Seit Anfang Oktober ist in Kronach die Tagesklinik für Menschen mit psychischen Problemen im Betrieb.
Was lange währt, ging in den letzten Monaten ganz schnell. Binnen 15 Monaten entstand eine Tagesklinik mit einer psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) in
Kronach, in der Friesener Straße 49 (ehemaliges Schwesternwohnheim).
Im Herbst 2016 war der Spatenstich, im Januar 2017 das Richtfest und seit 4 .Oktober ist die Tagesklinik für Menschen mit psychischen Problemen im Betrieb. Die ersten Patienten werden behandelt. Am Freitagnachmittag wurde diese Einrichtung bei einem Pressegespräch vorgestellt.
Bei einem Rundgang durch die Räume stechen einem viele bunte Farben ins Auge. Farben, die ganz spezifische Wirkungen auf die Gesundung der Patienten haben sollen. Farben, die anregend auf das Wohlbefinden und auf die Lebenslust wirken sollen.
Die Patienten können neben den ärztlichen Behandlungen, Gesprächen auch Beschäftigungen wie Töpfern, Korbflechten etc. ausüben. Also Tätigkeiten, die Konzentration, Ausdauer und Genauigkeit erfordern. Sie können aber auch zur Entspannung mit Acrylfarben malen.
Wie der ärztliche Leiter der Tagesklinik, Jens Fritzsche, erklärte, werden in dieser Einrichtung Menschen mit Psychosen, Depressionen, Persönlichkeitsstörungen, Angst- und Zwangserkrankungen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen sowie
ADHS im Erwachsenenalter behandelt. Auch für Menschen in Krisensituationen stehen die Türen offen. Die Patienten erfahren eine hochqualifizierte und professionelle Behandlung. Im Vordergrund steht zwar die individuelle Einzelbehandlung, aber auch therapeutische
Gruppen bilden einen Teil des Angebots. Ziel der Behandlung sei es, so Fritzsche, die Patienten in den Beruf wieder einzugliedern und dass sie sich in ihrem Alltag wieder zurechtfinden.
Ein Vorteil der Tagesklinik sei, dass die Patienten sowohl eine ärztliche Behandlung erfahren, als auch ein Leben in ihrer gewohnten Umgebung führen können. Das senkt auch bei vielen die Hemmschwelle, die sich vom Hausarzt überweisen lassen. Viele Menschen würden so eine Art der Behandlung einer stationären vorziehen. Fritzsche bezeichnete die Nähe zur benachbarten Helios-Frankenwaldklinik als eine Besonderheit.
Und wie gelangt man nun die Tagesklinik? Hier wies Fritzsche darauf hin, dass die Patienten entweder von ihrem behandelnden Arzt, Psychiater oder Psychotherapeuten beziehungsweise aus anderen stationären Bereichen an die Tagesklinik überwiesen werden können.
Im Rahmen eines ersten Kontakts werden gemeinsam die Behandlungsinhalte und das weitere therapeutische Vorgehen festgelegt. Die Kosten übernimmt die Krankenkasse.
1,8 Millionen Euro wurden in das dreigeschossige Gebäude vom Bezirk investiert. Wie Christian Porsch vom Bezirk Oberfranken erklärte, sei bereits im Juli 2006 vom Verwaltungsrat der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken der Beschluss
gefasst worden, ein flächendeckendes Netz an Tageskliniken für Erwachsenen- und Kinderpsychiatrie zu schaffen. Die Bedarfsfeststellung erfolgte ein Jahr später. Als schwierig habe sich die Standortsuche erwiesen.
Mittlerweile gebe es Tageskliniken in Coburg, Kutzenberg, Hof, Rehau, Bamberg und Bayreuth. "Mit der Einrichtung in Kronach schließen wir eine Lücke zur psychiatrischen Versorgung in Oberfranken!" Mit der Tagesklinik sind auch elf Arbeitsplätze entstanden.
Insgesamt stehen 15 Behandlungsplätze zur Verfügung. Die Therapiezeiten sind vom Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr.
Am kommenden Freitag, 27. Oktober findet von 14 Uhr bis 15.30 Uhr ein Tag der offenen Tür in der Tagesklinik in Kronach, Friesener Straße 49, statt. Hier kann sich die Bevölkerung umfassend informieren. Mehr Infos gibt's unter Tel. 09261/96663-0 oder unter
wegg.gebo-med.de.