B173: Operationen an stärkster Ader

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Bis hierher wird der Ausbau der Bundesstraße 173 einstweilen geplant. Unklar ist noch, was ab der Opta-Brücke in östlicher Richtung passiert. Fotos: Marco Meißner
Bis hierher wird der Ausbau der Bundesstraße 173 einstweilen geplant. Unklar ist noch, was ab der Opta-Brücke in östlicher Richtung passiert. Fotos: Marco Meißner
Die Opta-Brücke ist in die Jahre gekommen. Als Anbindung für Fußgänger und Radfahrer über die viel befahrene Bundesstraße hinweg zum Gewerbegebiet ist sie allerdings immer noch wichtig.
Die Opta-Brücke ist in die Jahre gekommen. Als Anbindung für Fußgänger und Radfahrer über die viel befahrene Bundesstraße hinweg zum Gewerbegebiet ist sie allerdings immer noch wichtig.
 

Die Bundesstraße 173 ist für Kronach die wichtigste Strecke für die Anbindung an den Fernverkehr. Auch als Ortsdurchfahrt spielt sie eine tragende Rolle. Stück für Stück wird die Verkehrsader deswegen verbessert.

Lange Staus an den Ampeln, lärmender Verkehr, Ärger über eine schlecht funktionierende Grüne Welle. Die Bundesstraße 173 hat den Kronachern in früheren Jahren so manches Kopfzerbrechen bereitet - egal ob im Rathaussaal, in den Wohnhäusern oder den Autos.

Mit dem steigenden Verkehrsaufkommen nach der Wiedervereinigung wuchs der Wunsch, eine leistungsfähigere Ortsdurchfahrt im südlichen Kronach zu bekommen. Heute sind die Ideen dafür teilweise schon Realität, teilweise in Planung. Doch manche Wünsche sind auch noch Traumschlösser.

Katrin Roth, Stellvertretende Leiterin des Staatlichen Bauamts Bamberg, und Stefan Wicklein, Hauptamtsleiter der Stadt Kronach, erklären, wie es um den Ausbau der B 173 durch Kronach bestellt ist. Kreisverkehr: "Von Süden kommend erreicht der Autofahrer die Kreisstadt Kronach über den im Jahr 2017 freigegebenen Kreisverkehr an der Südbrücke", freut sich Roth über den wohl augenfälligsten Punkt des bisherigen Ausbaus der B 173 im Bereich der Stadt. In diesem Abschnitt sorgt inzwischen die Vierspurigkeit für einen besseren Verkehrsfluss als früher (bis zur Einmündung Kulmbacher Straße). Auch aus Wickleins Sicht war dieses Projekt für die Entwicklung Kronachs daher ein großer Schritt.

Bereich Südbrücke: Ein großer Kritikpunkt der Bürger war, dass die Unterführung im Bereich Fröschbrunn weggefallen ist. Das sorgte für erhebliche Umwege für Radfahrer und Fußgänger. "Der Wiedereinbau dieser Unterführung ist einer unserer großen Wünsche", erklärt Wicklein die Sicht der Stadt. Aus diesem Wunsch wird bald Wirklichkeit.

"In diesem Jahr wird in der Ortsdurchfahrt Kronach die ehemalige Geh- und Radwegunterführung östlich der Einmündung der Bundesstraße 85 wieder hergestellt", verspricht Roth. "Die Baumaßnahme beginnt Anfang August und soll bis Ende Dezember 2020 abgeschlossen sein."

Der Abriss im Sommer 2017 sei notwendig gewesen, weil eine Untersuchung gezeigt habe, dass das Bauwerk einsturzgefährdet war.

Kreuzungen innerorts: Der weitere Ausbau der B 173 ist wieder eine große Herausforderung. Wichtige Kreuzungsbereiche, Zufahrten zur Innenstadt wie zum Gewerbegebiet, und nicht zuletzt die so genannte Opta-Brücke sind von den Überlegungen betroffen.

"Nach dem Ausbau wird der Verkehr zweistreifig durch die Ortsdurchfahrt fließen, wobei der Ausbau an der Opta-Brücke enden wird", soweit kann Roth die Überlegungen bereits eingrenzen. "Die Knotenpunkte Hammersteig/Industriestraße sowie Siechenangerstraße/ Staatsstraße 2200 nach Tschirn werden als lichtsignalisierte Knotenpunkte ausgeführt, um eine ausreichende Leistungsfähigkeit zu erhalten." Für den Ausbau zwischen der Kulmbacher Straße und der Opta-Brücke habe das Staatliche Bauamt Bamberg eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, die derzeit mit der Stadt Kronach abgestimmt werde. "Nach einer Entscheidung des Stadtrates Kronach werden in einem nächsten Schritt die Planungen zur Erstellung eines Vorentwurfes vergeben", sagt Roth.

Diesen Sachstand bestätigt Wicklein. Für die westliche Einmündung in die Industriestraße - eine Aufgabe der Stadt Kronach - würden zudem gerade Konzepte erarbeitet, um diesen infrastrukturell wichtigen Bereich künftig leistungsfähiger zu gestalten. Die Belastungen für die Industriestraße sollen minimiert werden.

Weiter stellt der Hauptamtsleiter fest, dass es bei den nächsten Ausbauschritten der B 173 wünschenswert wäre, Fußgänger und Radfahrer möglichst kreuzungsfrei (Untertunnelungen oder ähnliche Lösungen) die Straße passieren zu lassen. Das fördere einerseits die Sicherheit. Andererseits würden Fußgängerampeln den Verkehrsfluss eher bremsen.

Opta-Brücke: Das Brückenbauwerk fällt nicht mehr in die aktuellen Planungen des Staatlichen Bauamtes. Dennoch hat es die Stadt genau im Blick. Wicklein spricht von einer "verstärkten Kontrollpflicht", nachdem die Brücke inzwischen in die Jahre gekommen ist.

Sie soll so lange wie möglich erhalten bleiben. Parallel dazu wird nach Lösungen gesucht, wie dieser Bereich später einmal neu gestaltet werden kann. "Es ist aber noch offen, wie diese Lösungen aussehen werden."

Östlicher Ortsausgang: Ebenfalls nicht mehr in die aktuellen Planungen des Staatlichen Bauamts fällt der Abschnitt östlich der Opta-Brücke. Die Stadt hofft, dass sich das noch ändern wird. Wicklein erklärt: "Wenn wir den Ausbaubereich bis zum Eichicht oder zum Kehläcker ausdehnen könnten, würden wir eine größere Verkehrsabwicklung erreichen."

Wichtige Strecke

Mit einem solchen Gesamtkonzept könnte Kronach einen großen Fortschritt für seine Entwicklung erreichen, ist Wicklein überzeugt. Und er bezieht das nicht nur auf den Bereich der Ortsdurchfahrt selbst.

"Die B 173 läuft nicht wie andernorts einfach als Bundesstraße an der Stadt vorbei", erklärt er seine Einschätzung. "Änderungen an dieser Straße wirken sich daher sofort aufs ganze Stadtgebiet aus."