Im Rahmen der Kitzinger Kulturzeichen 2018 zeigt das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim im Ausstellungssaal des historischen Gasthauses „(K)ein Kraut gewachsen – eine kleine Kulturgeschichte über Kräuter und Pflanzen in ländlichen Gärten“.
Im Rahmen der Kitzinger Kulturzeichen 2018 zeigt das Kirchenburgmuseum Mönchsondheim im Ausstellungssaal des historischen Gasthauses „(K)ein Kraut gewachsen – eine kleine Kulturgeschichte über Kräuter und Pflanzen in ländlichen Gärten“.
Kamille gegen Entzündungen, Königskerze gegen Blitzschlag – um sich vor Krankheiten und Unheil zu schützen wurde in früheren Zeiten häufig auf Kräuter und Pflanzen des eigenen Gartens zurückgegriffen. Daraus entstand im Laufe der Jahrhunderte eine umfangreiche Volksmedizin, es hielten sich aber auch Aberglaube über Pflanzen und ihre Wirkungsweisen.
Die Sonderausstellung geht diesen ländlichen Gärten auf den Grund und gibt Einblicke in die Anwendung der Gartenpflanzen im Alltag der Landbevölkerung. Dazu wandelte sich der Ausstellungssaal in eine kleine Oase mit Pflanzen und Objekten aus der Sammlung des Museums wie Samentüten des heute nicht mehr bestehenden Samengroßhandels Kesper in Kitzingen aus den 40er und 50er Jahren.
Lebendige Ausstellung
Die von Museumsmitarbeiterin Natalie Ungar konzipierte Ausstellung beleuchtet, wie bestimmte Pflanzen in der Volksmedizin und im Volksglauben angewendet wurden. In filigranen Körben hängen die lebenden Modelle wie Eisenkraut, Hauswurz und Meerrettich neben den Ausstellungstafeln im Raum. Eine besondere Gestaltung, mit der die bislang übliche Ausstellungskonzeption mit an der Wand entlang gereihten Texttafeln aufgebrochen wird.
Der Bauerngarten galt lange Zeit als der ländliche Garten. Heute ist bekannt, dass der Begriff Bauerngarten erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der wissenschaftlichen Literatur auftaucht und vorher kaum im normalen Sprachgebrauch genutzt wurde. Auf dem Land fanden sich Nutzgärten, Hausgärten, Krautgärten oder auch Weingärten, wie Museumsleiter Reinhard Hüßner zur Eröffnung anführte.
Das Museum selbst unterhält neben dem Schulgarten einen Kräutergarten, der seit vielen Jahren ehrenamtlich von der Kräuterexpertin Roswitha Dorsch gehegt und gepflegt wird.
Kräuterbowle zum Empfang
Bei Kräuterbowle und gutem Iphöfer Wein begrüßte der stellvertretende Landrat Paul Streng die anwesenden Gäste. Gegen die Liebe und den Tod sei kein Kraut gewachsen, wohl aber gegen jede andere Krankheit, zitierte Streng.