Fröhlich, lustig und bunt ging es am Wochenende bei den Steinberger Büttenabenden zu. Steinbergs närrische Elite lief zur Topform auf und bot ein mehr als fünfstündiges Bühnenprogramm.
Steinberg — Erwartungsgemäß war das Topthema der von der Steinberger Vereinsgemeinschaft ausgerichteten Büttenabende die anstehende Bürgermeisterwahl. Sowohl Amtsinhaber Wolfgang Förtsch als auch seine Herausforderin Susanne Grebner bekamen gehörig ihr Fett weg - von Zimperlichkeit keine Spur! Dem Publikum gefiel´s. Sie hatten in der probenvollen Kronachtalhalle viel Spaß an den frechen Büttenreden und Sketschen, die das Geschehen in der Gemeinde unter die Lupe nahmen. Und auch sonst war bei dem Gute-Laune-Programm alles dabei, was man sich nur wünschen konnte: Witze, schmissige Tanzeinlagen, jede Menge Musik und auch waschechte Premieren.
Diesjähriges Motto war "Dä Böllera".
"Riesengroßer Beschiss" Er war der einzige "Wahrheitssager des Abends": Die alles wissende, sehende und hörende Gallionsfigur der Staaberche Fousanocht, "Heiligenschrubber" Heiko Sesselmann. Einmal mehr hatte er es auf die örtlichen Politiker und natürlich auch auf sein Lieblingsthema "Neuaboch" abgesehen. Dort seien mehr Baukräne zu finden als in der Berliner Prachtstraße unter den Linden: eine vier Millionen Euro teure Schule, 395 am Berg betonierte Stützmauern. Nun komme auch noch der Straßenausbau in Hesselbach, die Sanierung der Turnhalle und ein neues Feuerwehr-Auto hinzu. "Das ist ein riesengroßer Beschiss.
Ihr verkauft euer Staaberche Seel", polterte er in Richtung Staaberche Gemeinderäte, die er aufforderte: "Streicht nier bloß euer Sitzungsgeld ein, sondern langt amol richtig nei." Neuaboch hier, Neuaboch dort - Irgendwann komme es soweit, dass die Kronachtalhalle in Zigeunerstadel unbenannt werde, der "Frack" nur noch Zigeunerschnitzel verkaufen dürfe und er - der Heiligenschruber - im nächsten Jahr als Zigeunerbaron auftreten müsse. Er stellte seine eigene Agenda 2020 für Steinberg auf, darunter ein schnelleres Internet. "Das geht so langsam, dass beim Öffnen der Playboy-Seiten das Playmate aus dem Jahr 1987 erscheint und auf der Club-Homepage bei Aktuelles "Deutscher Meister 1968" steht", beschwerte er sich.
Kanalstopp-Susi Auch von der Rückkehr eines Gespenstes wusste er zu berichten. "Die weiße Fraa von Staaberch ist wieder da.
Sie hängt an den Dorflampen und glotzt von den Wahlplakaten", wunderte er sich. Bekannt sei sie in der Gemeinde unter vielen Namen - in Roßlach als Kanalstopp-Susi, in Staaberch als Urnengräberplanungs-Furie und in Effelter als Dorferneuerungs-Pinocchio. Da es die Schul- und Mauerbaublondine bei der Angabe ihres Berufes auf dem Wahlprospekt nicht so genau nehme, sei er ab sofort auch nicht mehr der "Heiligenschrubber", sondern "Gebäudemanager für sakrale Delikte im Dienste der Erzdiözese von Bamberg".
Am Ende gab es für ihn donnernden Applaus - ebenso wie für alle weiteren Akteure des Abends; sorgten doch eine ganz Reihe von Musik- und Tanzeinlagen sowie Sketsche für Heiterkeit und Frohsinn. Sowohl die kleine, als auch die große Tanzgarde brachten mit ihren schmissigen Gardetänzen die Bühne zum Beben. Die jüngsten Akteure des Abends von der TSV-Turngruppe traten heuer als Waldhexen in Erscheinung.
"Mister Tagesschau" Thomas Stadelmann präsentierte die Weltnachrichten aus Politik, Sport und den Wirtschaften. Natürlich berichteten die Fousanochts-Paparazzis dabei auch ein ums andere Mal über den Ort der fünf Sinne - dem Unsinn, Blödsinn, Stumpfsinn, Wahnsinn und Schwachsinn, gemeint ist das Staaberche Rathaus. Angespannt ist die poltische Wetteraussicht. Sollte sich das Tief aus Wilhelmsthal gegen das Hoch aus Steinberg durchsetzen, sei mit allen biblischen Plagen zu rechnen. Ratsam sei in diesem Fall, Vorräte anzulegen, Angespartes in Sicherzeit zu bringen oder am besten sechs Jahre auszuwandern und in umliegenden Gemeinden um Asyl zu bitten.
