205 000 Euro muss die Gemeinde Rüdenhausen investieren, um das Regenüberlaufbecken zu sanieren. Eine Ausgabe, deren Notwendigkeit auch nach mehreren Debatten noch nicht allen Räten einleuchtet.
Ganz glücklich sind die Gemeinderäte in Rüdenhausen nicht mit dem, was ihnen Thomas Glückert vom Tiefbaubüro Glückert da präsentierte: 205 000 Euro, ohne die Baunebenkosten, soll die Sanierung des gemeindlichen Regenüberlaufbeckens kosten. Und so richtig einsehen konnte man die Notwendigkeit auch nicht.
Anhand von Fotos zeigte der Bauingenieur jedoch, dass der Zustand des Beckens sehr zu wünschen übrig lässt, sich allenthalben in der Seitenböschung Risse zeigen, der Beton stellenweise abplatzt, teilweise die Bewährung sichtbar ist und schon Gras in den Ritzen wächst. "Das wichtigste Kriterium ist die Dichtigkeit", betonte Glückert.
Verstoß gegen Abwasserrecht Auch der Brunnen, der für eine permanente Absenkung des Grundwasserspiegels unter dem Becken sorgt und durch den bei steigendem Pegelstand des Schirnbaches das Grundwasser wieder zurück in den Bach laufe, sei nicht den Normen entsprechend. "Hier kann sich das Schmutzwasser mit dem Grundwasser vermischen, so etwas darf nicht sein", erklärte Glückert. Dies wiederum mache den Einbau eines Rückschlagventils notwendig.
"Schießt man da nicht manchmal mit Kanonen auf Spatzen?", warf Karl Heinz Rebitzer ein. Mit einem Verstoß gegen dieses Abwasserrecht mache sich die Gemeinde strafbar, warnte der Fachmann.
Insgesamt sieben Varianten hatte das Planungsbüro durchdacht.
Als die geeignetste und im Verhältnis Kosten-Nutzen wirtschaftlichste wurde die Variante ausgesucht, bei der eine 15 Zentimeter dicke Bodenplatte mit reichlich Baustahl den Boden abdichten soll. Die Risse imBeton würden verpresst, die Seitenwände durch einen
ECC-Mörtel mit einer Dicke von drei bis fünf Millimetern abgedichtet. "So verlieren wir nur etwa 80 Kubikmeter Volumen."
Bei einem Starkregen vermische sich der erste hochkonzentrierte Spülstoß, der die nach einer Trockenperiode in den Kanälen abgelagerten Anhaftungen mit sich reißt, und das Regenwasser. Dieses Mischwasser wird im Regenüberlaufbecken aufgestaut und erst nach und nach an die Kläranlage im Schwarzacher Becken weitergeleitet.
Wichtig für den Zweckverband Freilich sei das Becken mit dem bisherigen Volumen überdimensioniert für das Schmutzwasser des Ortes, doch als Rückhaltebecken für den Zweckverband sei es durchaus notwendig.
"Wir sanieren auf unsere Kosten für den Zweckverband", gab Erich Ackermann als einer von mehreren Ratsmitgliedern seine Unwillen kund. "Ich bin in Zugzwang, seit 2002 wird das Becken bereits vom Wasserwirtschaftsamt moniert", erklärte Bürgermeister Gerhard Ackermann. Und die Diskussion des Gremium beendete er mit den Worten. "Wir haben das alles schon zehn Mal durchgekaut. Das Ganze ist doch längst beschlossene Sache und bereits im Haushalt eingeplant."
Die Arbeiten am Regenrückhaltebecken sind bereits mit den zuständigen Behörden abgestimmt, die Ausschreibungen können zügig folgen, so Thomas Glückert vom Planungsbüro.