Auch die 16. Berufsbörse in der Friedrich-Bernbeck-Wirtschaftsschule ist für Ausbilder und Absolventen ein großer Gewinn. Bei 122 Ausstellern erhalten die Schüler auch Einblicke in Berufe, die ihnen sonst wohl nie in den Sinn gekommen wären.
Am meisten Aufsehen erregte wohl der Stand der Landesanstalt für Landwirtschaft. Ein schwarzes Kaninchen stellte die Ohren bei jedem Besucher, der sich näherte, jede Menge Küken hüpften zwischen ihren noch nicht geschlüpften Geschwistern in Eierschalen umher und dazu gab es auch noch einen "heißen Draht" in Hühnerform, der jedes Mal ein lautes Hupen von sich gab, wenn er berührt wurde. Ebensowenig wie diesen Stand hatten die hunderte von Schülern, die sich auf den Gängen und in den Klassenzimmern der Staatlichen Wirtschaftsschule nach ihrem Traumjob umsahen, wohl den "Tierwirt" auf ihrer Liste der begehrtesten Ausbildungsberufe. Und da gab es noch einige mehr zu entdecken.
Wichtig für die Region Schließlich warben 122 Aus- und Weiterbilder bei der 16. Berufsbörse um das Interesse der Schüler, Absolventen und Studenten.
Da gab es nicht nur die Verkäuferin im Groß- und Einzelhandel oder den Kfz-Mechaniker, sondern auch Baustoffprüfer, Euro-Sekretärin oder Weinküfer. Und alle werben um geeignetes Personal.
Eine erfreuliche Entwicklung, wie auch Kitzingens Oberbürgermeister Siegfried Müller und Maria Walter von der Regierung von Unterfranken in ihren Grußworten feststellten. "Viele traditionsreiche Berufe gibt es heute nicht mehr, dafür entstehen auf anderen Feldern immer wieder neue", sagte Müller. "Für die Region ist es wichtig, die jungen Menschen hier zu halten." Dazu trage die Berufsbörse ihren Teil bei, indem sie einen Überblick über die Angebote der Region gebe.
Auch Walter sah die Berufsbörse als eine "Allianz von Betrieben, Behörden und anderen Institutionen mit den Schulen". Seit 1998 habe Schulleiter Bruno Buchen das Pflänzchen Berufsbörse "zum Mammutbaum aufgezogen". Vor dem Hintergrund, dass Jugendliche immer häufiger einen höheren Abschluss anstrebten, forderte sie eine noch höhere Durchlässigkeit des Bildungssystems und sprach damit die Neukonzeption der Berufs- und Wirtschaftsschulen an.
Neues Konzept nötig Eine solche steht möglicherweise auch der Berufsbörse an der Friedrich-Bernbeck-Schule bevor. Jahr für Jahr gebe es mehr Aussteller, die immer weniger Jugendlichen gegenüberstünden. "Wir werden uns auf jeden Fall zusammensetzen", sagte die Hauptorganisatorin Bettina Schütz. Am Freitag haben die Schüler aber von 8 bis 12.30 Uhr erst noch einmal viereinhalb Stunden Zeit, sich ihren Traumberuf zu suchen. Vielleicht finden sie ihn zwischen Küken und Kaninchen.