Neues Domizil für die Pfarrgemeinde Wiesentheid

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Das goldene Tabernakel wird auf der Bühne des Pfarrheims angebracht, die fortan als Altar dienen wird. Nach der gelungenen Arbeit von Thomas Tröppner und Paul Schug scheint der Schrein zu schweben. Foto: Berthold
Das goldene Tabernakel wird auf der Bühne des Pfarrheims angebracht, die fortan als Altar dienen wird. Nach der gelungenen Arbeit von Thomas Tröppner und Paul Schug scheint der Schrein zu schweben. Foto: Berthold
Auch Pfarrer Göttke packt mit an, soweit es seine Zeit zulässt. Paul Schug organisiert die Einrichtung des katholischen Pfarrheims, wo in den nächsten Jahren die Gottesdienste gefeiert werden. Foto: Berthold
Auch Pfarrer Göttke packt mit an, soweit es seine Zeit zulässt. Paul Schug organisiert die Einrichtung des katholischen Pfarrheims, wo in den nächsten Jahren die Gottesdienste gefeiert werden. Foto: Berthold
 
Der evangelische Ortspfarrer Martin Fromm hat die Orgel mit organisiert. Ein Zeichen der Ökumene für den Gottesdienstraum. Foto: Berthold
Der evangelische Ortspfarrer Martin Fromm hat die Orgel mit organisiert. Ein Zeichen der Ökumene für den Gottesdienstraum. Foto: Berthold
 
Die Kreuzwegstationen, die Ursula Hoos, Sabine Halbritter und Helma Schug an die Wand pinseln stammen, von einem amerikanischen Künstler. Wie der gesamte Raum sind sie in den Farben rot, schwarz und weiß gehalten. Foto: Berthold
Die Kreuzwegstationen, die Ursula Hoos, Sabine Halbritter und Helma Schug an die Wand pinseln stammen, von einem amerikanischen Künstler. Wie der gesamte Raum sind sie in den Farben rot, schwarz und weiß gehalten. Foto: Berthold
 
Noch ist der Saal im Pfarrheim eine Baustelle, doch bis zum Sonntag soll alles fertig werden. Foto: Berthold
Noch ist der Saal im Pfarrheim eine Baustelle, doch bis zum Sonntag soll alles fertig werden. Foto: Berthold
 
Funktioniert der Liedanzeiger? Harald Knaup und Paul Schug überprüfen die Reichweite des wiederhergestellten Geräts. Foto: Berthold
Funktioniert der Liedanzeiger? Harald Knaup und Paul Schug überprüfen die Reichweite des wiederhergestellten Geräts. Foto: Berthold
 
Viele helfende Hände wurden nicht nur fürs Möbelrücken benötigt. Foto: Berthold
Viele helfende Hände wurden nicht nur fürs Möbelrücken benötigt. Foto: Berthold
 
Ursula Hoos gestaltet mit ruhiger Hand mit den vorgefertigten Schablonen die Kreuzwegstationen. Foto: Berthold
Ursula Hoos gestaltet mit ruhiger Hand mit den vorgefertigten Schablonen die Kreuzwegstationen. Foto: Berthold
 

Weil ihre Pfarrkirche saniert wird, feiern die Wiesentheider ihre Gottesdienste ab Sonntag, 21. April, im katholischen Pfarrheim. Bis dort alles für die Gläubigen vorbereitet ist, gibt es viel zu tun.

"Es wird wohl sehr lange dauern, bis die Mauritiuskirche vollständig restauriert sein wird!". Auf drei Jahre stellt sich Pfarrer Peter Göttke ein, bis die Kirche wieder für Gottesdienste genutzt werden kann. "Wir wollen den Architekten nicht unter Druck setzten und uns später Vorwürfe machen, bei der Restaurierung nicht ordentlich gearbeitet zu haben", sagt er. Immerhin soll das Ergebnis für viele Generationen halten.

Deshalb hatte sich die Kirchenverwaltung schon lange Gedanken über ein Ausweichquartier gemacht. Letztendlich fiel die Entscheidung zur Nutzung des katholischen Pfarrheims.

Die Bänke für zirka 150 Gottesdienstbesucher wurden letztes Jahr schon geholt, sie standen einst im Würzburger Dom. Um noch mehr Platz für die Gläubigen zu schaffen, wurden kurzerhand die Kniebänke abmontiert.
Vor vier Wochen begann dann die Entrümpelungsaktion im Pfarrheim, alles musste raus, was hier in den letzten Jahrzehnten zwischengelagert wurde. Im Nebenraum wurde eine Sakristei eingerichtet. In den neuen, von Thomas Tröppner passgenau gezimmerten Schränken werden nun die wertvollen Messgewänder und die Überwürfe der Ministranten hängen.

"In ein paar kleineren Aktionen haben wir den Saal gereinigt und die Wände geweißelt", informiert Paul Schug, der Vorsitzende des Kirchenrates, der die Maßnahmen organisiert. An die Wänden haben Ursula Hoos, Sabine Halbritter und Helma Schug die Kreuzwegstationen eines amerikanischen Künstlers gemalt. Leuchtendes Rot, tiefes Schwarz und das Weiß des Untergrunds ziehen sich durch die Farbgestaltung des Raums.

Die Bühne wird als Altarraum dienen. In die Ecke haben Thomas Tröppner und Paul Schug das goldene Tabernakel eingebaut, das auf dem schwarzen Hintergrund zu schweben scheint. Auch ein ewiges Licht darf nicht fehlen, genauso wenig wie ein Altar, eine Muttergottesstatue oder der zentnerschwere Ambo. "Es sind viele Kleinigkeiten, an die man denken muss", sagt Schug. So war der Pfarrer selbst unterwegs, um nach Weihwasserkesselchen für die Eingangstüren zu suchen.

Dem evangelischen Geistlichen Martin Fromm ist es zu verdanken, dass im neuen Gottesdienstraum eine Orgel steht. Und ebenfalls aus den alten Beständen der evangelischen Kirche stammt der Liedanzeiger, der schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hat, jedoch von Otto Friederich wieder gangbar gemacht wurde.

Am Sonntag wird die Gemeinde innerhalb der Messe umziehen. "Wir werden mitten im Evangelium stoppen, unsere Sachen packen und im feierlichen Zug mit Musikbegleitung ins Pfarrheim ziehen, um dort dann den Gottesdienst zu beenden. Die Kirchentür wird symbolisch verschlossen und der Architekt erhält den Schlüssel", erklärt Pfarrer Göttke den Ablauf. Dabei sollen die Messbesucher noch Gegenstände in der Prozession mittragen, wie zum Beispiel die Osterkerze und den dazugehörigen Ständer. "Es wird im Betrieb sicher noch einiges auftauchen, an das wir noch nicht gedacht haben", ergänzt der Kirchenratsvorsitzende. Doch bis es soweit ist, waren viele fleißige Helferhände im Einsatz.