Im Bamberger Fuchs-Park-Stadion hat es am Samstag eine aufwendig inszenierte Großübung von Polizei, Katastrophenschutz und Co. gegeben. Das Szenario: Eine Amok-Lage.
In Bamberg-Ost hat am Samstag (13. September 2025) eine große Katastrophenschutzübung von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst stattgefunden. Aufgrund der Übung kam es zu Verkehrsbehinderungen zwischen 9 und 13 Uhr kommen, wie die Stadt mitteilt. Eine Vielzahl von Einsatzfahrzeugen war in dem Zeitraum in Bamberg-Ost beim Fuchs-Park-Stadion unterwegs. Der Parkplatz wurde für die Übung gesperrt. Autofahrer und Fußgänger sollten den Bereich meiden. Die Großübung selbst fand im Stadioninneren statt.
Das geübte Szenario war ein Amoklauf mit insgesamt 25 schwer verletzten Personen. Insgesamt 400 Einsatzkräfte waren vor Ort im Stadion gewesen, wie Christian Seitz, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz im Interview mit NEWS5 erklärte. Auch Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war bei der Übung zu Besuch. Der Einsatz beim simulierten Amoklauf war ein voller Erfolg, so Christian Seitz. "Das Ziel der Übung ist auf jeden Fall erreicht. Wir können sagen, die wichtigsten Fragestellungen, die wir hatten, wurden beantwortet", fügte er im Interview hinzu.
Simulierter Amoklauf im Bamberger Fuchs-Park-Stadion - Stadt schildert Großübung
Für die Großübung kamen laut Stadtangaben 130 Statisten zum Einsatz. Das Szenario: Bei einem Fußballspiel im Fuchs-Park-Stadion greift ein frustrierter ehemaliger Mitarbeiter eines Fußballvereins im psychischen Ausnahmezustand wahllos mit einem Messer Menschen im VIP-Bereich der Tribüne an. Innenminister Herrmann, der selbst vor Ort die Übung verfolgte, betonte die Wichtigkeit solch groß angelegter Testläufe: "Durch realitätsnahe Szenarien kann die organisationsübergreifende Zusammenarbeit aller Blaulichtorganisationen im Ernstfall geübt und weiter verbessert werden."
"Neben der guten Zusammenarbeit von Bayerischer Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr kommt es im Bevölkerungsschutz auf verlässliche Planung, gute Vorbereitung und die Vernetzung aller relevanten Akteure an. Die aktive Beteiligung der drei Kliniken in Stadt und Landkreis Bamberg an der Übung begrüße ich daher ausdrücklich", wird Herrmann in einer am späten Samstagnachmittag von der Stadt Bamberg veröffentlichten Pressemitteilung zitiert. Auch Oberbürgermeister Andreas Starke (SDP), die Bürgermeister Jonas Glüsenkamp (Grüne) und Wolfgang Metzner (SPD) sowie weitere Ehrengäste aus Politik und von Sicherheitsbehörden sind anwesend, als es gegen 9 Uhr losgeht.
Der Sanitätsdienst im Stadion vermutet zunächst eine Schlägerei und alarmiert die Polizei. Schon wenig später treffen die ersten Kräfte ein. Sie finden eine unübersichtliche Lage vor: eine volle Tribüne mit einer zu diesem Zeitpunkt unklaren Anzahl an Verletzten und einem Täter, der sich noch im Stadion befindet. Dieser flüchtet und verschanzt sich in einem benachbarten Containerdorf. Die Einsatzkräfte erhöhen die Alarmstufe, nachdem klar wird, was vorgefallen ist. Wenig später trifft ein Großaufgebot an Polizeikräften und der alarmierte Rettungsdienst sowie Kräfte des Katastrophenschutzes ein. Das Szenario hält noch mehr bereit: Rauch steigt im Bereich des Containerdorfs auf. Der Täter hat ein Feuer gelegt.
Vertrauter Übungsort
"Wir wollen auf alle Fälle vorbereitet sein: Die Großübung dient dazu, bei einer Polizeilage das Zusammenspiel aller beteiligten Blaulicht-Organisationen zu trainieren und zu verbessern", betonte OB Starke. "Der Übungsort wurde bewusst gewählt, da er allen an der Übung Beteiligten auch aus der Praxis bestens bekannt ist. Damit ist es möglich, in sicherer Umgebung Neues zu erproben und bestehende Planungen auf Aktualität und Umsetzbarkeit zu prüfen", erklärt Christian Seitz, Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz der Stadt Bamberg. Der städtische Katastrophenschutzbeauftragte Michael Hoh hat die Übung federführend organisiert und dafür eine Vielzahl an Statisten vor allem von der Polizei und aus der Stadtverwaltung gewonnen.
"Jede Sekunde zählt! Den Täter handlungsunfähig zu machen, Rettungsdiensten ohne Eigengefährdung ihren Einsatz zu ermöglichen und die Bevölkerung zu schützen, lässt keinen Zeitverzug zu. Wir sind dankbar für diese Übung, ist doch die Bewältigung lebensbedrohlicher Einsatzlagen kein Zufallsprodukt, sondern das Ergebnis intensiver Planung und Abstimmung. Zu einer guten Vorbereitung gehört, dass man definierte Handlungsabläufe realistischen Bedingungen trainiert und ggf. verbessert. Das ist aufwändig lohnt sich aber. Ich danke allen Beteiligten für ihr großes Engagement", betont Polizeivizepräsident der Polizei Oberfranken Ulrich Rothdauscher.