Heute mal ein paar Takte über diejenigen, die fast so selten sind wie die große Liebe. Und ebenso unbezahlbar: wahre Freunde. Sie begleiten einen durch Tiefen und Höhen. Und sorgen dafür, dass man nicht im Sumpf stecken bleibt.
Heute mal ein paar Takte über diejenigen, die fast so selten sind wie die große Liebe. Und ebenso unbezahlbar: wahre Freunde. Sie begleiten einen durch Tiefen und Höhen. Und sorgen dafür, dass man nicht im Sumpf stecken bleibt.
Ich freue mich auf den Urlaub, aufs Ferienhaus, auf die Freunde, die dabei sind. Aber etwas Entscheidendes wird heuer erstmals fehlen: die Kinder. Jahrelang haben wir gemeinsam Ferien gemacht, Kinder und Eltern, 20 Mann hoch. Wir haben in Riesentöpfen gekocht, mit den Kids Fußball gespielt und Marshmallows überm Lagerfeuer gebraten. Später haben wir mit den flügge Gewordenen über veganes Grillzeug und fleischliche Liebe debattiert. Und am letzten Abend lagen alle auf der Wiese, um Sternschnuppen zu gucken. Die nächsten gemeinsamen Ferien als Lichtstreif am Horizont.
2020 kam Corona. Zwei Sommer ohne großen Urlaub vergingen. Jetzt sind die meisten Kinder keine mehr. Zum ersten Mal wollen sie nicht mehr mit, wollen was Eigenes erleben. Ganz normal. Super!, findet Mann.
Frau aber ist seltsam traurig. Lange fieberte sie der Zeit entgegen, in der die Kinder selbstständig werden, aber nun, da es so weit ist, fragt sie sentimental: Was soll das für ein Urlaub werden, wenn niemand Arschbombenwettbewerbe anzettelt, nach Essen schreit, niemand 50 Pizzen ordert, weil er cinque und cinquanta verwechselt…?
Frau steuert schnurstracks auf einen tückischen Melancholie-Sumpf zu. Die einzige Rettung: echte Freunde – also die, die einen kennen und trotzdem mögen. Die ein Lagerfeuer entzünden, über Festhalten und Loslassen philosophieren und am Ende wie einst Freddie Mercury „Friends will be Friends“ in die Nacht röhren. Dann ist die Welt wieder in Ordnung.