Die Stadt Kronach arbeitet künftig mit dem Online-Ticket-Portal Reservix zusammen. Dadurch soll der Bekanntheitsgrad des Freilichttheaters weiter gesteigert werden.
Wer bislang Karten für die Faust-Festspiele erwerben wollte, konnte dies online über die Homepage der Festspiele machen oder aber sie in einer der rund 20 Vorverkaufsstellen in der Region erwerben. Die Reichweite war dadurch sicherlich begrenzt, was den Verantwortlichen ein Dorn im Auge war.
Am Montag hat nun der Tourismusausschuss der Stadt Kronach eine Zusammenarbeit mit dem Online-Ticket-Portal Reservix auf den Weg gebracht. "Wir versprechen uns davon einen verstärkten Marketing-Effekt", hofft Tourismusleiterin Kerstin Löw, die das Unternehmen zu den beiden führenden in Deutschland zählt. "Reservix verkauft jährlich 20 Millionen Tickets in Deutschland und betreut rund 3000 Veranstaltungen. Darunter sind viele Theaterveranstaltungen. Wir befinden uns da in sehr guter Gesellschaft", betont Kerstin Löw.
Alter Preis am Donnerstag Diese Zusammenarbeit wird jedoch am Besucher nicht spurlos vorüber gehen. "Es wird eine zusätzliche Vorverkaufsgebühr geben", erklärt die Tourismusleiterin, die von drei Euro spricht. Damit wird der Kartenpreis von bislang 19 auf dann 22 Euro steigen. "Wir wollen niemandem den Theaterbesuch vermiesen", sagt Kerstin Löw. Deshalb habe man versucht, diese Erhöhung zumindest teilweise abzufedern, indem es künftig verschiedene Kategorien geben wird. So sollen mindestens 170 der 710 Plätze auch weiterhin für 19 Euro erhältlich sein.
Außerdem werden laut Löw die Aufführungen an den Donnerstagen komplett zum bisherigen Preis zu verfolgen sein.
Für Kerstin Löw ist dies ein guter Kompromiss, zumal die Zusammenarbeit für sie ein klarer Schritt ist, um das Marketing der Faust-Festspiele weiter zu professionalisieren.
Bessere Bedienbarkeit Für den Kunden verspricht sich Kerstin Löw eine bessere Bedienbarkeit durch eine ausgereifte Software und ein flexibleres Bezahlsystem. Gut 110 Vorverkaufsstellen in einem Umkreis von 100 Kilometern würden darüber hinaus den Bekanntheitsgrad der Faust-Festspiele deutlich steigern, ist Löw überzeugt. Durch die flexible Software habe der Tourismusbetrieb zudem die Möglichkeit, Sonderaktionen selbst zu starten und beispielsweise bei der Bus akquise Kartenkontingente zu blocken. Durch die Zusammenarbeit mit Reservix wird der Verwaltungsaufwand für den Tourismusbetrieb geringer.
Die frei werdenden Kapazitäten fließen dafür in das, "wofür der Tourismusbetrieb eigentlich da ist, nämlich die Werbung zu verstärken".
Für Kerstin Löw steht fest, dass die Zusammenarbeit mit Reservix eine optimale Lösung darstellt, um in Zukunft mehr Tickets verkaufen zu können: "Wir sind auf dem richtigen Weg."
Leistner begrüßt Entscheidung Festspielleiter Daniel Leistner begrüßt die Entscheidung, mit Reservix zusammenzuarbeiten: "Das hat gewaltige Vorteile und wird uns helfen, den Bekanntheitsgrad der Festspiele zu vergrößern." Jede Professionalisierung sei grundsätzlich hilfreich: "Man kann sich darauf verlassen und muss zu keiner Sekunde Sorge haben, dass etwas nicht funktioniert", ist Leistner überzeugt.
Inwieweit sich die Preissteigerung auf die Besucherzahlen auswirken wird, vermag er heute nicht zu sagen. Eine erste Bilanz werde man erst in ein oder zwei Jahren ziehen können.
Mit der Möglichkeit, auch weiterhin für 19 Euro Karten erwerben zu können, sei jedoch eine gute Lösung erzielt worden. Grundsätzlich habe man für die kommende Spielzeit wieder attraktive Stücke im Angebot und mit Uli Scherbel als Mephisto einen Darsteller, der überregional bekannt ist. "Das muss auch alleine funktionieren", betont Leistner und hofft wieder auf rund 12.000 Besucher. "Dann können wir die Festspiele ungefährdet fortsetzen."