Gestankswolke über Kronach gibt Rätsel auf

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Symbolbild: Christopher Schulz
Symbolbild: Christopher Schulz

Am Mittwochabend machte sich am Kronacher Kreuzberg ein schwefelartiger Gestank breit. Die Feuerwehr suchte nach der Quelle des Geruchs.

Von einer Sekunde auf die andere liegt ein extremer Geruch nach faulen Eiern in der Luft. Gefühlt von Süden her zieht die Wolke schwefligen Gestanks am Mittwoch gegen 19 Uhr ins Haus. Mein Sohn muss permanent Husten, flüchtet ins Kellerbüro. Uns Erwachsenen kratzt es im Hals, der Mund wird trocken. Auch ein Nachbar schimpft über den bestialischen Geruch. Ich greife zum Telefon, frage bei der Polizei nach. Dort sind noch keine Meldungen eingegangen. Das wird sich in der folgenden Stunde ändern.

Nach etwa 15 Minuten verflüchtigt sich der chemische Geruch am Fuß des Kronacher Kreuzbergs langsam. Die Polizei hat jedoch schnell reagiert. Längst ist die Feuerwehr alarmiert und vor Ort eingetroffen. Ein Messtrupp der Brandschützer soll sich ein Bild von der Lage machen, um sicherzugehen, dass es sich nicht um ein Gasleck handelt. In dieser Hinsicht gibt es schnell Entwarnung.

Inzwischen trudeln weitere Meldungen bei den Feuerwehrleuten ein, die mit gut 30 Mann im Einsatz sind. Die Gestankswolke zieht offenbar in Richtung Schwimmbad weiter. Nicht zuletzt Anwohner der Nikolaussiedlung berichten bald vom plötzlichen Auftreten des üblen Geruchs.


Vergebliche Suche

Die Feuerwehr rückt aus der Jakob-Degen-Straße ab, macht sich auf die Suche nach der Quelle des Gestanks. Kommandant Martin Panzer bestätigt, dass es sich um einen schwefelartigen Geruch handelt. Mit einem Messgerät, dass Schadstoffe in erhöhter Konzentration nachweisen kann, versuchen die Brandschützer Näheres herauszufinden. Vergebens. Nur die Nase schlägt an.

Der Verdacht, dass ein Industriebetrieb der Verursacher sein könnte, kann am Ende nicht bestätigt werden. "Wir konnten alle Betriebe ausschließen, die in Frage gekommen sind", unterstreicht Panzer. Selbst das Crana Mare und die Schulen wegen ihrer Chemiesäle werden überprüft. Doch auch dort heißt es: Fehlanzeige. Somit bleibt die Herkunft des Gestanks am Ende ein Rätsel.

In einem solchen Fall die Feuerwehr zu informieren, ist laut Panzer der richtige Weg. Wenn chemische Gerüche auftreten bestehe ja grundsätzlich die Gefahr, dass Schadstoffe in der Luft sind.