Runter vom Gas in der Altstadt

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„Runter vom Gas!“ heißt es ab sofort im verkehrsberuhigten Bereich der Volkacher Altstadt ...
Foto: Peter Pfannes

Seit einem Jahr ist die Hauptstraße in Volkach ein verkehrsberuhigter Bereich. Dennoch treten manche Autofahrer aufs Gas. Schilder sollen an ihre Vernunft appellieren.

„Wir haben viele Parkplätze altstadtnah an der Peripherie.“
Peter Kornell, Bürgermeister

Seit gut einem Jahr ist die Hauptstraße zwischen Oberem und Unteren Tor verkehrsberuhigter Bereich. Eigentlich läuft das gleichberechtigte Miteinander von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern in der neu gestalteten Volkacher Altstadt reibungslos. Weil es aber immer wieder unvernünftige motorisierte Zeitgenossen gibt, die wenig Rücksicht auf die Passanten nehmen und die Vorgabe „Schrittgeschwindigkeit“ missachten, hat die Stadt jetzt neue Hinweistafeln installiert. „Schritttempo in Volkachs Altstadt. Runter vom Gas!“ steht auf den großflächigen farbenfrohen Schildern am Straßenrand, die den Auto- und Motorradfahrern sofort ins Auge stechen sollen.

Aufeinander Rücksicht nehmen

Vorsicht und gegenseitige Rücksichtnahme sollen auf der „Spielstraße“ im Vordergrund stehen, sagte Bürgermeister Peter Kornell, der zusammen mit dem Leiter der Tourist Info Marco Maiberger am Mittwoch die Standorte der Hinweistafeln inspizierte. Jedes der drei Schilder wurde individuell gestaltet und hat verkehrserzieherische Aufgaben. Am Unteren Tor wurde ein Paar mit Kinderwagen platziert, am Oberen Tor eine ältere Dame mit Rollator und etwa auf halber Strecke ein spielendes Kind mit Ball. „Wir haben bisher gute Erfahrungen in der Hauptstraße gesammelt. Es funktioniert weitestgehend gut“, schilderte das Stadtoberhaupt.

Gelegentlich werde über zu schnell fahrende Pkw geklagt. An die Schrittgeschwindigkeit (bis zu sieben Kilometer pro Stunde) halten sich manche Autofahrer vor allem dann nicht, wenn in der Altstadt wenig Menschen zu Fuß unterwegs sind. Wenn möglich, sollen Besucher der Stadt ihre Fahrzeuge am Rand der Altstadt abstellen. „Wir haben viele Parkplätze altstadtnah an der Peripherie“, so Kornell.

Alle haben die gleichen Rechte

Zu den rechtlichen Vorgaben in einem verkehrsberuhigten Bereich meinte der Bürgermeister: „Alle Verkehrsteilnehmer haben die gleichen Rechte. Es darf nur auf markierten Parkflächen geparkt werden.“ Wenn ein Fußgänger auf der Straße unterwegs ist, bleibe einem Autofahrer nichts anderes übrig, als diesem hinterher zu fahren. Verkehrsunfälle sind Kornell bisher im Jahr „eins“ der Verkehrsberuhigung nicht bekannt geworden.

2018 soll die Spitalstraße umgebaut und ebenfalls als verkehrsberuhigter Bereich gestaltet werden. Ad acta gelegt ist eine mögliche Fußgängerzone, die seit vielen Jahren ebenfalls in aller Munde ist, noch nicht. Wenn die Spitalstraße fertig ist, will Kornell im Stadtrat erneut darüber diskutieren lassen, ob eine permanente, temporäre oder keine Fußgängerzone in der Altstadt sinnvoll ist. „Bis es so weit ist, wollen wir weiter Erfahrungen sammeln, um dann besser entscheiden zu können“, so Kornell.

Finanzielle Unterstützung

In diesem Jahr war der Bereich rund um den Marktplatz bei Konzerten bereits zeitweise für den Verkehr gesperrt. „Weil die Leute bei den Konzerten auch auf der Straße herumstehen, haben wir uns aus Sicherheitsgründen dazu entschieden, die Altstadt für die Dauer der Veranstaltung zu sperren“, erklärte Marco Maiberger. Anlieger und Hotelgäste hätten in dieser Zeit weiter freie Zufahrt. „Es gab keine Beschwerden. Alles hat bislang gut funktioniert“, so der Tourismuschef. Dankbar ist Maiberger für die finanzielle Unterstützung beim Kauf der neuen Hinweistafeln durch das Konversionsmanagement Kitzinger Land, das durch das Bayerische Staatsministerium der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat gefördert wird.