Im Lauf der Jahre haben Gülzow und seine Mitarbeiter umfangreiche Datenmengen erfasst. „In Franken haben wir bei unseren Messungen immer wieder hohe Nitratbelastungen im Grundwasser festgestellt“, sagt Gülzow und macht dafür Massentierhaltungen und Biogasanlagen verantwortlich. Die führten dazu, dass zu viel Nährstoffe anfallen, die in Form von Gülle und Gärresten auf den Feldern aufgebracht werden.
In Regionen, in denen großflächig Gemüse angebaut wird, kommt es ebenfalls regelmäßig zu Grundwasserbelastungen. „Die Gefahr der Auswaschung von Nitrat ist bei den meisten Gemüsekulturen deutlich höher als bei Weizen oder Mais“, erklärt Gülzow.
Wenn Pflanzen, die nicht vermarktet werden können, auf dem Feld verbleiben und nicht geerntet werden, vergrößert sich der Stickstoffüberschuss noch zusätzlich. Die sogenannten Erntereste wandeln sich bis in den Herbst hinein in Stickstoff um, der im Winter ins Grundwasser ausgewaschen wird.
Für die Verbraucher hat Gülzow einen einfachen Ratschlag: Die Gemüsebauern vor Ort unterstützen, nicht industriell erzeugte Ware kaufen, sondern die Produkte, die vor Ort wachsen. Grundsätzlich habe sich die Nitratbelastung im Boden in den letzten Jahren verringert. Konzentrationen von 400 bis 500 Milligramm pro Liter kämen nicht mehr vor. „Aber 300 Millligramm sind immer noch zu viel“, betont der Umweltschützer. Wie sich die Belastung im Landkreis Kitzingen entwickelt hat, wird er erst in zwei bis drei Wochen sehen. Dann liegen die Ergebnisse aus dem Labor vor.
Und dann werden auch die Brunnenbesitzer im Landkreis wissen, ob ihr Wasser zum Gemüse gießen und zum Befüllen der Planschbecken im Sommer taugt.
Wasserproben können noch bis Ende September an den VSR-Gewässerschutz geschickt werden. Adresse: 47608 Geldern, Egmondstraße 5. Weitere Infos unter www.vsr-gewaesserschutz.de oder Telefon 02831 9763343 sowie E-Mail: Geschaeftsstelle@VSR-Gewaesserschutz.de
Beratung für Brunnennutzer unter Telefon 02831/9763342 jeweils von Mai bis September, immer freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr. E-Mail: Brunnen@VSR-Gewaesserschutz.de