In zwei Jahren könnte der 1. FC Mainstockheim sein 100-jähriges Bestehen feiern. Ob der 1919 gegründete Verein dieses Jubiläum allerdings erreicht, ist derzeit fraglich.
In zwei Jahren könnte der 1. FC Mainstockheim sein 100-jähriges Bestehen feiern. Ob der 1919 gegründete Verein dieses Jubiläum allerdings erreicht, ist derzeit fraglich. Denn der Versuch, eine neue Vorstandschaft zu stellen, scheiterte auf der von rund 40 Mitgliedern besuchten Jahreshauptversammlung am Freitagabend.
Dabei steht der Verein gut da. „Bei uns dreht sich alles um Fußball. Wir sind hier, weil wir diese Werte intus haben, sie leben und weitergeben wollen“, begrüßte Franz Josef Rüdling als Vorsitzender die Anwesenden, kündigte aber an, dass er an der Spitze der Mainstockheimer Fußballer eine Veränderung wünscht. Der Verein benötige einen neuen, zeitgemäßen Impuls, den eine neue Führung anstoßen könne, begründete er.
In seinem Bericht zum vergangenen Jahr hob er den Jugendtag mit Werbespielen der Nachwuchsteams, die Beteiligung am Weinfest, das Aufstellen und Erleuchten des Weihnachtsbaums in der Ortsmitte und die kurzfristige Übernahme des Weihnachtskonzerts als markante Ereignisse hervor. Der Jahresabschluss sei deshalb ein willkommener Anlass gewesen, „um unseren ehrenamtlichen Helfern Danke zu sagen, deren Einsatz wir nicht mit Geld oder Gold aufwiegen können.
“ 2016 sei für das Vereinsleben „ein erfolgreiches Jahr mit großem Engagement auf allen Ebenen und in allen Bereichen“ gewesen.
Kritische Töne
Jedoch schlug Rüdling auch kritische Töne an: „Ist dieses Vereinsleben ein Auslaufmodell?“ Dieses werde von einer zunehmend kleineren Gruppe auf die Beine gestellt. „Leider mangelt es nach wie vor an der Mitwirkung eines Großteils unserer Mitglieder“, bedauerte er die Passivität vieler. Dass die aktive Teilnahme auf dem Rückzug sei, zeige sich auch anhand der Zuschauerzahlen bei den Heimspielen. Jedoch sei das in zwei Jahren bevorstehende 100-jährige Jubiläum für den gesamten Verein ein einmaliger Termin und sollte daher zum Ereignis für den Ort werden.
Im Kassenbericht teilte Ralf Menger mit, „dass unser Verein weiterhin liquide, aber noch nicht ganz schuldenfrei“ sei. Noch müsse ein vor achteinhalb Jahren aufgenommener Kredit zum Aus- und Umbau des Vereinsheims bedient werden. Im vergangenen Jahr fielen aber keine unerwarteten Kosten an. Durch den Pächterwechsel in der Gastwirtschaft ergab sich dennoch eine größere Investition. Dass sich Einnahmen und Aussagen dennoch die Waage hielten, sei vor allem auf Mitgliedsbeiträge, Sponsoren und Spenden zurückzuführen. Jedoch sei die Anzahl der Mitglieder im letzten Jahr von 306 auf 288 gefallen.
„Ohne Vorstand und Ausschuss sind weniger als zehn Prozent der Mitglieder anwesend. Ich bin wütend und enttäuscht, was mit unserem Verein gerade passiert“, leitete Manfred Trinklein als zweiter Vorsitzender seinen Bericht über die Lage bei den Aktiven ein. Auch er sorge sich darum, ob der Verein sein 100-jähriges Bestehen überhaupt noch erleben dürfe.