Beobachtung aus der Luft
Die Regierung von Oberfranken reagiert auf die anhaltende Gefahr. Wie schon am vergangenen Wochenende führt sie auch an diesem vorsorgliche Beobachtungsflüge mit einem Hubschrauber in besonders gefährdeten Gebieten durch. Dazu gehört auch der Frankenwald. Aus der Luft können Waldbrände besser ausgemacht und die Feuerwehren bei der Koordination unterstützt werden.
Den Brandherd genau auszumachen, ist nämlich für die Feuerwehr ein wichtiger Punkt bei der Brandbekämpfung, sagt Kreisbrandrat Joachim Ranzenberger. "Das ist oft nicht leicht zu lokalisieren. Meistens sieht man nur den Rauch und dann muss man sehen, wie man dort hinkommt", erklärt er. Dann gehe es vor allem darum, möglichst schnell größere Mengen Wasser heranzuschaffen. Denn oft seien bei Waldbränden keine Flüsse oder Teiche in der Nähe.
Hier kommen auch die örtlichen Landwirte ins Spiel. Diese werden bei akuter Waldbrandgefahr gebeten, ihre Güllefässer mit Wasser zu befüllen, um sie bei Bedarf dann zum Einsatzort zu fahren. "Das ist beim Waldbrand eine sehr wichtige Sache", betont Ranzenberger. "Natürlich haben wir auch unsere Tanklöschfahrzeuge, aber da müssen wir mit allen Möglichkeiten arbeiten und bis jetzt haben wir es immer in den Griff bekommen."
Waldbrandgefahr - Die wichtigsten Verhaltensregeln
Warnung Um die Waldbrandgefahr zu mindern, bittet das Landratsamt Kronach darum, im Wald besondere Vorsicht walten zu lassen und unbedingt nachfolgende Verhaltensmaßregeln zu beachten.
Waldbesitzer Den Waldbesitzern wird dringend abgeraten, derzeit die Rinde und Gipfel von Borkenkäfer befallenen Hölzern aufgrund der Witterungsverhältnisse zu verbrennen.
Landwirte Die Landwirte, die über Güllefässer verfügen, werden gebeten, diese in Absprache mit den örtlichen Kommandanten mit Wasser zu befüllen, damit sie bei Bedarf schnell für die Waldbrandbekämpfung eingesetzt werden können.
Offenes Feuer Im Wald oder in Waldnähe (bis 100 Meter) kein offenes Feuer anzünden.
Grillen Beim Grillen und Abhalten von Lagerfeuern ist immer - auch außerhalb des Waldes - höchste Vorsicht geboten.
Rauchverbot Vom 1. März bis 31. Oktober gilt in den Wäldern striktes Rauchverbot.
Glas und Zigaretten Im Wald keine Glasflaschen oder Glasscherben liegen lassen (Brennglaseffekt) und keine brennenden Zigaretten oder Zigarettenkippen wegwerfen. Auch beim Auto- oder Bahnfahren keine Zigarettenkippen aus dem Fenster werfen.
Autos Pkw nicht auf trockenem Gras abstellen, da sich das Gras am heißen Katalysator leicht entzünden kann. Im Wald oder in Waldnähe so parken, dass Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge sowie landwirtschaftliche Fahrzeuge nicht behindert werden. Waldwege für eventuell benötigte Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge unbedingt frei halten.
Notruf Rauchentwicklungen im Wald oder Waldbrände sofort unter der Notruftelefonnummer 112 melden.
Entstehungsbrände durch eigene Löschversuche an einer weiteren Ausbreitung hindern, soweit man sich hierdurch selbst nicht in Gefahr bringt.
Gefahrenindex Die aktuelle Gefahrenlage zu Waldbränden in ganz Deutschland zeigt der Deutsche Wetterdienst auf seiner Internetpräsenz unter www.dwd.de.