Weg vom Bargeld - diesen Trend verstärkt die Corona-Krise. Das merken auch die Geschäfte im Kreis Kronach. Manche bitten darum, mit Karte zu zahlen. Aber auch ohne Hinweise wollen viele Kunden Scheine und Münzen vermeiden.
Bar oder mit Karte? Beim Einkaufen haben Kunden in den meisten Geschäften diese zwei Bezahloptionen. Die Deutschen neigen normalerweise dazu, eher Scheine und Münzen zu zücken als die Karte. Viele befürchten nun jedoch, sich über das Geld durch eine Schmierinfektion mit dem Coronavirus anzustecken.
Vieler Virologen zufolge sei dies jedoch unwahrscheinlich. Laut Christian Drosten, Chefvirologe an der Berliner Charité, spiele diese Art der Infektion beim Coronavirus eine verschwindend geringe Rolle. Bargeld hält er für unverdächtig, auch wenn es durch viele Hände wandert. Die Zahl der Viren auf Münzen und Scheinen sei verschwindend gering, wenn überhaupt vorhanden.
Der Vorstand der Deutschen Bundesbank gibt ebenfalls Entwarnung: "Die Wahrscheinlichkeit, sich mittels Bargeld anzustecken, ist geringer als bei vielen anderen Gebrauchsgegenständen des täglichen Lebens", wird Johannes Beermann auf der Internetseite der Bundesbank zitiert. "Von Banknoten und Münzen geht kein besonderes Infektionsrisiko für den Bürger aus."
Die Kartenzahlung hat jedoch den Vorteil, dass der Kontakt zum Kassierer verringert wird. Das Lesegerät wird zudem regelmäßig desinfiziert. Bei der kontaktlosen Zahlung muss der Kunde seine Karte nur an das Gerät halten, bis zu einer Summe von 25 Euro - künftig sogar 50 Euro - keinen PIN eingeben.
Die Zahlung mit der EC-Karte wurde in den vergangenen Jahren immer beliebter. Während der Corona-Krise bemerken viele Geschäfte eine größere Bereitschaft der Kunden, mit dem Plastikkärtchen zu zahlen. Das zeigt eine Umfrage im Landkreis Kronach.
Manche lokale Geschäfte bitten ihre Kunden auf Hinweisschildern darum, lieber mit Karte zu zahlen, um den Kontakt zu den Verkäufern zu vermeiden. Auch im Rewe-Markt in Steinberg hängen solche Hinweise. In den vergangenen Wochen hätten die Kunden vermehrt auf die Bargeldzahlung verzichtet, erklärt Inhaber Stefan Bauer. Hätten vor der Krise etwa nur ein Drittel aller Kunden mit Karte gezahlt, sei es mittlerweile die Hälfte. Das kontaktlose Zahlen habe ebenfalls zugenommen. "Ich denke, die Kartenzahlung hat jetzt einen Anschub bekommen. Wie viele dabei bleiben werden, muss man abwarten", sagt Bauer.
Kein Verständnis hat er dafür, dass manche Kunden den Pfandbon des Leergutautomaten in den Mund nehmen und später damit zur Kasse gehen. Auf freundliche Hinweise würden manche etwas ungehalten reagieren. "Auf der einen Seite sind alle vorsichtig, aber in diesem Bereich ist das wohl noch nicht so angekommen", bedauert Bauer.
Die kontaktlose Kartenzahlung nutze ich schon lange, denn das ist hygienischer, sicherer, schneller und bequemer als Barzahlung. Seit ca. 7 Wochen habe ich kein Bargeld mehr benötigt. Übrigens, die EC-Karte gibt es schon seit 2007 nicht mehr. Jetzt gibt es meist die Girocard (für Zahlungen in Deutschland) und VPay oder Maestro für Zahlungen in EU- und ein paar weiteren Ländern. Besser sind Visa und Mastercard, denn die funktionieren weltweit und man muss bis 25 oder 50 € bei kontaktloser Zahlung keine PIN eingeben. Falls doch, geht das übrigens auch mit einem Kugelschreiber mit eingezogener Mine. Leider gibt es immer noch ein paar Läden (Bäcker, Metzger, Gaststätten) die am Bargeld festhalten, aber da muss ich nicht einkaufen.