmbH, Dieter Martin. Seine Firma ist eine von drei, die den Zuschlag bei der europaweiten Ausschreibung bekommen hat. Er wird von den sieben Losen im Kreisgebiet für drei, nämlich für die Lose C, D und G zuständig sein. Das Unternehmen betreut den Bereich Mitwitz/Stockheim, die Strecke von Kronach nach Ebersdorf/Ludwigsstadt sowie die Verbindungen Pressig / Tettau und Pressig - Tschirn. Auch der Kleinbus für den Norden wird vom Unternehmen betreut.

Seit Jahrzehnten, so erzählt Dieter Martin, sei Martin-Reisen im ÖPNV im Landkreis Kronach tätig. Seit 67 Jahren existiert das Unternehmen. In all den Jahren habe man nicht nur die Region kennen gelernt, sondern sich auch viel Know-how aneignen können. Dennoch: "Das neue Nahverkehrskonzept ist Neuland für uns alle!"

Die Martin Regionalbus GmbH ist mit 21 Großbussen und vier Kleinbussen im Rahmen des ÖPNV im Landkreis künftig unterwegs. Davon werden neun Großbusse durch Subunternehmer gedeckt. Hierfür wurde auch die neue Firma unter seiner Geschäftsführung und mit den Gesellschaftern Janet Betschart-Martin, Markus Martin, Hans-Jürgen Martin und Claudia Wicklein gegründet. Sinn sei es, so Dieter Martin, den ÖPNV vom Touristikgeschäft und der Firma Martin Reisen abzukoppeln. "Wir wollten damit eigenständige Bereiche schaffen!"

Die letzten Monate, so erklärt die Prokuristin der Martin-Regionalbus GmbH, Claudia Wicklein, seien sehr zeitaufwendig gewesen. Es musste eine Flut von Bürokratien bewältigt werden. Man befand sich in ständiger Kommunikation mit dem Regionalmanagement und verschiedener Behörden. Es mussten Verträge aufgesetzt und abgeschlossen werden.

Es wurde auch in einem neuen Fuhrpark investiert, ergänzt Dieter Martin. Dabei mussten verschiedene Auflagen, wie beispielsweise die Barrierefreiheit der Busse beachtet werden. Auch spielte die Umweltfreundlichkeit bei den Anschaffungen eine Rolle. So wurden ausschließlich Euro-6 Busse, die die Schadstoffgrenzwerte massiv senken, angeschafft. Weiterhin mussten Verträge mit den Subunternehmern geschlossen und Personal eingestellt werden. Was das Thema Personal betreffe, so Claudia Wicklein, seien sie beide angenehm überrascht. Es gab einige Initiativbewerbungen. "Wir haben uns das schwieriger vorgestellt", so Dieter Martin.

Die zwölf neuen Linienbusse der Marke Setra 415 LE werden nächste Woche ausgeliefert, anschließend mit dem neuen Fahrscheindruckersystem ausgerüstet, so dass wir pünktlich zum 1. August 2020 starten können.

Dankbar sind Dieter Martin und Claudia Wicklein, dass sie bei der Bewältigung der neuen Aufgaben Partner, wie beispielsweise eine österreichische Firma bei der Etablierung des Fahrkostenabrechnungssystems oder eine Firma aus Unterfranken, die ihre Erfahrungen "rund um den ÖPNV" an sie weitergaben, an ihrer Seite haben.

Für neun Jahre hat die Martin-Regionalbus GmbH nun einen Vertrag mit dem Landkreis geschlossen. Die Vertragsdauer sei mit ausschlaggebend dafür gewesen, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Denn wenn man wegen dem ÖPNV eine mehr als siebenstellige Summe in einen Fuhrpark investiert, benötige man schon eine gewisse Planungssicherheit, so Dieter Martin.

Für ihn und Claudia Wicklein ist klar, dass trotz der umfangreichen Vorbereitungen die Arbeit erst im August losgehen wird. "Das ist ein Projekt, das wachsen muss", so Dieter Martin. Da werden noch einige Feinarbeiten auf alle Beteiligten zukommen. Aber insgesamt freue sich sein Team auf das neue Nahverkehrskonzept.

Mit 15 Kleinbussen sitzt die RBK RegioBus Kronach GmbH (RBK) als Tochtergesellschaft der RBA Regionalbus Arnstadt GmbH (RBA) beim Nahverkehrskonzept des Landkreises Kronach mit im Bus. "Wir wollen als ÖPNV-Dienstleister unsere Kompetenzen im Landkreis Kronach einbringen", erklärt der Kaufmännische Leiter Christoph Müller. Die RBA habe zum 1. Januar 2020 den gesamten ÖPNV im Landkreis Hildburghausen übernommen. Von der Geografie her befinde sich Kronach in der Nähe. Wie er mitteilt, wird die RBK RegioBus Kronach vor allem den südlichen Landkreis bedienen, also Linien von Kronach nach Wallenfels, von Kronach aus Richtung Pressig und Richtung Süden. Auch bei der RBK wurde kräftig in die Anschaffung von 15 neuen Kleinbussen investiert. Diese sollen nun in den nächsten 14 Tagen geliefert werden sollen. Wie Christoph Müller weiter erzählt, wird der ÖPNV in Hildburghausen seitens der Bevölkerung gut angenommen. Nicht zuletzt deshalb ist er zuversichtlich, dass die Leistungen des neuen Unternehmens auch im Landkreis Kronach von der Bevölkerung Zustimmung erfahren werden. Neben Martin-Reisen und der RBK RegioBus Kronach GmbH ist auch die Omnibus-Franken GmbH mit im Boot. Diese haben den Zuschlag (wie bereits berichtet), für die Lose A und B erhalten und werde sich daher um den Kronacher Citybus, die Verbindungen zwischen Kronach-Küps, Weißenbrunn und Wilhelmsthal kümmern.