Neubürgerempfang in Kitzingen

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Familie van der Linde Foto: Marina Zimmermann
Familie van der Linde Foto: Marina Zimmermann
Stadtrundgang
Stadtrundgang
 
Gerd Heiser und Tanja Günther
Gerd Heiser und Tanja Günther
 
Joseph Kpormah
Joseph Kpormah
 

Beim Neubürgerempfang stellt Oberbürgermeister Müller die Stadt und ihr Potenzial vor - und lädt auch gleich zu einem Stadtrundgang ein. Nicht nur die Familie van der Linde fühlt sich wohl in Kitzingen.

Oberbürgermeister Siegfried Müller hatte allen 1005 Einwohnern, die sich im Laufe des letzten Jahres in Kitzingen neu angemeldet haben, eine Einladung zukommen lassen. Alle waren sie nicht gekommen, aber über einhundert Personen füllten am Samstag begeistert die Rathaushalle.
In seiner Begrüßungsrede nannte Müller die klimatischen Vorzüge des Maintals und stellte die für Neubürger interessanten Referentinnen der Stadt vor - so zum Beispiel Jutta Wallrapp, zuständig für den Tourismus, und Astrid Glos, Ansprechpartnerin für alle Ausländer, die sich in der Stadt integrieren wollen. Im letzten Jahr haben 26 Einwohner die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Immer wieder betonte OB Müller, dass jeder in Kitzingen im Rathaus ein offenes Ohr für seine Anliegen findet.
Dazu hätte Grazyna Kazimierczuk aus Polen schon eine Anmerkung. Sie wohnt in der Siedlung und ist auf die Busverbindungen angewiesen. "Man kommt gut von Würzburg in die Siedlung", bemerkt sie, "aber nicht von der Siedlung in die Innenstadt."
Zwei asylberechtigte Neubürger kommen aus Pakistan. Sie waren der Stadt Kitzingen zugeordnet worden. Noch haben sie keine Arbeit, aber wenigstens ein Zuhause. Sie müssen erst die Sprachbarrieren überwinden, dann wird es auch mit der Arbeit gut gehen. Darüber waren sich beide Männer einig.
"Sehr wohl" in Kitzingen fühlt sich Joseph Kpormah und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Er flüchtete aus Liberia und landete zuerst in Nürnberg. Dort hatte er Schwierigkeiten, eine Arbeitsstelle zu bekommen. Ein Freund rief ihn nach Kitzingen. Hier fand er Wohnung und Arbeit und ist sehr zufrieden mit seinem neuen Leben.
Gut ein Drittel der Anwesenden ist am neuen Multi-Kulti der Stadt beteiligt. Besonders auffällig war die Präsenz von Bürgern aus Indien, Pakistan und verschiedenen afrikanischen Ländern. Eine junge Familie kam allerdings auch aus Großlangheim als Neubürger nach Kitzingen: Rainer van der Linde stammt aus Albertshofen, seine Frau Iris aus Etwashausen. Eigentlich fast Kitzinger. "Wir kamen aus Großlangheim zurück, weil wir eine ruhigere Wohnung suchten", erzählt Iris van der Linde lachend. Ihre beiden Söhne, der zweijährige Hannes und der acht Monate alte Jonas freuten sich sehr darüber. Iris nennt auch den Grund: "Wir haben die Großeltern jetzt in Laufentfernung. Das war uns sehr wichtig."
Familien sind wichtig. Auch für Tanja Günther aus Hohenfeld. Als sie Gerd Heiser, der in Dettelbach arbeitet, kennen lernte und sie zusammenziehen wollten, gab es für sie keine Zweifel. "Sie ist dran schuld", sagt Gerd Heiser und zeigt scherzend auf seine Lebensgefährtin.
Später sah man das junge Paar bei der Stadtführung in der Gruppe von Reinhold Wagner. Die Neubürger hatten die Einladung, ihre neue Stadt auch historisch besser kennen zu lernen, gerne und zahlreich angenommen. Drei Stadtführer standen zur Verfügung und nahmen Gruppen von durchschnittlich 20 Personen mit auf die Entdeckungsreise durch die Altstadt. Bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen ein willkommenes Erlebnis.
Broschüren, Hefte und lokale Zeitungen, aus denen nützliche Informationen für alltägliche Probleme und zahlreiche Termine für die unterschiedlichsten Ausstellungen und Veranstaltungen in der Stadt und dem näheren Umkreis entnommen werden konnten, wurden ebenso gerne mitgenommen.