Die Inzidenzen bleiben stabil unter 100, kulturelle Veranstaltungen mit bis zu 250 Besuchern sind wieder erlaubt. Erleben wir einen lebendigen Spätsommer?
Langsam geht es aufwärts, die Hoffnung wächst, dass es auch in diesem Jahr noch einige gesellige Veranstaltungen im Landkreis geben wird. Für manche Events ist es aber schon zu spät – zumindest in ihrer bekannten Form. „Wir sind guter Dinge, dass mehr möglich sein wird als im letzten Jahr“, sagt Julius Straub von der Volkacher Tourist-Info. Ob Vereine, einzelne Winzer oder die Tourist-Info selbst: alle würden an Konzepten feilen, um Veranstaltungen zu ermöglichen. Dabei müssten aber immer Aufwand und Ertrag miteinander abgewogen werden.
„Ein längerfristiges Planen ist im Moment nicht möglich.“
Simone Mergenthaler, Tourist-Info Iphofen Macht es Sinn, unter den jeweils aktuellen Auflagen eine Veranstaltung durchzuführen? Diese Frage sei entscheidend – und gar nicht leicht zu beantworten. Schließlich wechseln die Auflagen immer wieder – je nach Corona-Inzidenzen.
Ein klein wenig Sicherheit
„Ein längerfristiges Planen ist im Moment nicht möglich“, sagt Simone Mergenthaler von der Tourist-Info in Iphofen. Die aktuelle Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sieht unter anderem vor, dass maximal 250 Personen bei Kulturveranstaltungen zusammenkommen dürfen – unter den bekannten Hygienevorschriften und bei einer stabilen Inzidenz von unter 100. „Das gibt uns ein klein wenig Sicherheit“, sagt Julius Straub und hofft auf weitere Lockerungsschritte, um auch größere Veranstaltungen im Spätsommer oder Herbst planen zu können. Simone Mergenthaler fasst die Erfahrungen der letzten Monate so zusammen: „Durch die Pandemie haben wir gelernt, geduldig abzuwarten und flexibel und schnell auf die aktuellen Vorschriften zu reagieren.“
Im Moment sei der organisatorische Aufwand noch zu groß für die überschaubare Anzahl an Gästen, die zu den Veranstaltungen kommen dürfen, meint Frank Gimperlein vom Stadtmarketingverein in Kitzingen. Dennoch suchen auch er und seine Mitstreiter nach Möglichkeiten, um den Einheimischen und Gästen ein paar unbeschwerte Augenblicke anbieten zu können. Rolf Wenkheimer, Vorsitzender des Fördervereins Gartenschaugelände, ist nach eigenen Worten „wild entschlossen“, den Menschen wieder musikalische Veranstaltungen anzubieten. „Wenn die Einhaltung der Auflagen nicht meine Fähigkeiten übersteigen“, ergänzt er mit einem Augenzwinkern.
Hoffnung auf musikalische Frühschoppen
In der kommenden Woche will er sich mit Gimperlein und der Leiterin der Musikschule, Sigrun Reder, zusammensetzen, um mögliche Termine zu beraten. Spätestens Anfang August soll es wieder einen musikalischen Frühschoppen geben, eventuell können vorher schon andere Veranstaltungen über die Bühne gehen. „Die Musiker warten nur auf den Startschuss“, sagt Wenkheimer.
Während im ersten Halbjahr in ganz Franken keine Veranstaltungen stattfinden konnten, ist Jörg Hentschel vom Tourismusverband Franken zuversichtlich, dass sich dieses Bild in der zweiten Jahreshälfte ändern wird. Eine hundertprozentige Sicherheit gebe es zwar nicht, aber etliche Veranstalter stünden in den Startlöchern und warteten nur noch auf neue Vorgaben der Politik. Die könnten schnell kommen – die bestehende Infektionsschutzmaßnahmenverordnung läuft an diesem Sonntag aus.
„Viele Veranstalter hoffen auf die zweite Jahreshälfte“, sagt Hentschel. Während Großveranstaltungen wie „Rock im Park“ oder das „Bardentreffen“ in Nürnberg bereits Anfang des Jahres abgesagt wurden, besteht für die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth beispielsweise noch Hoffnung auf eine Durchführung. Im Landkreis Kitzingen sind die meisten großen Weinfeste wie in Kitzingen oder Volkach bereits abgesagt.