Ob als Tänzer, im Ausschank oder als Vereinsarzt: Peter Junker ist stets zur Stelle. Nun erhielt er den Verdienstorden des Fasnachtsverbandes Frankens.
"Ich werd' am 11.11. richtig euphorisch! Da beginnt für mich mit der fünften Jahreszeit meine liebste Jahreszeit!", gesteht Julia Zink mit glänzenden Augen. Die erst 22 Jahre junge Frau steht seit ihrem sechsten Jahr für die Kolping-Karnevalsgesellschaft Wiesentheid auf der Bühne. Bei der Faschingsauftaktveranstaltung der KoKaGe wurde sie am Freitag für ihr Engagement vom Faschingsverband Franken mit dem Verbandsorden ausgezeichnet.
An ihren ersten Tanz als kleiner Hüpfer kann sie sich noch gut erinnern, "das war damals zum Märchen Tabuluga". Parallel zum Kinderschautanz begann sie mit 14 Jahren, in der großen Garde mitzutanzen. Seit 2007 betreut sie noch zusätzlich die kleinen Tänzer, die "Pumuckls". "Ich bin froh, dass ich trotz meines Jurastudiums noch meiner Leidenschaft, dem Tanzen, nachgehen kann!" - und das, obwohl sie in der Session jedes Wochenende mehrfach verplant ist. "Da bin ich immer on Tour!", strahlt sie.
Die Vorbereitungen auf die fünfte Jahreszeit beginnen für die KoKaGe schon bald im Jahr. Dafür verantwortlich, dass alles läuft, ist das in diesem Jahr neu gewählte Gremium mit dem Vorsitzenden Marcus Wicher, seinem Stellvertreter Ewald Wächter und den Sitzungspräsidenten Stefan Freund und Matthias Stöhr. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verabschiedete sich der scheidende Sitzungspräsident Norbert Schneider. Er gab seinem Nachfolger mit auf den Weg: "Verbreite Frohsinn und gute Laune, aber behalte auch die Balance, damit der KoKaGe-Fasching sauber bleibt!"
Natürlich braucht es für die Faschingssitzungen auch einen Elferrat, der die Stimmung im Saal mit anheizt. Als Verstärkung dieses Teams wurden am Freitag Valentin Stöcklein und Adolf Stahl ins Komitee berufen. Doch was macht einen Mann zum Elferrat? Nicht allein die Narrenkappe, nein, vorher wurden die beiden Neuen noch von den Kollegen in die Luft gehoben und standesgemäß mit Schnaps getauft.
Mit dem neu einstudierten Tanz "Am Strand", bei dem Matrosen, Strandkinder und Quallen in schillernden und glitzernden Kostümchen über die Bühne wirbelten, konnten die Allerkleinsten der Pumuckl-Garde ihr Können zum Auftakt schon mal vorstellen.
Und auch Pauline Ronge durfte als Tanzmariechen einen Vorgeschmack auf die Highlights der kommenden Session geben. Mit schicken Trainingsanzügen, gesponsert von Markus Freund, werden die Gardemädchen in die heiße Zeit des Faschings starten.
Leider nicht mehr als Tänzer bei den ,Gentlemen' wird Peter Junker dabei sein. Er erhielt den Verdienstorden, den das Kitzinger Fasnachtsmuseum ziert, von Norbert Schober vom FVF umgehängt und auch die KoKaGe ehrte ihn mit dem silbernen Verdienstorden für 22 Jahre engagierte Tätigkeit für die Organisation. "In meinem Beruf als Arzt fehlt mir die nötige Zeit fürs Training", erklärt Junker seinen Abschied von den
,Gentlemen'. "Ich brauch' mal eine schöpferische Pause. Doch ich vermiss es jetzt schon!"
Im letzten Jahr hatte die Männertanzgruppe mit ihrem Auftritt im Bayerischen Fernsehen einen tollen Knaller gelandet. "Da war ich immer in der Vorschau zu sehen!", erinnert Junker sich an seinen Auftritt als Mädel im Dirndl und mit blonden Zöpfen.
Doch ganz zurückziehen wird sich Peter Junker nicht, denn auch als Helfer bei Auf-und Abbau, im Ausschank oder als "Vereinsarzt" wird er immer benötigt. So ähnlich ist das auch bei vielen anderen Vereinsmitgliedern, die an dieser Faschingsauftakt-Veranstaltung für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement als Tänzer, Trainer oder fleißige Helfer in vielen Bereichen vom Fasnachtsverband geehrt wurden und ohne die die närrische Zeit in Wiesentheid nur halb so schön wäre.