Ein unbekannter Killer macht Bruno Meyer als Aaron im neuen Theaterstück in Untersambach ziemlich nervös - obwohl er ihn selbst bestellt hat. Wer es ist, das wird erst ab dem 12. Januar verraten.
Bisher spielten meist die Damen die Hauptrollen in den Stücken der "Neuen Untersambacher Bühne", doch in diesem Jahr darf mit Bruno Meyer erstmals ein Mann als Hauptakteur auf die Bühne des Gemeinschaftshauses. Er ist schon mit im Team, seit sich die Theatergruppe vor fünf Jahren wieder formierte.
"Ich habe in den letzten Jahren meine Meisterprüfung gemacht, da fehlte mir die Zeit für große Rollen zu lernen. Und diesmal komm ich gar nicht von der Bühne", erzählt der Obern breiter, der im Jahr 2000 sein Haus in Untersambach gebaut hat. Ihm gefiel es gleich gut in dem kleinen Ort und als die Gruppe den Entschluss fasste, wieder Theater zu spielen, war er gleich mit Feuereifer dabei. Genauso wie seine Frau Edelgard, die heuer die Rolle der lispelnden Stripperin Bernadette übernimmt.
"Er ist doch im Lernen drin, da kann er schon mal die
Hauptrolle übernehmen", lacht
Michaela Mey, die sonst oft den größten Part in den Stücken lernen musste. Diesmal hat sie eher eine Nebenrolle. "Mir fiel das Auswendiglernen diesmal viel schwerer", gesteht sie und meint, dass die Probenphase noch nie so kurz war wie in diesem Jahr. Erst nach der Kirchweih sei es so richtig angelaufen mit den Proben.
Für Patrick Feth sind seine kleinen Rollen, die er im Dreiakter übernommen hat, eher eine Herausforderung. "Ich gebe mir mit den kleinen Rollen mehr Mühe, denn ich habe ja nur eine kurze Zeit, um aufs Publikum zu wirken", findet er.
Regisseur Klaus Dürner bestätigt, dass es für einen Schauspieler wichtig ist, den Punkt richtig zu setzten und sich mit seiner Rolle zu identifizieren. "Der Titel des Stücks 'Mit Sexappeal und Mangoschnaps' passt zu uns, denn Sexappeal haben wir sowieso", lacht er.
Und Mangoschnaps gibt's bei den Vorstellungen tatsächlich für das Publikum.
In der Komödie von Bernd Spehling beschließt Aaron Finalerdes (Bernd Meyer) seinem missglückten Verliererdasein ein dramatisch gekonntes Ende zu setzen. Im Internet sucht er nach einer passenden Möglichkeit und findet eine Agentur, die als Lösung ein überraschendes, abruptes und schmerzfreies Ende innerhalb von 24 Stunden verspricht. Ein von dort angereister Profi ist mitsamt Auftrag genauso schnell verschwunden, wie bereits seine Ehefrau Tanja (Heidrun Brand), Ersparnisse und Selbstwertgefühl. Und so wartet Aaron, denn es kann jede Minute passieren, durch jede und jeden.
Währenddessen feiert der Nachbar gegenüber ausgelassen seinen Geburtstag mit schrillen Überraschungen wie dem Carpendale-Double Mike Supreme (Bruno Geiling) und der verkannten Stripperin Bernadette (Edelgard Meyer). Diese Attraktionen wie auch die Dame von der Telekom (Michaela Mey) und die Kriminalpolizei (Sabine Fröhlich und Sascha Feth) erzeugen bei Aaron ein nervtötendes Gefühl, denn jeder dieser ungebetenen Gäste könnte der Killer sein. Doch wie findet er das heraus?
Und sich mit den Rollen zu identifizieren, klappt bei den Untersambacher Schauspielern schon ganz prima, wenn man sieht, mit welchem Körpereinsatz sie schon bei den Proben über die Bühne wirbeln.