Das "neue" Deutsche Fastnachtsmuseum in Kitzingen nimmt Gestalt an - und auch der Falterturm bleibt beim Um- und Neubau nicht außen vor.
Wenn man die Augen schließt, kann man es sich schon richtig gut vorstellen: Ein sonniger Tag, ein bunter Rundgang zwischen Faschingskostümen und Karnevalsmasken, und zum Abschluss ein Kaffee in der Loggia. Von dort fällt der Blick direkt auf den Falterturm - und man erinnert sich, dass dort ja eigentlich das Deutsche Fastnachtsmuseum einmal untergebracht war. Den schönen Ausblick kann man dann aber ganz ohne Gram genießen - schließlich spielt der Schiefe Turm von Kitzingen auch im neuen Konzept eine große Rolle.
Zum einen baulich, und wie beschrieben durch die Loggia, die von der Rosenstraße aus die Sicht auf das Kitzinger Wahrzeichen gewährt.
Architekt Karl-Heinz Schmidt zollt ihm auch mit der Planung des Treppenhauses Tribut: Es ist halbrund, und man könnte beim hinaufsteigen in die obersten Stockwerke fast meinen, man befände sich im Turm, der jahrelang die großen Schätze der Fastnachts-Geschichte barg.
Punktlandung geglückt Teilweise soll das auch in Zukunft so bleiben. Schließlich hat sich innerhalb des Museumskonzepts, das vom Büro Auge (für Ausstellung und Gestaltung) entwickelt wurde, die Möglichkeit ergeben, die Stücke aus dem Falterturm auch im neuen Museum zu zeigen: 13 Studenten der Fachhochschule für Angewandte Wissenschaften - Bereich Medientechnik in Würzburg haben ein Wochenende lang alle Ecken und Rundungen des Turmes gefilmt, die verschiedenen Ebenen mit ihren Ausstellungsstücken aufgenommen und daraus einen Film gemacht.
So können die Besucher auch in Zukunft durch den Turm geführt werden - aber eben auf dem Bildschirm. Dort kann man entweder den ganzen Film sehen, oder aber selbst an verschiedenen Stellen anhalten oder weitergehen.
Die meisten Stücke werden nach Mausklick näher beschrieben - der Falterturm ist also nach wie vor allgegenwärtig im Deutschen Fastnachtsmuseum. Davon werden nicht nur viele Kitzinger begeistert sein - die Verantwortlichen sind es jetzt schon. Birgit Friedel und Wolfgang Steeger vom Büro Auge haben alle Ausstellungsstücke gesichtet, das Museumskonzept erstellt und werden diese nach dem Um-/Neubau neu gruppieren.
Und auch der Präsident des Deutschen Fastnachtsverbandes Bernhard Schlereth war bei der Baustellenbegehung voller Enthusiasmus. Er berichtete, dass der erste Bauabschnitt mit der Fertigstellung des denkmalgeschützten Anwesens Luitpoldstraße 4 abgeschlossen sei.
Derzeit seien die Elektriker im Neu- und im Altbau in der Rosenstraße 8 und 10 am Werk. Es habe eine Kostenverschiebung gegeben, erklärte Architekt Schmidt. "Insgesamt sind wir mit dem Fortlauf sehr zufrieden", sagte Bernhard Schlereth schließlich. Sowohl im Zeit- als auch im Kostenplan werde die "Punktlandung" geglückt - die Eröffnung ist für den 11. November 2013 geplant.