Am Samstagnachmittag sprach der AfD-Bundesvorsitzende Alexander Gauland in Stockheim in der "Alten Zeche". Davor sammelten sich Hunderte Demonstranten. Drinnen sprach der Politiker darüber, wann die Koalition mit der CSU kommen könnte.
Am Samstagnachmittag sprach der Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion, Alexander Gauland, in Stockheim in der "Alten Zeche". Während er dort mit frenetischem Applaus von rund 170 Anhängern begrüßt wurde, gab es draußen Pfeifkonzerte und Proteste von etwa 300 Demonstranten. Die Polizei hatte mit zahlreichen Kräften rund um die "Alte Zeche" Position bezogen. Es blieb aber alles friedlich.
"20 Prozent für den 14. Oktober - das ist das Ziel", meinte Gauland. 20 Prozent deshalb, weil diese in Bayern ausreichen für die Einberufung von Untersuchungsausschüssen. Bis zu einer Koalition mit der CSU würden aber noch Jahre vergehen, denn sonst würde die AfD ihre Seele verlieren, meinte er.
Gauland bezeichnete die Migrationsfrage als die Schicksalsfrage Deutschlands, ein irreversibler "Bevölkerungsaustausch" müsse verhindert werden. Der Fraktionsvorsitzende betonte, nicht grundsätzlich gegen Einwanderung zu sein, aber seine Partei sei gegen eine unkontrollierte Zuwanderung von Leuten, die sich nicht mit hiesigen Regeln anfreunden wollen.
Der AfD-Politiker verteilte auch scharfe Attacken gegen die Kanzlerin und die CSU. Horst Seehofer hätte sich gegen Merkel stellen, seine Interessen durchsetzen oder die Koalition platzen lassen müssen. Die Sozialdemokraten sah er auf einem Weg in die Bedeutungslosigkeit. Er sprach weiter von einer "friedlichen Meuterei". Es sei legitim, als Opposition die Regierung zu kritisieren.
Draußen äußerten Bürger mit Protestschildern ihren Unmut. Vertreten waren auch heimische Politiker aus den verschiedenen Fraktionen und Regionaldekan Thomas Teuchgräber. "Stockheim ist bunt", war beispielsweise zu lesen. "Wir brauchen keine AfD, auch nicht in der ,Alten Zeche‘", meinte ein Anlieger.
Im Saal waren viele bekannte Gesichter aus der näheren Umgebung; es waren mehrheitlich Menschen aus der so genannten Mitte. Nicht alle waren Parteimitglieder. Es gab Stimmen, die meinten, dass diese Demonstrationen bei AfD-Veranstaltungen nicht fair seien. Die AfD sei im Bundestag vertreten, und sie habe - ebenso wie jede andere Partei das Recht Wahlkampfveranstaltungen abzuhalten.
Ein Kommentator spricht dass die AFD Segen und Berecherung sei. Ich möchte hier mal kundtun dass für mich als Grünenwähler die reine Existenz als Partei auch gar nicht so ungewollt ist, denn hierdurch werden die richtigen Hardliner aus der CSU gespült und es bleiben gemäßigt Konservative übrig. Und: warum nicht eine Koalition eingehen. Konservative Grundhaltungen müssen per se ja nicht verkehrt sein, ich kenne z.b. auch einige türkischstämmige Bürger die ihre Kinder nach äusserst konservativen Grundsätzen erziehen. Als es die AFD noch nicht gab war ich durch einen Freund (CSU-ler) auf ab und an auf CSU-Treffen. Dort gab es viele die z.b. in erneuerbaren Energien nicht nur Teufelszeug sondern auch Chancen erkannten, aber auch einige denen alles "grüne" verpönt war und die sich wohl verpflichtet fühlten generell ausländerfeindlich zu sein. Wenn diese nun in der AFD landen und den Weg freimachen für eine schwarz-grüne Koalition soll mir das recht sein. Denn mir fällt eines auf: AFD-ler sind am Ende des Tages nur noch unter sich, z.b in der Freizeit. diese ständige Hetze erträgt man als frohgesindter Bürger nicht lange. Aber Konservative und Ökologisch aufgestellte Menschen: lasst uns reden....
Die jungen Leute, die das Transparent halten, fehlt ihnen vielleicht die Lebenserfahrung zu erfassen, wie unser Land beim Weitermachen der etablierten Parteien in 20 Jahren aussehen wird? Arme Kinder und Enkel?
Niemand muss AfD wählen!
Und au contraire, ma chère, gerade mit den blau-braunen wird es finster, sehr, sehr finster!
Zum Programm dieser "Partei" gibt es ein nettes Video mit dem Titel "Mia Ned!" (vielleicht darf ja der LInk hier rein https://youtu.be/EZsEnInFZY0)
Selbst wenn man den Begriff "Segen" einmal nicht religiös deuten will, so heißt er "Glück" oder "Wohltat".
Wie man bei einer Partei, deren Bekenntnis zur freiheitliche demokratischen Grundordnung weiterhin in Frage steht, die immerzu hetzt und polarisiert und anderen dabei Spaltung der Gesellschaft vorwirft, die einen Rassenachweis einführen, die Unterstützung für Alleinerziehende abschaffen, die freien Medien einschränken, Hohosexualität als verfassungsfeindlich erklären und aus der EU austreten will (vgl. Wahlprogramm zur Wahl 2017) und deren Kandidaten Interviews, bei denen ihnen die Fragen nicht gefallen (https://m.obermain.de/lokal/lichtenfels/art2414,684393) einfach abbrechen als Glück, Wohltat oder gar Bereicherung für Deutschland bezeichnen kann, ist mir nach wie vor schleierhaft. Auch wenn es inzwischen abgedroschen klngt: Mann kann auch in der Gastwirtschaft auf den Klo trinken, nur weil einem das Bier nicht schmeckt...
Wenn es der FT schafft, sachlich über die AfD zu berichten, sollte dies auch das Obermain Tagblatt schaffen.Vielleicht hatte der Interviewer damit genau die Nachricht, die er gerne haben wollte.
Für Journalisten keine leichte Zeit, sich nicht einer Parteilichkeit auszusetzen.
Außerdem kann man ja auch (wie infranken.de ebenfalls schon berichtet hat) über den Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung die "persönliche" Partei aussuchen.
Vielleicht werden z. B. CSU oder auch AfD Sympathisanten feststellen, dass diese beiden Parteien bis auf geringe Abweichungen beieinander liegen, gefolgt von den freien Wählern. Wer Interview´s vermisst kann und soll sich auch einmal mit den verschiedenen Wahlprogrammen beschäftigen. Oder mal ins Ausland schauen, wo verschiedene Gruppierungen in der letzten Zeit die Regierungen bilden. Die Italiener und Österreicher scheinen ja mit deren AfD Schwesterparteien bisher auch nicht unzufrieden zu sein. Bissl Information kann ja nicht schaden.