Der Sänger René Ulbrich arbeitet zur Zeit an seinem zweiten Album. Im März hat er sein erstes großes Konzert in Dresden. Das hat sich der selbst ernannte "Pop-Poet" ganz allein erarbeitet - ohne Casting und ohne Manager.
Die Gitarre auf dem Schoß. Die Finger auf den Keyboardtasten. Der Kopf voller Gedanken und Gefühle für die nächste Textzeile. Wenn René Ulbrich loslegt, schlafen die meisten schon. Die besten Ideen kommen dem Sänger und Komponisten nämlich nachts. Dann kann es manchmal ganz schnell gehen und ein neuer Song ist auf Papier gebracht. In seiner Wohnung in Nordheim hat er sich sein eigenes kleines Heimstudio eingerichtet.
Schreiben, komponieren, vorproduzieren - all das findet in seinen eigenen vier Wänden statt. Das zweite Album steht bereits in den Startlöchern und soll im Sommer im Handel erscheinen. "Die Musik will raus, sie brennt in mir, ich will den Leuten etwas geben", sagt der 34-Jährige, während er eine Kostprobe seiner noch unveröffentlichten Songs gibt.
Schlagerbranche entstauben
Ulbrich schreibt ausschließlich deutsche Titel. Als klassischen Schlagersänger sieht er sich aber nicht. Im Gegenteil. Viel lieber bezeichnet er sich als "Pop-Poet", als einer, dessen Songtexte wirklich eine Aussage haben und nicht so banal daher kommen wie bei so manchen Mitstreitern. Der gebürtige Dresdner möchte frischen Wind in die Schlagerszene bringen. Mit seinen Songs und seinem Sound, den er selbst als melodischen Pop-Rock beschreibt. Schlagerstars wie Roland Kaiser, Howard Carpendale und Udo Jürgens würden noch viel zu oft gespielt, junge Nachwuchstalente dagegen viel zu selten. "Ich will das eingestaubte Schlager-Image in ein ganz neues Licht setzen und auch junge Leute für die Musik begeistern."
Letztes Jahr veröffentlichte der Sunnyboy, der mit sechs Jahren mit dem Klavierunterricht anfing und mit zwölf seinen ersten Song schrieb, sein erstes Soloalbum "So weit so nah". Vier Single-Auskopplungen schafften es in die Top 100 der offiziellen Airplay-Charts und erreichten die vorderen Plätze sämtlicher TV- und Rundfunk-Hitparaden - auch in Österreich und der Schweiz. Gekrönt wurde der Erfolg des einstigen Filialmanagers eines Lebensmitteldiscounters mit dem "Deutschen Rock- und Pop-Preis" in der Kategorie Schlagersänger.
Geschafft hat er das ganz alleine - ohne Castingshow, ohne Manager, ohne Geldgeber. Darauf ist er stolz: "Auch wenn alles länger dauert, ich bin nicht auf andere angewiesen und muss mir nichts überstülpen lassen." Künstler wie Dieter Bohlen bewundert er zwar - immerhin habe er sich von null auf hundert hochgearbeitet und Durchhaltevermögen bewiesen - aber einen Casting-Stempel möchte sich Ulbrich nicht aufdrücken lassen. Diese Erkenntnis hatte er schon relativ früh, als er vor zehn Jahren an einem Casting der TV-Show "Popstars" teilnahm. Ulbrich kam sogar eine Runde weiter, ihm wurde aber schnell klar, dass das nichts für ihn ist. "Bei solchen Castings werden Talente nur so verheizt. Und meistens hört man sehr schnell nichts mehr von ihnen."
Seit zwei Jahren selbstständig
Vor zwei Jahren hat sich Ulbrich deshalb selbstständig gemacht, seit gut einem Jahr kann er ausschließlich von seiner Musik leben. Promotion, Veranstaltungsakquise - das macht er alles selbst. "Nicht alles, was man will, wird wahr", gibt der Musiker zu. Aufgeben war allerdings nie sein Ding. Rückschläge gebe es zwar immer wieder, solche Phasen seien für ihn aber wichtig, um sich weiterentwickeln zu können. "Man braucht den Willen, den Biss und das Talent. Und Songs, mit denen sich das Publikum identifizieren kann."
Dass genau seine Songs dieses Potential haben, daran glaubt Ulbrich ganz fest. Vor allem im Hinblick auf den 16. März, den Tag, auf den er schon seit Wochen hinfiebert. Sein erstes großes Hallenkonzert im Alten Schlachthof in seiner Heimatstadt Dresden. Sponsoren wie Goldstar TV, Radio Paloma und das Deutsche Musikfernsehen unterstützen ihn zwar, 80 Prozent der Kosten muss er aber aus eigener Tasche zahlen. Die 1000 Hallenplätze möchte er unbedingt voll kriegen, 1000 Leute drei Stunden lang begeistern.
Viele weibliche Fans
Vielleicht kriegt er dann auch noch mehr Liebesbriefe. Ulbrich hat nämlich größtenteils weibliche Fans. Regelmäßig flattern Liebeserklärungen bei ihm ins Haus. Mit seiner Antwort hält er sich aber zurück, "sonst gibt es Eifersucht unter den Fans", befürchtet er. Ulbrich legt aber großen Wert darauf, auf jede Post persönlich einzugehen. Genauso wie er es sich nicht nehmen lassen will, seinen Fanclub persönlich zu betreuen. 150 Mitglieder aus ganz Deutschland sind dabei. "Es ist wichtig, persönlich Kontakt zu halten."
Vor vier Jahren zog der Sänger ins unterfränkische Nordheim, um von dort aus sowohl den Norden als auch den Süden schnell erreichen zu können. Ob er Unterfranken wirklich erhalten bleibt, weiß er aber noch nicht genau. Langfristig zieht es ihn wieder in seine Heimatstadt. Nicht nur wegen seiner Familie und Freunde. Vor allem beruflich gesehen gibt es in Bayern einen entscheidenden Nachteil: "Hier wird die deutsche Musik nicht so gehört wie in Sachsen."
Am Mittwoch Abend verlässt er seine fränkische Wahlheimat aber erst einmal nur für ein paar Tage, um in einem Tonstudio in Emden einige Songs aufzunehmen. Immerhin soll Ende Februar schon die erste Single aus seinem neuen Album veröffentlicht werden. Welche, das hat Ulbrich noch nicht entschieden. Bestimmt fällt es ihm aber ein, sobald alle um ihn herum wieder schlafen und er wieder ganz eins ist, mit seiner Gitarre, seinem Keyboard und sich selbst.
Gewinnspiel:
Tickets Karten für René Ulbrichs Konzert am Samstag, 16. März, im Alten Schlachthof in Dresden können bestellt werden im Internet auf seiner Homepage
www.ulbrich-sound.de, per E-Mail
kartenbestellung@ulbrich-sound.de oder telefonisch unter 0176/385 987 54.
Busreise René Ulbrich bietet zudem eine dreitägige Fanreise vom 15. bis 17. März nach Dresden zu seinem Konzert an, inklusive Busfahrt, zwei Hotelübernachtungen, einer Stadtrundfahrt und einem gemeinsamen Frühstück sowie einer kleinen Unplugged-Session mit dem Sänger.
Verlosung Wir verlosen einmal zwei Karten für sein Konzert am Samstag, 16. März, im Alten Schlachthof in Dresden (eigene Anfahrt). Livesupports sind Anja Schröter und Marina Koller. Schreiben Sie einfach bis Montag, 21. Januar, eine E-Mail an
redaktion.kitzigen@infranken.de Viel Glück!