Erste Adresse bei Böllerschäden Die Feuerwehr-Herren machten Werbung für die auf Böllerschäden spezialisierte Firma "Carglass". Sie zeigten die Geschichte vom bekannten "Kanonengott" Johannes B.
aus Steinberg, der an Fronleichnam beim Böllerzünden aus einem Anhänger heraus seine Heckscheibe "kurzaklaa" zerböllerte. Ihre von geballter Manneskraft nur so strotzenden Luxuskörper präsentierten die Floriansjünger bei ihrer Version des Balletts "Schwanensee". Dabei wirbelten ihre Röcke im Takt der Musik hin und her, als sie elfengleich die Beine in die Höhe schwangen, die Hüften kreisen ließen und sich sogar an Hebefiguren wagten. Leidenschaftlich ging es auch bei den Feuerwehrdamen zu. Die Wildkatzen entführten in den Dschungel, während die Showtanzmädels mit "Franken Helau" ebenfalls für mächtig Stimmung sorgten. Dies gilt natürlich auch für "Michl" Schülein und "Mac" Reißig, die als "Marianne und Michael" ihre Aufwartung machten.
Sie dürfen bei keinem Büttenabend fehlen: RMRM - Ralf Schneider, "Mücke" Christian Engelhardt, Ralf Eidloth und "Mini" Rüdiger Baierlipp, die es heuer in den "Frack" verschlug. Am Stammtisch führten sie tiefsinnige Gespräche, ob man sich die Hände nach dem "Brunzen" waschen soll oder nier - eigentlich unsinnig, seien sie ja eh schon nass. Das wichtigste im Wirtshaus ist das Bier, deshalb baten sie den Herrgott: "Der die Berge hat gegipfelt, die Burschen gezipfelt, die Mädchen gespalten, soll uns diesen Trank erhalten." Einen großen Auftritt als "kleine Leute" hatten die alte Garde und die Damen-Gymnastik. Eine Super-Premiere feierten die "Reigschlaaften" um Adam Michnik, die mit ihren heißen Trommelklängen in das Steinberg von vor 2000 Jahren entführten.
Ein Pater sieht grün Ein Knaller war Gastredner Pater Helmut Haagen als bekennender Fan von Greuther
Fürth. Aus Frust wegen des Abstiegs habe er fast nichts mehr gegessen, gelesen worden seien ihm schon Totenmessen. Der Psychiater habe jedoch gemeint, warum das Geheule und das Gewimmer, "gegen den Club gewinnt ihr doch immer". Der Pater habe selbst derzeit mehr Punkte in Flensburg in seiner Kartei als der Club in der Tabelle. "Willst du den Club mal oben sehen, musst du nur die Tabelle umdrehn", meinte er. Zum nächsten Clubspiel komme der Pabst persönlich. Schließlich solle er die Leute zu trösten - dort, wo die Not ist am Allergrößten. Aber auch Bayern-Fans bekamen ihr Fett weg. Was ist der Unterschied zwischen Whiskas und Bayern München? - "Whiskas gibt es, das weiß man sogar in Tschirn, ab jetzt auch mit Hirn.
Ein farbenfrohes Bild ergab sich, als zum Schluss alle Akteure auf die Bühne kamen.
Für die musikalische Umrahmung des offiziellen Teils sorgte der Musikverein Steinberg, während danach DJ Holly die Halle erbeben ließ. Die Moderation der Supergaudi lag in Händen der Conférenciers Carina und Alexander Jakob, die zwischen den Auftritten mit originellen Ansagen und Verkleidungen für Heiterkeit sorgten. Das Geleiten der Akteure zu und von der Bühne oblag heuer erstmals Tambourmajor Sebastian Scherbel. Als Faschingspräsident fungierte Wolfgang Förtsch. Der Bürgermeister-Faschingspräsident wurde für sein großes Engagement für die "Staaberche Fousanocht" ebenso mit dem Orden des fränkischen Fastnachtsverbands ausgezeichnet wie der langjährige "Technik-Chef" Marco Wagner.
....es war ein schöner Büttenabend der leider durch diesen Heiligenschrupper wieder mal in alte Zeiten versetzt wurde. Dieser Mann ist einfach nur verletzend unwürdig und egoistisch. Für ihn gibt es keine Gemeinde Wilhelmsthal sondern nur Steinberg. Dank solcher Menschen braucht man sich jetzt nicht wundern, daß hier solche Kommentare geschrieben werden.
Ja, der Fasching ist dazu da, Sachen humorvoll anzusprechen und die Bürgermeisterkandidatin hat Ihr Fett abgekriegt.
SELTSAM das der amtierende Bürgermeister noch nicht einmal erwähnt wurde, vielleicht weil er auch noch der Faschingspräsident ist?
Wo sind denn die Heldentaten dieses Bürgermeisters? Sind die vergessen worden? Oder sind eine Geburtstagsfeier, abgerechnet über die Gemeinde, Querelen mit einem Autohausmitarbeiter, keine kontinuierliche Arbeit mit dem Gemeinderat zu feststehenden Terminen, ständiges Aufschieben von Themen LORBEEREN für einen Bürgermeister?
wer hat dann wohl die Wahlplakate in Steinberg verunstaltet. passt zum Steinberger Niveau...