In Rüdenhausen sollen einige Großprojekte durchgeführt werden. Dennoch könnte die Gemeinde bis ins Jahr 2015 schuldenfrei sein.
Erfreuliche Zahlen konnte Christine Volk den Gemeinderäten am Montagabend vermelden: Trotz einiger großer Projekte, die Rüdenhausen im laufenden Jahr zu schultern hat und die in den nächsten Jahren in Planung sind, wird die Pro-Kopf-Verschuldung weiter gegen Null geführt. "Wenn wir so weiter wirtschaften, sind wir im Jahr 2015 schuldenfrei", prophezeite Ratsmitglied Norbert Bergmann.
Die Kämmerin, die den Haushaltsplan für die Gemeinde erstellt hatte, nannte als eine der großen Investitionen den Kauf eines 170 000 Euro teuren Feuerwehrautos, für das schon länger Rücklagen angespart wurden. An Zuschüssen werden 40 500 Euro erwartet. Außerdem muss das Regenüberlaufbecken generalsaniert werden, wofür 205 000 Euro im Haushalt eingestellt wurden.
Für die Sanierung des Kindergartens steht noch eine Nachfinanzierung mit 50 000 Euro an.
Trotz eines 50-prozentigen Zuschusses gehen die Dorferneuerungsmaßnahmen sehr ins Geld. Allein für die Neugestaltung des Kirchplatzes wird mit einer Summe von 150 000 Euros gerechnet. Für die Dorferneuerung am Maulensee, am Paul-Gerhardt-Platz und für die Kirchenscheune wurden nochmals je 80 000 Euro im Haushalt bereitgestellt. "Auch wenn uns das zirka 30 000 Euro kosten wird, macht es keinen Sinn, die Kanal- und Wasserarbeiten am Paul-Gerhardt-Platz nicht zu erledigen, wenn der Platz nach seiner Gestaltung für die nächsten 40 bis 50 Jahre so bleiben wird", betonte Bürgermeister Gerhard Ackermann.
Ob diese Arbeiten sofort durchgeführt werden sollten, oder ob sie nicht in einem Guss mit der Gestaltung des Platzes erledigt werden könnten, stellte Karl-Heinz Rebitzer zur Diskussion. "Wir haben da sonst für lange Zeit einen unschönen Streifen mit Schotter." Wilhelm Spangler rechnet allerdings nicht mit dem Beginn der Dorferneuerung vor 2014. Dem widersprach Manto Graf zu Castell-Rüdenhausen, der mit einem Umsetzungsbeschluss in nächster Zeit rechnet. Man einigte sich im Rat, erst einmal die Sitzung der Arbeitsgruppe abzuwarten.
Weitere Arbeiten stehen im Frühjahr an. Bis Ende März soll eine Kanalspülung und Kanalbefahrung durch eine Fachfirma durchgeführt sein.
Auch die Ergebnisse dieser Untersuchungen sollen in die endgültige Entscheidung, wann die Sanierung der wasserführenden Leitungen am Paul-Gerhardt-Platz durchgeführt wird, einfließen.
Einen großen Batzen des Haushaltsvermögens wird auch der Erwerb von Grundstücken für die Ortsumgehung verschlingen. Zusammen mit den 100 000 Euro Rückstellungen aus den Vorjahren sollen dafür 250 000 Euros investiert werden. Für die Umgestaltung des Friedhofes sind 2013 und 2014 je 60 000 Euros bereitgestellt. Insgesamt wird der Markt in diesem Jahr fast eine Million Euro in seine Maßnahmen investieren.
"Als ich den Haushalt aufstellte, war mir doch etwas mulmig bei den großen Aufgaben, die geschultert werden müssen", gestand die Kämmerin Christine Volk.
Doch letztendlich konnten trotzdem noch stattliche 180 000 Euro für eine außerordentliche Schuldentilgung verwendet werden.
Ob der Schuldenabbau in den nächsten Jahren jedoch weiterzuführen ist, wird sich erst zeigen, wenn die Projekte für die nächsten Jahre feststehen. Bis dahin liegt der Markt Rüdenhausen mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 80 Euro bei aktuell 811 Einwohnern wie seit 2005 unter dem Landesdurchschnitt. Trotz einer Entnahme von 611 830 Euro aus den Rücklagen hat die Gemeinde noch ein gutes Polster von 847 922 Euro. Neue Kreditaufnahmen sind für 2014 nicht geplant und auch die Hebesätze für die Gemeindesteuern für die Grundsteuern mit 300 Prozent und die Gewerbesteuern bei 320 Prozent, die seit mehreren Jahren gelten, konnten unverändert übernommen werden.
Die Haupteinnahmequellen sind für Rüdenhausen mit 311 459 Euro der Gemeindeanteil aus der Einkommenssteuer und mit 281 048 Euro die Schlüsselzuweisungen.