Alle können mithelfen und bis Ende Februar Bildmaterial und Namensergänzungen beisteuern.
In Kronach soll ein Gedenkbuch mit den Namen von Gefallenen und Vermissten des Zweiten Weltkriegs aus der Stadt Kronach erscheinen. Jeder, der etwas beitragen kann, ist aufgerufen, mitzuhelfen und Bildmaterial und Namensergänzungen beizusteuern. Bis Ende Februar ist hierzu die Möglichkeit gegeben.
Momentan befinden sich die Namen der bisher recherchierten Opfer noch lose in Aktenordnern, bis die Recherchen abgeschlossen sein werden. Immer noch erhalten die evangelisch-lutherische und die katholische Kirchengemeinde sowie die Stadt auch Informationen von Leuten, die schon lange nicht mehr in Kronach wohnen. Sie berichten von gefallenen und vermissten Soldaten oder auch von in der Heimatstadt umgekommenen Angehörigen oder Bekannten.
Bis Ende Februar melden Deshalb wenden sich die Verantwortlichen aus Kirchen und Stadt an die Öffentlichkeit mit der Bitte um Mithilfe.
Die Ordner mit bisher erfassten Namen sind in den Büros der Pfarrämter und der Stadtverwaltung zu den Öffnungszeiten einsehbar. Meldungen sollten bis spätestens Ende Februar erfolgen.
Das danach erscheinende Buch solle ein Gedenken an die Opfer und auch eine Mahnung gegen Krieg und Gewalt sein, informierte Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein und fügte ergänzend an, dass diese Namensliste ein lang gehegter Wunsch aller gewesen sei.
Vor allem Heinz Hausmann habe das immer wieder im Stadtrat thematisiert. Deshalb sei man sehr froh, dass sich Stefan Wicklein, Christian Porzelt und Pastoralreferentin Brigitta Staufer bereiterklärten, federführend die Recherchen zu organisieren.
Stefan Wicklein erklärte, dass man für die Opfer des Ersten Weltkriegs in Kronach eine Gedenktafel mit namentlicher Erfassung am Ehrenmal habe.
Gleiches fehle aber bisher für Gefallene und Vermisste des Zweiten Weltkriegs. Bisher werde nur die Zahl der Opfer erwähnt.
Eine Seite für jedes Opfer Die Idee ist es, konfessionsübergreifend ein Gedenkbuch zu erstellen, in dem jedem Opfer eine Seite gewidmet wird und das später an verschiedenen Orten der Stadt, wie beispielsweise in den Kirchen, in der Stadt oder auch in der Synagoge, zur Einsichtnahme ausgelegt ist.
Es werde sich daher nicht um ein frei verkäufliches Buch handeln, sondern eher um wenige Unikate, informierte Stefan Wicklein. Bisher umfasst die Sammlung 432 Namen aus der Stadt Kronach. "Erfreulich wäre es auch", so Wicklein, "wenn wir Bilder bekämen, weil ein Bild oft mehr sagt als Worte."
Die Dokumentation beinhaltet auch Einzelschicksale, wie die von Matthias Kaiser oder Herbert Susel.
Dekanin Dorothea Richter meinte, es sei ein Verdienst dieses Gedenkbuches, dass nicht nur ehemalige Soldaten erfasst sind, sondern Bürger aus allen Bevölkerungsschichten aus der Stadt Kronach, die Opfer des Zweiten Weltkriegs wurden, wie zum Beispiel die Insassen des KZ-Außenlagers in Gundelsdorf, die auch erfasst sein sollen.
Die Entwürfe für das Gedenkbuch liegen derzeit für Korrekturen und Ergänzungen zur Einsichtnahme im Rathaus Kronach, bei Stefan Wicklein Zimmer 104, im katholischen Pfarrbüro St. Johannes (Öffnungszeiten zu erfragen unter Telefon 09261/61062-15) und im Pfarrbüro der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, Telefon 09261/3591, zu den Büro-Öffnungszeiten, aus.