Für das neue Baugebiet des Marktes Kleinlangheim "Am Graben" fiel in der Ratssitzung am Dienstagabend der Startschuss. Nach einer Kehrtwende.
Für das neue Baugebiet des Marktes Kleinlangheim „Am Graben“ am Westrand des Ortes südlich der Straße nach Großlangheim fiel in der Ratssitzung am Dienstagabend der Startschuss. Einstimmig hob der Rat den Bebauungsplan „Am Horn“ auf und fasste den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan „Am Graben“.
Gerlinde Stier erklärte zum Werdegang des Plangebiets „Am Horn“, nördlich der Straße nach Großlangheim, dass das Verfahren seit 1999 nach einem Rechtsstreit anhängig ist: „Wir kommen da nicht weiter.“ Verhandlungen mit einem Grundstückseigentümer seien gescheitert. Zum einen wollte der Eigentümer der größten Fläche nicht verkaufen, ein eventueller Verkauf sei am zu hohen Preis gescheitert – „das hätte auf den Bauplatzpreis umgelegt werden müssen“. Auch sei ein umfangreicher Flächentausch nicht machbar gewesen. Da die Gemeinde neues Bauland brauche, sei man zu einem anderen Entschluss gekommen. „Im Geisberg gibt es nur noch einen freien Platz, und es liegen Anfragen von jungen Familien vor“, so Bürgermeisterin Stier.
Freier Blick zum Schwanberg
Ein Vergleich der Kosten für Grunderwerb und Planung habe zudem gezeigt, dass das Baugebiet Am Graben günstiger sei als das Am Horn. Außerdem habe man von diesem Bauland aus freie Sicht auf den Schwanberg. Nachteil ist der Umstand, dass der Bebauungsplan für Am Graben mit einer Fläche von rund 3,4 Hektar erst erstellt werden muss. Thomas Glückert vom gleichnamigen Planungsbüro in Nürnberg meinte auf Fragen aus dem Rat zur Möglichkeit, wann mit dem Hausbau begonnen werden könne: „Es ist schwer zu sagen, wann der Bebauungsplan rechtskräftig wird. Es ist mit zwei Jahren zu rechnen, bis gebaut werden kann.“ Das alles unter dem Aspekt, dass das übliche Procedere mit der Anhörung der Träger öffentlicher Belange und der Bürgerbeteiligung durchlaufen werden müsse.
Thomas Glückert stellte zudem in aller Kürze den Erschließungsplan für Kanal und Wasser vor und sagte zu einer eventuellen Linksabbiegespur auf der Straße in Richtung Großlangheim, dass dieses Thema noch offen bleibe, „denn nach dem Ortsschild gilt Tempo 100 und dann ist diese Spur Pflicht“. Die Versetzung des Ortsschilds in Richtung Großlangheim sollte deshalb ins Auge gefasst werden, meinte Dieter Brunner.
Eine kurze Diskussion gab es zum Erdweg am Ostrand der Ortschaft, der entnommen werden kann oder zur Erschließungsstraße umfunktioniert werden könnte. Die Bürgermeisterin wird deshalb Gespräche mit den Anliegern führen, kündigte sie an.
Weitere Themen
• Auch mit Auswirkungen von Bauarbeiten beschäftigte sich der Gemeinderat. Aufgrund der Maßnahmen in der Bahnhofstraße und Am Castellbach wird in der Frankenstraße und in der Verbindungsstraße von der Bahnhofstraße zur Frankenstraße ein absolutes Halteverbot erlassen, um die Zufahrt für Rettungsfahrzeuge zu gewährleisten. Das beschloss der Rat einstimmig. Das „beidseitige eingeschränkte Halteverbot in der Schulstraße“ hielt Manfred Riedl für zu wenig, da viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und den Busverkehr verhindern. Zudem gebe es da die Möglichkeit, auf dem Parkplatz des VfL Kleinlangheim zu halten. Die Bürgermeisterin will in dieser Sache Rücksprache nehmen, ob für die Schulstraße – abgesehen von den Schulbussen – nicht schon ein absolutes Halteverbot besteht.
• Der Rat war sich auch einig, sich nicht mehr am Dorfschätzeexpress zu beteiligen, da es zum einen keinen hohen Zuspruch gebe und zum anderen eine günstigere Verbindung bestehe. Außerdem müsste sich die Gemeinde in Zukunft mit über 3000 Euro beteiligen, informierte die Bürgermeisterin.