Dem Rathausgiebel fehlt nur noch der Anstrich

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Der Zustand des Rathausgiebels erwies sich als wesentlich schlechter als zunächst angenommen. Foto: Gerhard Bauer
Der Zustand des Rathausgiebels erwies sich als wesentlich schlechter als zunächst angenommen.  Foto: Gerhard Bauer

Zu den größten Baustellen der Marktgemeinde Willanzheim gehörte im vergangenen Jahr die Sanierung des Rathausgiebels, die deutlich aufwendiger verlief als zunächst erwartet.

Bürgermeisterin Ingrid Reifenscheid-Eckert (WGWillanzheim) berichtete in der Bürgerversammlung wie sich aus einer mit rund 5000 Euro angesetzten Reparatur des undicht gewordenen Fachwerkgiebels rasch ein Neuaufbau der Gefache ergab. Die Bürgermeisterin kündigte an, dass derzeit nur noch der abschließende Anstrich fehle. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, könne das Gerüst entfernt werden.
Auch im kommenden Jahr wird die Dreiergemeinde wieder kräftig investieren. Der SV Hüttenheim muss das Dach des Vereinsheims erneuern und erhält dafür einen Zuschuss von 15 000 Euro. Die Sanierung des Leichenhauses mit 10 000 Euro und die Anlage eines Parkplatzes mit 50 000 Euro lauten die größeren voraussichtlichen Ausgaben.
Die Marktgemeinde wartet derzeit auf eine neue Entscheidung der Nachbargemeinde Seinsheim um die gemeinsam in Aussicht genommene Traumtour rund um den Tannenberg und den
Bullenheimer Berg umsetzen zu können. Der Antrag hatte in der Marktgemeinde Seinsheim im ersten Anlauf keine Mehrheit gefunden.
Auch am Tannenberg muss die Gemeinde investieren, denn das weithin sichtbare Tannenbergkreuz ist neben Verwitterungsspuren auch morsch und muss erneuert werden. Ein Kostenvoranschlag über 2000 Euro liegt bereits vor.
Die Gemeinde muss sich indes auch um das Wege- und Grabennetz am Tannenberg kümmern, denn die Wasserableitungen entlang der Wege setzen sich immer wieder mit ausgeschwemmter Erde zu.

Stromverbrauch minimieren

In allen drei Ortsteilen hat die Marktgemeinde im vergangenen Jahr in ihre Kläranlagen investiert und Photovoltaikanlagen vorwiegend zur Eigenversorgung eingerichtet. Da die Lüfter der Kläranlagen Tag und Nacht laufen, schlägt sich der Stromverbrauch enorm auf der Jahresrechnung nieder. Die drei Photovoltaikanlagen (Willanzheim 50,5 kWp, Markt Herrnsheim 17,6 kWp und Hüttenheim 50,5 kWp) sollen den Stromverbrauch nun deutlich minimieren, nicht verbrauchte Energie wird ins Netz eingespeist.
Mit Verwunderung registrierten die Hüttenheimer Bürger das Vorhaben einer Baulandausweisung im benachbarten Markt Herrnsheim, noch dazu im Bereich des Streuobstpfades. In den anderen beiden Ortsteilen Willanzheim und Hüttenheim seien noch Bauplätze verfügbar, monierten Bürger.
Bürgermeisterin Reifenscheid-Eckert machte deutlich, dass das angesprochene rund 5000 Quadratmeter große Areal Im Flächennutzungsplan bereits als Bauerwartungsland ausgewiesen war, sich insoweit also keine Neuerung ergab. Allerdings, so die Rathauschefin, sei mit einem Quadratmeterpreis von 50 Euro nichts zu machen. Im übrigen bekomme die Marktgemeinde im Genehmigungsverfahren zahlreiche Auflagen, um den Streuobstbestand zu schonen. Um nicht sinnlos Bauland zu erschließen, soll zunächst das Interesse Bauwilliger geklärt werden, die mit Vorverträgen und Anzahlung an das Vorhaben gebunden werden sollen.
Komme es zu keiner konkreten Nachfrage, werde auch nicht erschlossen. "Es liegen einige Anfragen jüngerer Herrnsheimer vor", versicherte Reifenscheid-Eckert. Die Marktgemeinde habe sich zu diesem Vorgehen entschlossen, da es in Markt Herrnsheim zwar noch Bauplätze gebe, die aber seien alle in privater Hand.