Seit Montag wir in der Alten Schule in Iphofen geräumt und sortiert, verstaut und gewischt - schließlich sollen die Mitarbeiter der Stadt und der VG Iphofen bis zum 26. November mit Sack und Pack umgezogen sein.
Von Chaos kann nicht die Rede sein - auch wenn man es durchaus erwarten könnte. Schließlich zieht innerhalb der nächsten beiden Wochen die gesamte VG Iphofen inklusive Einwohnermeldeamt und Bürgermeistern um. Mit ihnen finden auch hunderte Aktenordner und Schriftmappen eine neue Heimat im Alten Bahnhofsgebäude.
Situation ist entspannt Eine Mammutaufgabe, der sich Geschäftsstellenleiter Leo Eckert stellen muss, aber durchaus auch gewachsen fühlt. "Seit wir darüber Bescheid wissen, dass und wohin wir umziehen, hat sich die Situation entspannt", erklärt er. Über ein Jahr lief die Suche nach einem Standort, der als "Zwischenlager" dient.
Am Montag ging es los mit dem Ausräumen - und Aussortieren. "Abgeschlossene Vorgänge haben wir gleich in die Archive der Gemeinden gegeben", sagt Leo Eckert und schmunzelt.
"Da kamen schon Erinnerungen hoch." Wie man sich über den einen geärgert und sich bei einem anderen gefreut hat. "Es ist eigentlich fast wie bei einem häuslichen Umzug", findet er. "Von manchen Sachen kann man sich nur schwer trennen."
Ein Gebäude und vier Container Das musste der Verwaltungsbeamte aber das ein oder andere Mal tun - schließlich steht im Bahnhofsgebäude auch nicht unbegrenzt Platz zur Verfügung. Zu wenig jedenfalls, um sämtliche Mitarbeiter, die sich in ihren Büros in der Altstadt um das Wohl der Bürger gekümmert haben, dort unterzubringen. Vier Container stehen direkt neben dem Gebäude, dorthin wird das Einwohnermeldeamt verlagert. Es ist dann für den Publikumsverkehr leicht erreichbar und die Kollegen werden nicht gestört. Zumindest einen eigenen Arbeitsplatz haben die VG-Bürgermeister sicher.
Josef Mend hat sein Büro zum Beispiel im Erdgeschoss und damit einen Blick auf das weitläufige Bahnhofsgelände.
Was derzeit noch komplett fehlt im "Provisorium" ist die Technik. Die wird am 20. und 21. November umgezogen, so dass Stadtverwaltung und VG an diesen beiden Tagen komplett außer Gefecht gesetzt sein werden, gerade auch für die Bürger.
Bis dahin bemühen sich Leo Eckert und seine Mitarbeiter darum, die "Vitalfunktionen" der Verwaltung zu sichern: Terminsachen müssen vorbereitet und nachbearbeitet werden, die Buchhaltung muss laufen, Rechnungen bezahlt werden, und auch das Meldeamt soll so lange wie möglich handlungsfähig bleiben. "Das Arbeiten ist momentan ein dynamischer Prozess, ohne dass man über etwas drüberbleiben kann", sagt Leo Eckert und ist froh, wenn die nächsten beiden Wochen vorbei sind.
Lärm und Schmutz prägten in den letzten Wochen das Bild in der Alten Schule - zumindest mit Letzerem soll jetzt erst einmal Schluss sein.
Wenig investiert Lauter als gewohnt ist es am Bahnhof zwar auch, dafür aber sauber, trocken und warm. Die Sanierung war dringend notwendig geworden. "Die Räume waren ja nicht mehr schön, fast ein bisschen heruntergekommen." Weil lange nicht klar war, was mit dem Gebäude passiert, wurde von den "Bewohnern" auch nicht besonders viel investiert. Wenn die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, können sie es sich an ihrem neuen Arbeitsplatz im Altort dann aber endlich so richtig gemütlich machen.