Fehrer: "Wir werden um den Standort kämpfen"

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Kurt Wechselberger (stellvertretender Betriebsratsvorsitzender), Walter Mann (IG Metall), Holger lenz (Betriebsratsvorsitzender), OB Siegfried Müller, Landrätin Tamara Bischof, Corinna Petzold (Pressesprecherin des Landratsamtes), Roland Eckert (Wirtschaftsreferent des Landratsamtes), Eugen Hain (Vorsitzender der Geschäftsführer Agentur für Arbeit) und Thomas Geigenberger (Agentur für Arbeit) stellten ihre Strategie zum Erhalt des Kitzinger Fehrer-Standortes vor. Foto: Riegler
Kurt Wechselberger (stellvertretender Betriebsratsvorsitzender), Walter Mann (IG Metall), Holger lenz (Betriebsratsvorsitzender), OB Siegfried Müller, Landrätin Tamara Bischof, Corinna Petzold (Pressesprecherin des Landratsamtes), Roland Eckert (Wirtschaftsreferent des Landratsamtes), Eugen Hain (Vorsitzender der Geschäftsführer Agentur für Arbeit) und Thomas Geigenberger (Agentur für Arbeit) stellten ihre Strategie zum Erhalt des Kitzinger Fehrer-Standortes vor.  Foto: Riegler

Sie haben ein gemeinsames Ziel - die Schließung des Fehrer-Standortes Kitzingen verhindern: Landrätin Tamara Bischof, Oberbürgermeister Siegfried Müller, Vertreter der Gewerkschaft IG Metall, des Betriebsrates und der Arbeitsagentur. Um das zu erreichen, haben sie gemeinsam einen Fahrplan entwickelt.

Im ersten Schritt wolle man Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer und Wirtschaftsminister Herrmann Zeil anschreiben und deutlich machen, welche Auswirkungen die Schließung des Kitzinger Produktionsstandortes auf die ganze Region habe, erklärte die Landrätin. Zusätzlich dazu werde man einen Appell an die bayerischen Autohersteller BMW und Audi richten und sie dazu auffordern, die Qualität der Zulieferer im Allgemeine und des Kitzinger Fehrer-Standortes im Speziellen anzuerkennen. "Wir wollen zeigen, dass die Probleme bei Fehrer keine hausgemachten sind, sondern vom System verursacht werden", sagte Betriebsratsvorsitzender Holger Lenz.

Standpunkte darlegen

Zum zweiten sollen die unterfränkischen Mandatsträger auf Landes- und Bundesebene wie auch Ministerpräsident und Wirtschaftsminister zu einem Gespräch nach Kitzingen kommen. Gemeinsam wolle man dann auf die Geschäftsführung zugehen und seine Standpunkte in aller Deutlichkeit darlegen, so Bischof.
Schließlich laufe noch bis Januar 2014 ein Ergänzungstarifvertrag, den die IG-Metall mit der Fehrer-Spitze ausgehandelt hat. "Um vor Ablauf ernsthafte Einschnitte vornehmen zu können, braucht die Geschäftsführung die Unterschrift der IG Metall", sagte Walter Mann, 1. Bevollmächtigter der IGM Würzburg. "Und die wird sie nur bekommnen, wenn sie klare Zusagen zugunsten des Standortes Kitzingen macht."

Solidarität einfordern

Überhaupt seien die Kriterien, die laut Geschäftsführung für eine Schließung des Kitzinger Standortes sprechen, nicht belegbar. "Das werden wir betriebswirtschaftlich beweisen", sagte Mann. Und Holger Lenz meinte: "Über die Fakten hinaus zeichnen sich die Kitzinger Fehrerianer durch eine hohe Betriebstreue und Solidarität untereinander aus."
Letztere forderte auch Landrätin Tamara Bischof von allen Beteiligten ein. "Es geht nicht darum, den Großen zu schaden, sondern solidarisch zu sein und gemeinsam die Arbeitsplätze in Deutschland zu halten." Die drohende Gefahr für den Arbeitsmarkt verdeutlichte schließlich auch Eugen Hain, vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Würzburg. "Die Schließung wäre eine Katastrophe", sagte er - und erntete allgemeine Zustimmung. ljr