Ein neuer Vorschlag des Planers zur Gestaltung des Ambientes am Rödelsee erfuhr im Gemeindrat erst mal eine Abfuhr. Der Grund: Die Gemeinde hat sich vorgenommen, keine neuen Schulden zu machen.
Marcus Viebahn aus Würzburg ist in Rödelsee längst bekannt. Seit eineinhalb Jahren plant er am Projekt, den Rödel-See neu zu gestalten. Jetzt scheint das Konzept im Endstadium zu sein. Die große Birke auf dem Grundstück der Familie Wirsing wurde gefällt. Ein weiteres Zeichen, dass es nun vorwärts geht.
Alles bis ins Detail geplant Viebahn erläuterte in der Sitzung des Rödelseer Gemeinderats am Montag seinen Entwurf mit einigen Veränderungen und Wünschen, die ihm erst in den letzten Tagen zugekommen sind. Bei dem bestehenden Entwurf ist im Westen ein Zugang zum See geplant. Selbst die Sanierung und zukünftige Nutzung des "Schramms-Häuschens" ist bis ins kleinste Detail bedacht.
Kein Problem mit den Grundstücksrechten Die Grundstücksflächen der Gemeinde überschneiden sich mit denen der Familie Wirsing. Dafür steht der Vorschlag, die Grundstücksrechte bestehen zu lassen, lediglich die Nutzung kann nach Bedarf ausgetauscht werden. Die Wirsings sind sehr flexibel und kooperativ.
Auf der gegenüberliegenden Seite des Sees gab es einen neuen Vorschlag für die freiliegende Fläche. Viebahn nannte das neue Projekt eine Art "Seebühne". Er erklärte sofort, worum es sich handelt. Ein Metallgerüst von vier mal zehn Metern würde dazu beitragen, im Sommer eine Laube entstehen zu lassen. Darunter könnten verschiedene Sitzgelegenheiten zum schattigen Verweilen einladen.
"Kein Wunschkabinett" Über diesen Vorschlag wurde sofort heftig diskutiert.
Roland Hemberger (CSU) entrüstete sich: "Wir sind doch kein Wunschkabinett!" Es ging dabei vor allem um die rund 10 000 Euro Mehrkosten. Die Haushaltsdebatte steht bevor und die Rödelseer Gemeinderäte haben sich vorgenommen, keine Schulden machen zu wollen. Deshalb wurden das Projekt "Seebühne" zurückgestellt und erst einmal die Zustimmung dem bereits bekannten Konzept des Büros Marcus Viebahn gegeben.
Bürgermeister Burkhard Klein (CSU) war nicht anwesend. Vielleicht hätte er seine Gemeinderäte von den Vorzügen des neuen Projektes überzeugen können. Die Sitzung leitete 2. Bürgermeister Horst Kohlberger (CSU).
Weitere Diskussionen gab es zu den Installationen der Kühl- und Lüftungsanlagen im Dorfladen und im Löwenhof. Beide Einrichtungen benötigen eine Anlage zur Verbesserung der Luftqualität.
Die Firma Bader ist schon der dritte Anbieter gewesen, der dazu kontaktiert worden ist. Ihr Konzept klang sehr einleuchtend und vielversprechend. Da die gesamte Anlage im Dachboden des Löwenhofes Platz finden würde, gäbe es keine unschönen Außenansichten.
Firma bekommt Auftrag für Lüftung Das gleiche Problem kann ebenso gut im Dorfladen gelöst werden. Im Außenbereich werden die Geräte nicht auffallend sichtbar sein. Im Inneren wird es möglich sein, Kühlung und Lüftung auf die nötigen Abteilungen regulieren zu können. Der Kostenvoranschlag für beide Anlagen beträgt 28 000 Euro. Am Ende gab es nur drei Gegenstimmen. Horst Kohlberger konnte den Beschluss entgegen nehmen und der Firma Bader den Auftrag erteilen.