Kommen Windkrafträder im Steigerwald?

2 Min
Vor allem die Pläne des neuen Gewerbegebietes und der möglichen Bereiche für die Aufstellung von Windkraftanlagen im Bereich der Großgemeinde Geiselwind fanden auf der Bürgerversammlung in Rehweiler großes Interesse. Fotos: sab
Vor allem die Pläne des neuen Gewerbegebietes und der möglichen Bereiche für die Aufstellung von Windkraftanlagen im Bereich der Großgemeinde Geiselwind fanden auf der Bürgerversammlung in Rehweiler großes Interesse.  Fotos: sab

Ob Windkraft, Wasserversorgung oder Ortsbeleuchtung: In Rehweiler gibt es jede Menge brisanter Themen. Am meisten interessierte die Besucher der Bürgerversammlung, ob es bald neue Windräder im Steigerwald gibt.

16 Ortsteile hat Geiselwind, wobei Rehweiler mit seinen aktuell 251 Einwohnern noch einer der größeren ist. Deshalb hat Bürgermeister Ernst Nickel auch einiges zu tun, umseine Mitbürger bei den Ortsversammlungen mit den neuesten Daten und Fakten zu versorgen.
Als größte Aufgabe für das kommende Jahr stehe die Wasserversorgung an, bei der auch die Quellen und Brunnen Rehweilers mit betroffen sein werden. Insgesamt werden für die Arbeiten an Wasser- und Abwasser rund 400 000 Euro in  den Haushalt eingestellt werden. Allein die Reinigung und Sanierung der Wassergewinnungsanlagen in Rehweiler, die zur sogenannten Zone 2 gehören, sind mit 11 500 Euros veranschlagt. "Die gehören mit den Jahren mal ausgeputzt", erklärte der Bürgermeister.
Im Herbst 2013 soll ein Hochbehälter in Dürrnbuch gebaut werden, weitere Quellen im Einzugsbereich stehen bis Ende 2015 zur Sanierung an.
Die Frage von Wolfgang Appold, ob denn in Zukunft mehr Wasser aus den Rehweiler Quellen entnommen werde, konnte Nickel verneinen. Laut dem Geologen des Wasserwirtschaftsamtes sei eine langfristige Versorgung gewährleistet. "Wir schöpfen nur den Überschuss ab."
Nickel wies die Rehweiler Bürger darauf hin, bei entstehenden Trübungen des Leitungswassers während der Arbeiten die Gemeindeverwaltung zu verständigen.
Natürlich werden auch zusätzliche Kosten für die Wasser- und Abwasserversorgung bei der Erschließung des geplanten neuen Gewerbegebietes an der Straße Richtung Wasserberndorf entstehen. "Hier ist die einzige Möglichkeit, in Geiselwind einen größeres Gebiet zu schaffen", erklärte Nickel. 20 Hektar Fläche sollen dort links und rechts der Zufahrtstraße ausgewiesen werden, die hauptsächlich für den Bedarf der einheimischen Gewerbebetriebe und Geschäftswelt gedacht sind. "Die Planung macht dem Bürgermeister graue Haare", gestand Nickel.
Auf großes Interesse stieß die Haltung der Gemeinde zu eventuellen Windkraftanlagen auf dem Steigerwald. Bisher war, seit einem Beschluss 2003, die Aufstellung solcher Windräder von der Regierung abgelehnt worden. Allerdings laufen nun erneut Anfragen von Betreibern, im Bereich Gräfenneuses/ Ebersbrunn und Ilmenau/ Hohn am Berg solche Anlagen aufstellen zu dürfen. Andere Flächen im Einzugsgebiet Geiselwinds liegen entweder zu niedrig oder zu nahe an Ortschaften. Eine Aufhebung des Verbotes ist angedacht. Gegebenenfalls wird es eine Änderung zum Flächennutzungsplan geben. "Die Zeit wird kommen, wo sich die Bürger einbringen können", kündigte Nickel an.
Ein leidiges Thema für Bürgermeister, Gemeinderäte und Bürger ist die Ortsbeleuchtung. "Es ist ein Drama, auf der Liste der Eon kommt Geiselwind irgendwann mal.", jammerte Ernst Nickel. Die Aufträge seien vergeben und es läge in diesem Fall nicht an der Gemeinde. Anrufe bei Eon, auch seitens des Rehweiler Bürger Wolfgang Appold, trugen bisher keine Früchte.
Ebenfalls ein heißes Thema ist die Breitbanderschließung, die in den nächsten Monaten die Ortsteile mit Internet mit einer Geschwindigkeit zwischen 6 und 50 Megabites versorgen soll. Auch die Masten stünden, um die Ortsteile ohne Kabel zu erreichen. Bis Mitte Dezember hofft der Bürgermeister die Sache für Rehweiler abschließen zu können.
In der Bürgerwerkstatt ging es um Verkehrsprobleme in Rehweiler. Ein gewünschtes Parkverbot sei allerdings nicht durchsetzbar, da der Lkw, um den es bei der Anfrage geht, an der Kreisstraße parkt. Nachgefragt wurde die Anbringung eines Spiegels, der eine Einmündung im Ortsbereich übersichtlicher machen würde. Die Grundstücke sind dort bis zum Gehsteig bebaut. "Wenn er mit seinem Traktor mit Geräten dorthin fährt, steht er schon halb in der Straße, bis er was sieht", erklärte Appold das Anliegen der Bürger. "Da wäre doch ein bisschen mehr Sicherheit auf die Straße gebracht!", unterstrich er die Bitte.