Schluss mit all den Kurven zwischen Sulzfeld und Segnitz

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Kurvenreich führt die Staatsstraße 2270 von Sulzfeld nach Segnitz. Nun soll sie begradigt werden. Foto: G. Bauer
Kurvenreich führt die Staatsstraße 2270 von Sulzfeld nach Segnitz. Nun soll sie begradigt werden. Foto: G. Bauer

Die Pläne zum Ausbau der Staatsstraße zwischen Sulzfeld und Segnitz werden konkreter. Die Straße wird breiter, gerader und bekommt einen Radweg zum Nachbarn.

Es ist soweit: Der Gemeinderat Segnitz machte am Montagabend erstmals Bekanntschaft mit dem Vorhaben des Staatlichen Bauamtes, die Staatsstraße 2270 zwischen Sulzfeld und Segnitz auszubauen und gleichzeitig die Lücke im Radwegenetz des Landkreises zu schließen. Das Projekt soll sich auf 3,6 Kilometer bis rund 80 Meter vor der Ortstafel Sulzfeld erstrecken und ersten Schätzungen zufolge rund 5,6 Millionen Euro kosten. Der vorgelegte erste Entwurf dient zunächst der fachlichen und wirtschaftlichen Beurteilung.

Mit dem Vollausbau will das Bauamt vorhandene Schäden beheben. Der unstete Fahrbahnverlauf soll beseitigt und ein verbesserter Trinkwasserschutz auf 1,6 Kilometer Länge erreicht werden. Der Radwegebau soll zudem die Verkehrssituation auf 1,25 Kilometer Länge entschärfen. Die derzeitige Fahrbahnbreite zwischen fünf und 5,5 Metern soll auf 6,5 Meter aufgeweitet werden.
Knapp neben der Fahrbahn ist ein 2,5 Meter breiter asphaltierter Radweg geplant, der durch Bankett und Mulde von der Fahrbahn abgesetzt ist.

Um Raum zu schaffen wird im Bereich der vorhandenen Engstelle eine Stützkonstruktion entlang der Mainböschung gebaut. Diese Stützwand soll mit Gabionen (mit Steinen gefüllte Stahlkörbe) errichtet werden. "Alleine dieser Abschnitt dürfte um 900 000 Euro kosten", vermutete Frank Piller, der zuständige Abteilungsleiter beim Staatlichen Bauamt in Würzburg. Für die Einengung des Wasserlaufes muss eine projektnahe Ausgleichsfläche angelegt werden.

Die hangseitigen alten Trockenstützmauern sollen ebenso wie der Baumbestand weitgehend erhalten bleiben. Piller musste voreilige Erwartungen im Gemeinderat dämpfen, denn bei unbekanntem Baubeginn sei mit einer Vollsperrung für etwa drei Jahre zu rechnen. "Das Vorhaben befindet sich in der Dringlichkeitsstufe 1R", berichtete Piller. Das "R" stehe dabei allerdings für Reserve.

Karl Fuchs, der Bürgermeister Rudolf Löhr vertrat, unterstrich, dass der Gemeinde am Erhalt, notfalls auch am Wiederaufbau der Trockenmauern gelegen sei. Die aber sollen, so Piller, allenfalls am Auslauf der Engstelle auf Segnitzer Seite einer Böschung weichen.

Projektleiter Max Endrich machte deutlich, dass die genaue Lage einer vom Wasserwirtschaftsamt geforderten Ausgleichsfläche noch nicht bekannt sei. Welche Fläche und welcher Eigentümer davon betroffen sei, werde erst im Verlauf des Planfeststellungsverfahrens geklärt. Er wies darauf hin, dass es sich beim mainseitigen Bewuchs um ein schützenswertes Biotop mit Auwald handele. Die Naturschutzbehörde habe dem Vorentwurf bereits grundsätzlich zugestimmt.

Fuchs wies darauf hin, dass die Länge der Ausbaustrecke in Segnitz nicht jedem gefalle. Endrich unterstrich jedoch, dass es sich entlang der Staatsstraße um das wichtigste und sehr empfindliche Wasserschutzgebiet im Landkreis für tausende von Menschen handele. Die Schutzanforderungen beschleunigten das Straßenbauverfahren aufgrund der hohen Priorität. Flächenbedarf beim Ausbau sei im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens Sulzfeld bereits gesichert worden.

Der Gemeinderat nahm die Ausführungen ohne Aussprache zur Kenntnis und will in der kommenden Sitzung beraten.