Die Stadt Kronach und die Zentral Boden Immobilien Gruppe in Erlangen sind mit dem Stand der Sanierungen der KWG-Wohnungen zufrieden. Im kommenden Jahr soll ein Blockheizkraftwerk entstehen.
Bei der Übernahme der Kronacher Wohnungsbaugesellschaft (KWG) und deren Liegenschaften zum 1. März dieses Jahres hatte die Zentral Boden Immobilien Gruppe (ZBI) unter anderem zugesichert, bis 2015 sieben Millionen Euro zu investieren.
Wie Verwaltungsratsvorsitzender Peter Groner erklärte, sind seit März bereits 700.000 Euro verbaut worden. Darüber hinaus befinden sich weitere Maßnahmen mit einem Volumen von 1,5 Millionen Euro in der Umsetzung. Weitere Verhandlungen und Ausschreibungen für Arbeiten über rund drei Millionen Euro sind derzeit am Laufen. Kein Wunder also, dass Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW) mit der Entwicklung vollauf zufrieden ist und sich in der Entscheidung bestätigt fühlt, die Kronacher Wohnungsbaugesellschaft veräußert zu haben. "Das war ein heißes Eisen. Und es freut mich, dass es gut geschmiedet wurde."
Keine Luxussanierungen Groner betonte, dass die ZBI die Sanierung der 775 Wohnungen möglichst schnell vorantreiben möchte. "Wir wollen nicht drei Jahre warten, sondern alles zügig durchziehen." Damit sprach der ZBI-Verwaltungsratsvorsitzende nicht zuletzt den wirtschaftlichen Aspekt an, zumal die Nachfrage enorm sei. "Wenn eine Wohnung saniert ist, ist sie sofort weg", betonte Groner und verwies auf bereits 35 komplett sanierte Wohnungen. Bis nächstes Jahr sollen es insgesamt rund 120 sein.
Art und Umfang der Sanierung bezeichnete er als zweckmäßig und letztlich am Bedarf in Kronach ausgerichtet. "Es handelt sich nicht um Luxussanierungen."
Diese werde es auch in den ausstehenden Objekten nicht geben, erklärte Groner auf Nachfrage. "Ich kann hier keine zehn Euro Miete verlangen", sprach er den Preis pro Quadratmeter Wohnfläche an. In diesem Fall seien Leerstände zu befürchten, was wiederum nicht im wirtschaftlichen Interesse des Unternehmens liege. Deshalb liegt der Mietpreis derzeit bei fünf bis 5,50 Euro. Ob dieser Betrag längere Sicht Bestand haben wird? "Das hängt von der Inflation ab. Wie jeder andere Wirtschaftsbetrieb müssen wir uns danach richten", argumentierte Groner. Der Mietpreis in den bisherigen KWG-Wohnungen betrug je nach baulichen Zustand zwischen 3,50 und 5,50 Euro.
Blockheizkraftwerk Interessantes war auch von ZBI-Vorstandsmitglied Mark Münzing zu erfahren. Demnach plant das Unternehmen in der Siedlung den Bau eines Blockheizkraftwerkes, mit dem 270 Wohnungen in der Siedlung energetisch versorgt werden sollen. Bis zur nächsten Heizperiode - also Winter 2013 - soll dieses in Betrieb gehen. Derzeit befinde man sich in der Planung und Abstimmung. Eine Rolle spielen dabei auch die Kronacher Stadtwerke, die möglicherweise als Betreiber fungieren könnten.
"Das werden wir dann nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten entscheiden." Entsprechend einer Vereinbarung hätten dabei die Stadtwerke allerdings das letzte Wort. Interessant ist das Blockheizkraftwerk aus städtischer Sicht auch deshalb, weil andere Bereiche in der Siedlung mit angeschlossen werden können.
Firmen aus dem Landkreis Wolfgang Beiergrößlein freute sich, dass bei der Auftragsvergabe überwiegend Firmen aus dem Landkreis Kronach zum Zuge gekommen sind. Insgesamt sei die Zusammenarbeit mit der ZBI hervorragend. "Wir stehen in engem Kontakt." Auch mit den Bewohnern der alten Wohnungen seien intensive Gespräche geführt worden, so dass größtenteils deren Wünsche hinsichtlich des neuen Wohnraums berücksichtigt werden konnten. Deshalb ließ der Bürgermeister an der Richtigkeit des Verkaufs der KWG keinen Zweifel: "Das war rundum ein Glücksfall."