Kronach: Frankenwaldgruppe investiert 13,8 Millionen Euro

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Zwischen Hesselbach und Lahm investiert die Frankenwaldgruppe in die Sanierung ihrer Fernleitung. Foto: Veronika Schadeck
Zwischen Hesselbach und Lahm investiert die Frankenwaldgruppe in die Sanierung ihrer Fernleitung.  Foto: Veronika Schadeck

Die Sanierung der Ortsnetze und Fernleitungen des Wasserversorgers Frankenwaldgruppe schreiten voran.

Die Frankenwaldgruppe (FWG) kann auf ein gutes Jahr zurückblicken. Abgesehen davon, dass der Wasserzweckverband in ruhiges Fahrwasser gekommen ist, wurden auch die vorgesehenen Baumaßnahmen durchgeführt. Das erklärte Geschäftsführer Gerhard Woller auf Anfrage.
Zwölf Millionen Euro sollten im Jahre 2017 investiert werden. Mittlerweile sind es laut Woller sogar 13,8 Millionen Euro, die in die Erneuerungen von Hochbehältern und Wasserleitungen geflossen sind.

Im Januar 2017 hieß es, dass unter anderem Baumaßnahmen an den Hochbehältern Eibenberg, Reichenbach, im Ortsnetz Schauberg und in verschiedenen Ortsnetzen der Gemeinde Wilhelmsthal getätigt werden sollen. Das ist zwischenzeitlich erfolgt.


Erster Teil abgeschlossen

Den Worten Wollers zufolge wurde in die Fernleitungen zwischen den Hochbehältern Effelter und Gries sowie zwischen Schauberg und Buchbach investiert. Der erste Teil der Baumaßnahmen vom Hochbehälter Effelter aus in die Ortschaft Effelter sind abgeschlossen. Nahezu vollendet ist auch der zweite Teil vom Hochbehälter Effelter aus nach Lahm.

Wie Woller weiter ausführte, sind in Verbindung mit der Erneuerung der Fernleitung in den entsprechenden Gemeinden die betroffenen Hausanschlussleitungen mit saniert worden. Was die Ortsnetze betrifft, so wurden die Wasserleitungen in Schauberg weitestgehend fertiggestellt. In Langenau befindet man sich in der letzten Bauphase. Und in Haßlach bei Teuschnitz wurden die Wasserleitungen im Mühlenweg erneuert.

Im Zuge des Ausbaus der Grieser Straße in Steinberg wurden ebenfalls die Wasserleitungen erneuert. Zudem wurden die Zubringerleitungen vom Hochbehälter Wilhelmsthal in die Ortschaft fertiggestellt.

Unvorhergesehen, so Woller, kam die Baumaßnahme in der Hesselbacher Grümpel. Hier musste wegen des Winterdienstes die Gemeinde Wilhelmsthal Straßenbaumaßnahmen durchführen. Im Zuge dessen wurden auch die Wasserleitungen erneuert.


Unvorhergesehenes Problem

Mit dem Bodenaushub bei Sanierungsmaßnahmen kam während des Jahres ein unvorhergesehenes Problem auf die FWG zu. Aufgrund einer neuen Gesetzeslage hat die FWG den Bodenaushub prüfen lassen. Dabei wurde belastetes Material festgestellt, das auf der Deponie entsorgt werden muss. "Dabei hat es sich um Teerrückstände und Salzrückstände vom Winterdienst gehandelt", betont Woller. Mitunter seien Müllrückstände enthalten gewesen, die die Hausbesitzer in früheren Zeiten in die Böden vergraben hätten. Dadurch seien zusätzliche Kosten entstanden. Grundsätzlich müssten rund zehn Prozent der Kosten für eine Baumaßnahme für die Entsorgung aufgebracht werden, erklärte Woller.


Seit 15 Monaten im Amt

Woller ist nun seit 15 Monaten Geschäftsführer der FWG. "Es ist ein nervenaufreibender und zeitaufwendiger Job." Aber: "Es passiert etwas und es macht Spaß." Er spricht von regelmäßigen Zusammenkünften und der erforderlichen Transparenz zwischen der FWG, dem Vorsitzenden Jürgen Baumgärtner (MdL) und verschiedenen Ingenieurbüros. Trotz Hochkonjunktur in der Baubranche habe man auch bauausführende Unternehmen gewinnen können. Trotz manch unvorhergesehener Sachen befinde man sich bislang mit den Kosten im kalkulierten Rahmen.
Auch Jürgen Baumgärtner zeigt sich zufrieden. Alle angekündigten Maßnahmen für 2017 wurden bzw. werden noch durchgeführt. Rund 40 Stunden pro Monat nimmt seine Funktion als Vorsitzender bei der FWG in Anspruch. Baumgärtner legt Wert darauf, sorgfältig zu arbeiten und fährt regelmäßig die Baustellen ab. Er ist überzeugt: "Im ersten Quartal 2018 werden wir in den Härtefall kommen." Dies ist wichtig, damit die FWG mit ihrem Investitionsstau von 65 Millionen Euro für die nächsten 22 Jahre neben den bisher zugesagten sieben Millionen Euro weitere Fördergelder bekommt. "Ziel ist eine Förderquote von 50 Prozent", betont Baumgärtner.

Und was ist jetzt mit den Ergänzungs- und Investitionskostenbeiträgen, die die Bürger beziehungsweise die Gemeinden aufbringen sollen, die von der FWG mit Wasser versorgt werden? Jürgen Baumgärtner geht davon aus, dass die Bürger weniger als kalkuliert mit Ergänzungsbeiträgen belastet werden. Im Finanzierungsplan wurde angenommen, dass ein Durchschnittshaushalt mit etwa 5000 Euro für 22 Jahre rechnen müsse. Diese Summe werde zusätzlich zu dem Wasserpreis aufgebracht werden müssen.

Die Bescheide sollen laut Baumgärtner Ende 2019 zugesandt werden. Bis dahin will Jürgen Baumgärtner zusammen mit den beteiligten Gemeinde- und Stadträten Finanzierungsmodelle erarbeiten. Er geht auch davon aus, dass mancher Bürgermeister und Gemeinderat sich dafür aussprechen wird, lieber die Gemeinden bei den Investitionskostenbeiträgen als die Bürger bei den Ergänzungsbeiträgen zu entlasten. "Es wird Diskussionen geben", ist Baumgärtner überzeugt.