Elektrofahrrädern gehört die Zukunft. Rund zwei Millionen sogenannte Pedelecs rollen derzeit laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) über deutsche Straßen und Fahrradwege. Wie sicher sind sie, wo kann man sie aufladen?
Elektrofahrrädern gehört die Zukunft. Rund zwei Millionen sogenannte Pedelecs rollen derzeit laut Allgemeinem Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) über deutsche Straßen und Fahrradwege. Und ein Ende des Booms ist noch lange nicht abzusehen.
„Das ist ein riesiger Wachstumsmarkt“, sagt Petra Husemann-Roew vom ADFC. „Wenn man sich auf aktuellen Radmessen umsieht – da werden fast nur Pedelecs ausgestellt.“ Die Vorteile liegen auf der Hand: Bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h unterstützt ein Elektromotor den Radler beim Treten. Das spart Energie, vor allem an Steigungen.
Deshalb waren Pedelecs lange Zeit als „Senioren-Räder“ verschrien. Ein Elektrorad kauft sich, wer zu faul oder zu schwach ist, mit einem „echten“ Fahrrad zu fahren – so das gängige Klischee. Doch diese Sichtweise ist veraltet. Der Markt befindet sich im Wandel. „Pedelecs sind gerade für Pendler interessant“, erklärt Husemann-Roew. Studien hätten gezeigt: Ein Fahrrad ist bisher nur bis zu einer Entfernung von fünf Kilometern eine echte Alternative für den Arbeitsweg. „Mit den Pedelecs wird diese Strecke deutlich länger.“
Auch im sportlichen Bereich gewinnt der Elektromotor Freunde. So werden auch Mountainbikes mit ihm ausgestattet. Und dass bei der Tour de France, dem weltweit wichtigsten Radrennen, mit Wärmebildkameras nach versteckten Motoren in den Rennrädern gesucht wurde, zeigt, dass man sich auch auf dem höchsten Niveau gerne von der Technik unter die Arme bzw. Beine greifen lässt.
Doch wie immer, wenn ein Produkt den Massenmarkt erreicht, stellt sich auch die Frage nach der Sicherheit. „Am Anfang gab es große Qualitätsunterschiede“, sagt Husemann-Roew. Das höhere Gewicht erfordert steifere Rahmen, bessere Bremsen. Da habe es am Anfang Probleme gegeben. Mittlerweile habe sich die Situation aber verbessert. Grundsätzlich gelte: „Ein Pedelec kann so sicher sein, wie ein normales Fahrrad.“
Gefahren gebe es gerade bei älteren Fahrern. „Sie können mit Pedelecs höhere Geschwindigkeiten erreichen als ohne Motor“, erklärt Björn Schmitt vom Polizeipräsidium Unterfranken. Das könne bei ungeübten Fahrern zu Unfällen führen – besonders wenn man die Geschwindigkeit und den längeren Bremsweg falsch einschätzt. „Es ist sicher gut, ein Pedelec vorher einmal auszuprobieren und ein bisschen zu üben“, sagt auch Husemann-Roew.
Laut dem Auto Club Europa (ACE) ist das Risiko, bei einem Pedelec-Unfall ums Leben zu kommen, viermal höher als bei Unfällen mit herkömmlichen Fahrrädern. Andererseits seien Pedelecfahrer seltener in Unfälle involviert als andere Radfahrer, erklärt Björn Schmitt. Nur an 4,3 Prozent aller Unfälle mit Fahrrädern sind laut unterfränkischer Statistik Pedelecs beteiligt. Und das, obwohl deren Marktanteil mittlerweile bei 15 Prozent liegt.